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Historical Collection Band 01

Historical Collection Band 01

Titel: Historical Collection Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGUERITE KAYE BRONWYN SCOTT MICHELLE WILLINGHAM ELIZABETH ROLLS
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selbstsüchtig, arrogant und menschenverachtend. Aber hatte er sich früher nicht auch so verhalten wie sie?
    Seine Hand zitterte, als er Loveday näher zu sich heranzog und ihr den Arm schützend um die Schulter legte. „Es tut mir leid“, sagte er leise. „Kommen Sie. Ich bringe Sie jetzt nach Hause.“
    Er schlug vor, eine Droschke zu nehmen. Doch Loveday schüttelte den Kopf, und so entschieden sie sich, zu Fuß zu gehen. Insgeheim war er sogar erleichtert darüber, denn so konnte er ihre Gesellschaft noch ein bisschen länger genießen. Zudem wusste er, wie schwer es in einer geschlossenen Kutsche gewesen wäre, der Versuchung zu widerstehen.
    Als sie aneinander geschmiegt durch die Nacht schritten, schämte er sich, weil Loveday in ihm ihren Beschützer sah, obwohl er doch in Bezug auf sie die gleichen Wünsche hegte wie der verachtenswerte Huntercombe. Nein, schlimmer noch: Während er eigentlich Miss Angaston den Hof machen sollte, dachte er unentwegt daran, Loveday mit zu sich nach Hause zu nehmen und sie zu verführen.
    Was sollte er nur tun, wenn Lionel noch nicht in die Wohnung am Little Frenchman’s Yard zurückgekehrt war? War Loveday in größerer Gefahr, wenn er sie allein ließ oder wenn er bei ihr blieb?
    Von der guten Stimmung, der Freude, die ihren gemeinsamen Abend bisher geprägt hatte, war nichts mehr zu spüren. Nichts war davon zurückgeblieben außer einem bitteren Nachgeschmack. Als dann auch noch Nebel aufkam, überlief ein kalter Schauer Everett. Er zog Loveday fester an sich, so als fürchte er, sie könne sich ebenso in Nichts auflösen wie das Glücksgefühl, das ihn noch vor Kurzem erfüllt hatte.
    „Was ist los?“, fragte sie.
    Sie hatten ihr Ziel fast erreicht und betraten den Durchgang zum Hof.
    „Nichts. Machen Sie sich keine Sorgen“, murmelte er, obwohl er sich ausgesprochen unwohl fühlte.
    Es war jetzt so dunkel, dass man kaum etwas sehen konnte. Doch umso deutlicher war er sich Lovedays Nähe, ihrer Wärme, ihres biegsamen weiblichen Körpers bewusst. Sie hatte den Kopf an seine Schulter gelehnt. Mit jedem Atemzug atmete er den Duft ihres Haars ein. Sein Puls raste, das Blut rauschte ihm in den Ohren, seine Erregung war so stark, dass jeder Schritt schmerzte.
    Loveday blieb stehen, wandte sich ihm zu und legte den Kopf in den Nacken.
    Sie hat etwas Besseres verdient als mich, dachte er, ich habe sie schon einmal verletzt und dann geschworen, es nie wieder zu tun.
    „Wir sollten hier nicht stehen bleiben“, sagte er. Seine Stimme klang heiser. Er fürchtete nicht nur, er könnte aufs Neue die Beherrschung verlieren. Er hatte auch Angst, die Dunkelheit könne Loveday verschlingen und sie ihm für immer fortnehmen.
    Vielleicht wäre sie dann sogar sicherer …
    Sie legte ihm die Hände auf die Brust. Woraufhin er gegen seinen Willen ebenfalls eine Hand hob und ihre Rechte fest auf sein Herz presste.
    Loveday stellte sich auf die Zehenspitzen. Ihr Mund war dem seinen ganz nah. So nah, dass er ihren Atem auf seinen Lippen spürte. Lange würde er die Willenskraft, ihr zu widerstehen, nicht mehr aufbringen. Vor Verzweiflung stöhnte er auf. Dann gab er sich geschlagen und beugte sich nach vorn. Ganz leicht berührten ihre Lippen die seinen. Wie warm und süß sie schmeckten!
    Zuerst war Loveday noch schüchtern. Doch dann wurde sie mutiger. Ein heftiges Verlangen ergriff ihn, und er musste erneut all seine Willensstärke aufwenden, um die Beherrschung nicht zu verlieren. Zärtlich bedeckte er ihr Gesicht mit kleinen federleichten Küssen. Aber als sie die Lippen öffnete und ihn einlud, das Innere ihres Mundes zu erforschen, konnte er nicht widerstehen.
    Er gab ihr, wonach sie sich sehnte. Sie zitterte vor Wonne, als ihre Zungen sich trafen. Er zog sie fester an sich, presste seine harte Erregung gegen ihren weichen Leib. O Gott, wie süß, wie verführerisch, wie hinreißend sie war! Jetzt rieb sie sich ein wenig an ihm. Er stöhnte laut auf.
    Ich muss vernünftig sein! Ich habe ein Versprechen gegeben!
    Heftig atmend beendete er den Kuss, zog sich ein wenig von Loveday zurück, obwohl ihm schon dieser kleine Schritt das Gefühl gab, sich von etwas zu entfernen, das untrennbar zu ihm gehörte. „Ich bringe …“ Seine Stimme klang heiser. Er räusperte sich und versuchte es erneut. „Ich bringe Sie noch bis zur Tür.“ Gott steh mir bei, wenn Lionel noch nicht zurückgekehrt ist!
    Würde er, wenn Loveday ihn noch einmal küsste, erneut die Kraft aufbringen können,

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