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Historical Collection Band 5

Historical Collection Band 5

Titel: Historical Collection Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McCabe , Linda Skye , Marguerite Kaye , Margaret Moore , Jeannie Lin
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Abschied.“
    Der Kleine fiel ihr um den Hals und gab ihr einen dicken Schmatzer. „Kommst du denn zu der Hochzeitsfeier zurück?“, fragte er. „Vater sagt, es wird ein großes Fest.“
    Das würde es gewiss, aber Trefor würde keinen Augenblick davon genießen können.
    „Wenn Lady Roslynn mich dabei braucht“, antwortete Bron. Sie stand auf und lächelte Owain noch einmal zu, bevor sie ging.
    Wenigstens regnet es nicht, dachte Bron, als sie Richtung Llanpowell ritten. Es war ein Versuch, doch noch etwas Tröstliches in dieser trübseligen Situation zu finden. Sie vermied es, zu Trefor zu blicken, der vor ihr herritt, weil sie nicht sehen wollte, wie seine Hüften sich beim Reiten wiegten oder wie breit seine Schultern waren. Sie wollte nicht daran erinnert werden, was sie beinahe getan hätten, oder welches Vergnügen sie in seinen Armen empfunden hatte.
    Vielleicht würde sie Lady Roslynn und Lord Madoc bitten, sie freizugeben, damit sie Llanpowell verlassen und sich anderswo eine Anstellung suchen konnte. Andererseits waren sie so freundliche und großherzige Herrschaften, dass sie sich nicht vorstellen konnte, bessere zu finden. Aber sie würde auf jeden Fall Trefors Vermählungsfeier meiden. Lieber verbrachte sie den Tag damit, auf den Knien den schmutzigsten Vorratsraum in Llanpowell zu schrubben, als ihm dabei zuzusehen, wie er eine andere zur Frau nahm.
    Trefor hob jäh die Hand als Zeichen zum Anhalten. „Reitet zurück nach Pontyrmwr!“, befahl er seinen Männern. „Ich werde von hier aus mit Bron allein weiterreiten.“
    Sie waren schon sehr nah bei Madocs Burg. Vermutlich fürchtete er nach den vielen Jahren der Feindschaft mit seinem Bruder, dass man eine bewaffnete Eskorte falsch auslegen könnte. Seine Männer gehorchten, ohne Fragen zu stellen.
    Und schon ritt der Herr von Pontyrmwr weiter voran. Er drückte seine Absätze in Gwylits Flanken. Dann lenkte er den Hengst von der Straße auf einen Pfad, der zum Fluss hin führte, der an Pontyrmwr und Llanpowell vorbeifloss.
    „Wollt Ihr die Pferde tränken?“, fragte Bron und folgte ihm auf der Stute, die er ihr für die Reise zur Verfügung gestellt hatte.
    „Ja – und nein“, antwortete er, glitt von Gwylits Rücken herunter und band die Zügel an einen niedrigen Strauch am Ufer. „Ich wollte noch einmal mit dir allein sprechen, bevor wir in Llanpowell ankommen.“
    Sprechen? Worüber? Owain? Oder … etwas anderes?
    Plötzlich bekam sie Angst vor dem, was er sagen würde – und was nicht.

5. KAPITEL
    B ron war verwirrt, ängstlich und voller Sehnsucht, aber sie versuchte ihre Gefühle zu beherrschen, als Trefor ihr vom Rücken der Stute half. Doch als ihr Körper seinen streifte, kehrten die Erinnerungen an die kurzen Augenblicke in seinen Armen mit voller Macht zurück.
    Wie auch immer seine Gefühle sein mochten – er trat ein Stück zurück und hielt Abstand von ihr.
    „Hier ist es gewesen“, sagte er und wies mit einer ausholenden Armbewegung auf das Flussufer und die Erlen und Weiden ringsumher. „Hier habe ich dich an jenem Tag entlanggehen sehen und deine schöne Stimme gehört.“
    Er drehte sich zu Bron um. „An diese Stelle denke ich bei dem Wort Heimat – hier war es, wo du damals singend die Straße entlanggeschlendert bist.“
    Sie musste schlucken und wusste nicht, was sie sagen sollte.
    „Ich bin damals, vor all den Jahren, ein großer Narr gewesen, Bron“, sagte Trefor mit leiser Stimme, aus der seine Reue deutlich herauszuhören war. „Ich habe mich schändlich verhalten, als ich sah, wie mein Bruder eine Frau küsste, die ich für meine Verlobte hielt. Wäre ich zu ihm gegangen, hätte ich erfahren, dass ich im Unrecht war. Stattdessen habe ich mich betrunken und bin zu Dirnen gegangen. Durch meine verwerflichen Handlungen habe ich nicht nur Gwendolyn verloren, sondern auch die Liebe und den Respekt meiner Familie und der Menschen in Llanpowell. Es hat mich sogar meinen Sohn gekostet, bis mir Madoc endlich die Wahrheit sagte und mich um Verzeihung bat.“
    Er seufzte, bevor er fortfuhr:„Auch Pontyrmwr steht kurz vor dem Ruin, weil ich damals voller Zorn und Bitterkeit mein gesamtes Geld für Söldner ausgegeben habe. Ich fürchtete, dass Madoc versuchen würde, mir meinen kleinen Besitz zu nehmen. Nun brauche ich viel Geld, um das jahrelang vernachlässigte Gut instand zu setzen, und deshalb habe ich eingewilligt, Isabelle zu heiraten. Sie bringt eine große Mitgift, die ich dringend benötige, um

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