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Historical Collection Band 5

Historical Collection Band 5

Titel: Historical Collection Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McCabe , Linda Skye , Marguerite Kaye , Margaret Moore , Jeannie Lin
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musste sie küssen. Irgendwie wollte er diesen Augenblick besiegeln, aber er war ratlos, womit. Selbst ein Kuss schien ihm zu unbedeutend.
    Langsam nahm er ihre Hand in die seine. „Rose?“
    Ihre Stimme kam leise wie ein Hauch. „Ja?“
    „Du hast noch nie für mich gespielt.“
    Sie runzelte die Stirn und presste die hübschen Lippen zusammen.
    „Spiel etwas.“
    „Jetzt? Hier?“ Sie schaute sich im Zimmer um.
    Lächelnd ging er zu der Ecke, in der die Pipa stand. „Ein Lied, das mich inspiriert.“
    „Aber es ist mitten in der Nacht“, protestierte sie.
    „Wir sind hier im Norddistrikt“, sagte er bittend. Die benachbarten Wohnungen waren sowieso noch leer, weil die meisten Bewohner um diese Zeit noch unterwegs waren, um zu trinken. Obwohl ihm das eigentlich auch gleichgültig war. Die ganze Welt war heute für ihn in dieser Kammer, alles was er jemals brauchen oder sich wünschen würde.
    Er legte ihr das Instrument in die Hände und lehnte sich am Fußende des Bettes zurück, um ihr zuzusehen. Rose nahm das Plektrum aus Schildpatt in die Hand und legte die Pipa quer über ihren Schoß. Den langen hölzernen Hals des Instruments hielt sie sorgsam in der Innenfläche der Hand und positionierte die Finger über den seidenen Saiten. Ihr schwarzes Haar fiel fächerförmig über ihre Schulter, als sie sich über das Instrument beugte.
    Cheng stützte sich auf einen Ellenbogen, um zu lauschen. Rose warf ihm lächelnd einen Blick zu, dann begann sie, die ersten Töne mit den Fingernägeln anzuschlagen. Sie wählte ein Lied im lyrischen Stil. Klänge ertönten von dem Instrument, zuerst schnell und kühn, dann zögernd wie der unbestimmbare Rhythmus fallenden Regens. Und ebenso sauber und rein. Ebenso verführerisch. Cheng hatte erwartet, dass Rose technisch versiert war. Er erkannte ihre Vertrautheit mit dem Instrument und die wohlüberlegte Art, wie sie die Hände hielt. Jede elegante Bewegung war ausgefeilt und perfekt. Aber die unerwartete Sinnlichkeit der Klänge überwältigte ihn. Sein Pulsschlag passte sich dem Rhythmus an, und sein Atem ging ruhiger. Die Musik floss in ihn hinein, lief warm und flüssig durch seinen Körper.
    Als der letzte Ton verklungen war, klatschte er begeistert in die Hände. „Das war wundervoll!“
    Rose neigte ein wenig den Kopf, und ihre Haare fielen ihr in einer so gesitteten Bewegung über die Augen, dass er wusste, dies gehörte zu ihrem Auftritt.
    „Noch ein Lied“, bat er.
    Ihre Augen blickten tief und geheimnisvoll. Ihr Gewand fiel vorn ein wenig auseinander und enthüllte ihre blasse Kehle. Sie schüttelte ablehnend den Kopf.
    „Bitte.“
    „Dann müsstest du bezahlen, und ich weiß doch, dass du kein Geld hast.“
    „Wenn ich das Examen bestehe, lasse ich dich jeden Abend für mich spielen.“
    Plötzlich wurde Rose sehr still. Mit steifen Bewegungen stellte sie die Pipa neben dem Bett ab und hielt dabei das Gesicht absichtlich von ihm abgewandt.
    „Rose?“
    „Wenn du die Prüfung bestehst, kannst du ein großes Bankett geben zur Feier deines Tages und jeden Musiker einladen, den du willst.“ Sie machte Anstalten, sich zu erheben, aber er griff quer über das Bett und hielt sie am Arm fest.
    „Rose, warte“, flehte er, so sanft er konnte.
    „Es ist schon spät.“ Ihre Stimme klang gepresst.
    Roses Rücken bildete eine unüberwindliche Mauer. Unter dem Seidenstoff konnte er sehen, dass sie ihre Schulterblätter zusammenzog.
    „Ich habe etwas Falsches gesagt.“ Was hatte er denn eigentlich gesagt, womit er alles ruiniert hatte? Vor wenigen Augenblicken waren sie doch noch so glücklich miteinander gewesen. Jedenfalls hatte er das gedacht.
    „Ihr müsst jetzt schlafen, oh glänzender Scholar“, sagte sie in einem Ton, der wohl leicht sein sollte.
    „Aber wir haben noch nicht einmal den Wein getrunken“, sagte er in einem Ton, der nicht erbittert klingen sollte.
    „Spare ihn dir auf, um nach den Prüfungen zu feiern.“
    „Bitte, bleibe hier. Wir schlafen auch nur, aber … aber bleibe bitte bei mir.“
    Er streichelte ihren Rücken, denn er wollte alles tun, um das Zerwürfnis zu beenden. Rose reagierte, indem sie sich wieder auf das Bett sinken ließ, aber sie sah ihn immer noch nicht direkt an. Diese Rückzugsmöglichkeit ließ er ihr und schmiegte sich von hinten an sie. Seine Arme legte er um ihre Mitte. Erst nach einer Weile gab sie nach und lehnte ihren Körper an ihn.
    Sorgfältig strich er ihr die Haare aus dem Nacken, um dort ein

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