Historical Collection Band 03
Glenmore.“ Sie beschleunigte ihre Schritte nicht, hielt jedoch Ausschau nach einer Lücke in der Hagedornhecke, durch die sie schlüpfen und ihre versteckte Hütte erreichen konnte. „Niemals werde ich deinen Heiratsantrag annehmen.“
Für alle Zeiten wollte sie im Wald hausen. Und eines Tages würde sie einen anderen Vater für das ersehnte Kind finden …
Allein schon der Gedanke ließ sie zusammenzucken. Erst jetzt wurde ihr bewusst, welch ein wundervolles Ideal sie in ihrem Jäger gesehen hatte – in einem Mann, der gar nicht existierte.
„Tut mir leid, Isolda.“ Plötzlich erschien er direkt hinter ihr, und sein warmer Atem streifte ihr Ohr, während er sie festhielt und zurückzerrte. „Ich kann dir nicht gestatten, erneut zu verschwinden.“
Noch nie hatte Cormac so heftige Qualen empfunden wie in diesem Moment. Vergeblich kämpfte Isolda um ihre Freiheit, wand sich in seinen Armen, und jede Bewegung ihres reizvollen Körpers drängte ihn, einfach zu nehmen, was sie ihm vor einer Weile so hemmungslos angeboten hatte.
Vor seiner Ankündigung, sie würden heiraten …
Ihr seltsames Verhalten würde er später ergründen, denn ihre Küsse waren zwar leidenschaftlich gewesen, aber zweifellos unschuldig. Jetzt musste er sie erst einmal nach Hause bringen – vorzugsweise, ehe er das Erfordernis seiner Selbstbeherrschung vergaß und ihr zeigte, wie schnell er süße Gefühle in ihr zu wecken vermochte.
„Dazu hast du kein Recht.“ Endlich gab Isolda ihre Gegenwehr auf, starrte ihn jedoch über ihre Schulter hinweg vernichtend an, als würde ihr Blick genügen, um ihn in feurige Höllentiefen zu werfen.
„Nicht nur das Recht steht mir zu, ich habe auch die moralische Pflicht, den mühsamen Überlebenskampf einer Edelfrau in meinem Hoheitsgebiet zu verhindern und für sie zu sorgen. Nun bin ich für dich verantwortlich.“ Cormac pfiff nach seinem Pferd, das auf einer nahen Wiese graste.
„Welchen Überlebenskampf meinst du?“ Ihre schrille Stimme bezeugte ihren Zorn so unverblümt, wie es sich die meisten Frauen von Stand niemals erlauben würden. „Im Wald genieße ich meine Freiheit. Hier bin ich glücklich, leide keine Not und erfreue mich am einfachen Leben.“
Offenbar war das keineswegs das leere Gerede einer wütenden Frau. Stattdessen schien sie tatsächlich zu glauben, in der Einsamkeit der Wälder wäre sie am besten aufgehoben.
„Was für eine ungewöhnliche Lady du bist, Isolda of Iness …“ Den Respekt, den sie ihm einflößte, konnte er nicht verhehlen. „Eines Tages wirst du mir in allen Einzelheiten erzählen, wie es dir gelungen ist, direkt vor den Nasen der Normannen hier zu existieren und unbemerkt zu bleiben. Aber jetzt muss ich dich in die Festung bringen.“
Sein Pferd trabte heran, stark und schnell genug, um noch vor dem Einbruch der Nacht den viele Meilen langen Weg zum Schloss zu bewältigen.
„Oh nein, ich werde den Wald nicht verlassen“, protestierte Isolda. Wie widerwärtig sie allein schon diese Vorstellung fand, verrieten ihre weit aufgerissenen Augen und die gerunzelte Stirn. „Ich kehre erst nach Iness zurück, wenn das Banner meiner Familie über den Mauern flattert.“
„Da irrst du dich.“ Ohne Vorwarnung hob er sie empor und setzte sie auf den Rücken seines Pferdes.
Verwirrt schnappte Isolda nach Luft und stieß einen leisen Schrei aus. Immerhin war sie eine erfahrene Reiterin und wusste es besser, als das Tier zu erschrecken.
„Du … bist … verrückt!“, beschuldigte sie Cormac und feuerte jedes Wort wie einen Pfeil aus ihrem eigenen Köcher ab. „Da es mir schon einmal geglückt ist, aus Iness zu fliehen, werde ich es erneut schaffen.“
Behände schwang er sich hinter ihr in den Sattel und wurde wieder dem qualvoll süßen Duft ihres Körpers ausgeliefert, den er an seiner Brust spürte.
„Dann werde ich dich Tag und Nacht im Auge behalten, um deine Flucht zu verhindern.“ Der Gedanke, seine Wachsamkeit würde ihn zwingen, ständig in Isoldas Nähe auszuharren, sandte ein heißes Verlangen durch seine Adern.
Als sie seine Warnung mit eisigem Schweigen quittierte, drückte er lächelnd seine Fersen in die Flanken des Pferdes und spornte es an. Herausfordernd presste er sich an seine neue Gefangene und erinnerte sie genüsslich an die Flammen, die zwischen ihnen aufloderten, wann immer sie einander berührten.
„Vor einer Weile hast du erwähnt, ich würde zu selten spielen.“ Er legte eine Hand unter ihrer Brust, sodass
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