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Historical Collection Band 01

Historical Collection Band 01

Titel: Historical Collection Band 01
Autoren: MARGUERITE KAYE BRONWYN SCOTT MICHELLE WILLINGHAM ELIZABETH ROLLS
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Ausmaß er betrogen worden war.
    Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie zwinkerte sie fort. Entschlossen hob sie Lionels Mantel auf. Dann griff sie nach dem Zettel mit der Nachricht, der darunter lag. Bisher hatte sie keine Zeit gehabt zu lesen, was Everett zu ihren eigenen Worten hinzugefügt hatte.
    Lionel, Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Ich schwöre, dass sie bei mir in Sicherheit ist. Everett
    Sie konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. Ärgerlich fuhr sie sich mit dem Handrücken über die feuchten Wangen. Weinen hatte noch nie geholfen. Sie musste vernünftig sein. Sie musste daran denken, wie gut es war, dass Everett so viele Bilder gekauft hatte. Nun konnte sie sich eine bessere Unterkunft suchen, sie würde Heizmaterial kaufen können, Lebensmittel und auch all das, was sie zum Malen benötigte. Sie brauchte keine Angst mehr zu haben, irgendwann in nächster Zeit auf der Straße zu landen.
    Sie hängte Lionels schäbigen alten Mantel an einen Haken hinter der Tür und fuhr mit der Hand über den schweren Stoff von Everetts elegantem Mantel. Ich sollte ihn auch aufhängen, statt ihn sogar in der Wohnung zu tragen.
    Eine halbe Stunden später kroch sie in ihr schmales Bett. Sie hatte Everetts Mantel sorgfältig auf der Bettdecke ausgebreitet. So hüllte der Duft nach seinem Rasierwasser sie noch immer ein. Wenn sie die Augen schloss, konnte sie so tun, als sei er ihr nah. Vielleicht würde sie sogar von ihm träumen. Im Traum – das wusste sie – würde sie davon überzeugt sein, dass sie zusammengehörten und dass nichts sie jemals trennen würde.
    Er atmete heftig, während sie seinen Körper mit Küssen bedeckte. Sie hatte an seinem Hals angefangen. Dann hatten ihre Lippen seine Brust liebkost und seinen Bauch. Nun kniete sie vor ihm. Benommen starrte er auf ihren gesenkten Kopf mit den rotgoldenen Locken. Was hatte sie vor? Oh, er ahnte es. Aber das musste sie doch nicht tun! Er wollte es ihr sagen, brachte indes kein Wort über die Lippen. Seine Stimmbänder waren ihren Verführungskünsten ebenso hilflos ausgeliefert wie sein restlicher Körper.
    Zuerst war es nur ihr Atem, der ihn streichelte. Eine zärtliche Qual und zugleich das Versprechen, dass sie ihm die Pforte zum Paradies öffnen würde.
    O Gott…
    Er war außerstande, sich zu rühren. Er musste sich seinen Empfindungen unterwerfen. Ihre Wange berührte leicht seine Erektion. Begierde flammte in ihm auf, und ein Schauer überlief ihn. Da war ihr warmer Atem wieder. Oh … Jetzt nahm sie ihn in den Mund. Welche Wonne! Er warf den Kopf in den Nacken und stöhnte laut auf. Bebend vor Lust versenkte er eine Hand in ihrem wundervollen Haar, spielte mit den goldenen Strähnen.
    Er wusste, wenn er jetzt ihren Namen sagte, würde sie für immer ihm gehören. Er kannte ihren Namen, er erfüllte sein Herz und lag ihm auf der Zunge. Warum nur konnte er ihn nicht aussprechen? Er öffnete den Mund, machte einen neuen Versuch. Aber da kam wieder dieser verdammte Nebel auf, der alles verschlang.
    Everett schrie verzweifelt auf. Nein, er schrie nicht, denn noch immer war er unfähig, einen Laut hervorzubringen. Er streckte die Arme aus, um die geliebte Frau festzuhalten. Vergeblich. Ihre Gestalt zerrann zwischen seinen Fingern. Einen Moment lang konnte er sich noch deutlich an ihre Schönheit erinnern. Dann löste auch die Erinnerung sich in nichts auf. Was blieb, war ein abgrundtiefer Schmerz und ein Verlangen, das niemals Erfüllung finden würde.
    Schweißgebadet setzte er sich im Bett auf und lauschte auf den viel zu schnellen Schlag seines Herzens. Er bemühte sich, sich die Einzelheiten seines Traums ins Gedächtnis zu rufen. Es war doch ein Traum gewesen? Warum, zum Teufel, war er so erregt? Ein erotischer Traum? Alles war ihm so wirklich vorgekommen. Wenn er sich doch nur erinnern könnte, wodurch diese unglaubliche Begierde, die ihn noch immer beherrschte, geweckt worden war.
    Er schloss die Augen. Und plötzlich tauchte aus dem Nichts ein Gesicht auf. Ein sanftes, wunderschönes Gesicht, umgeben von wilden rotgoldenen Locken. Das genügte, um seine Erregung noch einmal zu steigern. Nein, verflucht nochmal, nein! Er hatte geschworen, sie nie wieder zu verführen. Außerdem wusste er ja nicht einmal, ob er von Loveday geträumt hatte.
    Everett zwang sich, das Problem vernünftig anzugehen. Sein letztes intimes Zusammensein mit einer Frau lag Monate zurück. Kein Wunder also, dass er von erotischen Träumen heimgesucht wurde.
    Nun,
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