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Historical Collection Band 02

Historical Collection Band 02

Titel: Historical Collection Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Merrill Louise Allen Terri Brisbin Diane Gaston
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Überfall zugefügt hatte.
    Er brachte das Becken zum Bett, wrang ein weiches Tuch darin aus und reichte es ihr. „Das sollte gegen den Schmerz helfen, den ich dir angetan habe“, sagte er bedrückt. Mehr wusste er nicht zu sagen, denn es gab keine Entschuldigung für die Grobheit, mit der er sich seine unerfahrene Gemahlin zu Eigen gemacht hatte.
    Eine kurze Weile lag sie stumm da, dann endlich setzte sie sich auf, nahm das Tuch entgegen und begann, sich zu reinigen. Mehrfach wusch er das Tuch für sie aus, bis sie sich ganz gesäubert hatte. Als sie schließlich zu ihm aufsah, streifte ihr Blick seinen Schaft, und erst da bemerkte er, dass ihr Blut auch an ihm haftete. Hastig stand er auf, wusch sich ebenfalls und trug dann die Schüssel fort. Während er seine Bruche wieder anlegte, dachte er immerzu, dass er etwas äußern, ihr erklären sollte, aber was und wie?
    „Kann ich ein reines Gewand haben, Mylord?“, fragte sie mit zaghafter Stimme.
    „Bitte lass doch diese Anrede, besonders nach dem, was gerade war. Ich wünschte, du würdest Simon sagen“, bat er leise. Er ging zu ihrer Truhe, suchte ein frisches Hemd daraus hervor und brachte es ihr. „Lass mich dir helfen“, bat er, nahm sie bei der Hand und stützte sie beim Aufstehen. Dann zog er ihr das besudelte Hemd aus und half ihr in das frische. Als sie nun bedeckt war, zeigte ihr Gesicht erneut den verwirrten, verständnislosen Ausdruck.
    Sanft legte Simon einen Arm um sie und führte sie zu der Fensternische, in der zwei mit Schnitzwerk verzierte Lehnstühle standen. Er drückte sie auf den einen nieder und trat dann, nachdem er sein Hemd wieder angelegt hatte, ans Fenster. Geraume Zeit starrte er hinaus, mühsam nach Worten suchend, mit denen er ihr erklären könnte, wieso er bei ihrer Vereinigung derart gefehlt hatte.
    Als er sich endlich umwandte, wäre er beinahe über sie gestolpert.
    „Elise, was machst du da auf dem Boden?“, rief er entsetzt und versuchte, sie zu sich hochzuziehen.
    „Mein Herr Gemahl, ich bitte Euch demütig um Verzeihung. Ich schwöre, ich werde alles tun, was Ihr wünscht, wenn Ihr nur nicht der Heirat abschwört. Ich verspreche, Ihr dürft mit mir tun, was Euch gefällt“, rief sie flehend, griff nach dem Saum seines Hemdes und drückte die Lippen darauf. „Ich wusste doch nichts“, schluchzte sie. „Ich wusste gar nichts.“
    Voller Entsetzen wurde Simon klar, dass sie sich die Schuld an dem ganzen Geschehen gab und Angst hatte, er werde sie verstoßen.
    Behutsam fasste er sie um die Schultern, half ihr auf und zog sie mit sich zu einem der Stühle, auf dem er sich niederließ und sie dann auf seine Knie niederdrückte.
    „Elise, glaube mir, es ist an mir, um Verzeihung zu bitten. Ich habe mich so sehr bemüht, dich sanft und rücksichtsvoll zu umwerben, aber als du mich … da … berührtest, verlor ich die Beherrschung. Dabei wollte ich doch nicht, dass du Angst vor mir hast … dass du siehst, welch ein Barbar ich bin. Für dich wollte ich anders sein.“
    So tief verunsichert sie schon war, erschütterte sie, was er sagte, doch noch viel mehr. Lord Simon … nein, Simon sorgte sich über ihre Empfindungen ihm gegenüber? Das konnte sie unmöglich glauben, denn ihre Unzulänglichkeit, ihre Ängste hatten doch alles verdorben.
    „Ich dachte, es würde Euch … dir … gefallen“, flüsterte Elise und wagte endlich, ihm in die Augen zu sehen. Der Blick seiner grünen Augen wurde sanfter, und sie las Mitgefühl und Sorge darin. „Ich wollte dir gefällig sein.“
    „Hat dir das deine Mutter empfohlen? Hat sie dir gesagt, dass du mich …“ Er brach ab. Würde Lady Bertrade ihrer jungfräulichen Tochter derartige Anweisungen mit ins Ehebett geben?
    „Oh, nein.“ Elise schüttelte heftig den Kopf. „Es war Lady Alianor …“ Als sie seinen erzürnten Blick sah, verbesserte sie sich. „Nein, nicht Lady Alianor, Herr … sie … das heißt, es war so …“
    Sanft legte er ihr einen Finger über die Lippen. Er zog die Brauen zusammen, beugte sich näher zu ihr und musterte sie forschend. Dabei fiel ihm eine Haarsträhne in die Stirn, und Elise ballte die Hände, damit sie nicht in Versuchung geriet, sie ihm zurückzustreichen.
    „Was hat Lady Alianor dir gesagt, Elise. Sag mir die Wahrheit.“ Auch wenn er gelassen sprach, fragte sie sich doch, ob er so gelassen war.
    Sie atmete tief durch, dann hub sie an: „Lord … nein … Simon … ich suchte Rat darin, wie ich dir in allem gefallen könnte,

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