Historical Collection Band 5
…“
„Reinige dich, und dann kehren wir zurück nach Hause“, sagte er.
Nach Hause. Pontyrmwr, nicht Llanpowell. Mit ihm, ihrem Geliebten. „Gewiss, Herr.“
„Trefor, Bron. Bitte nenne mich nicht ‚Herr‘, wenn wir allein sind.“
„Ja, He… Trefor.“ Sie wischte die Anzeichen dafür ab, dass sie sich geliebt hatten.
„Ich spüle nur noch mein Hemd aus, dann bringe ich dich zurück nach Pontyrmwr“, sagte Trefor.
Sie warf ihm einen fragenden Blick zu und kleidete sich an.
„Es wird großes Aufsehen erregen, wenn man uns sieht.“ Jeder würde sofort vermuten – oder vielmehr wissen, dass sie mehr als nur Herr und Magd waren.
Aber das gehörte zu der Entscheidung, die sie getroffen hatte. Von nun an musste sie den Verlust ihres Rufs als Preis für ihr Glück hinnehmen.
Trefor zog die dunklen Brauen zusammen, als er sein nasses Hemd überstreifte und darüber die Tunika zog. „Oder soll ich lieber einen Wagen für dich holen?“
Wieder eine Entscheidung, aber diese war nicht so schwierig. „Es hat keinen Zweck zu lügen. Sie finden sowieso schnell genug heraus, dass ich deine Geliebte bin. Es war meine eigene Entscheidung, Trefor. Vergiss das nicht. Jedes Problem, das auf mich zukommt, habe ich mir selbst zuzuschreiben, und ich werde alles akzeptieren, weil ich dich liebe.“
„Du bist eine tapfere Frau, Bron, aber auch eine ehrliche, und du wirst selbst wissen, was am besten für dich ist.“
Nein, ich bin ganz und gar nicht tapfer, dachte sie, als er die Pferde holen ging. Sie hatte Angst vor dem Getuschel und Gerede und davor, was passieren würde, wenn er sie eines Tages nicht mehr wollte. Wenn sie wirklich ehrlich wäre, würde sie ihm das sagen und ihn fragen, wie er sich vorgestellt hatte, sie zu versorgen.
Stattdessen akzeptierte sie vorerst die Situation, wie sie war, denn sonst riskierte sie, den Mann zu verlieren, den sie liebte.
Fast zwei Wochen später stand Bron am Fenster von Trefors Schlafkammer und sah hinab auf das Dörfchen, das ziemlich schnell um die Burg herum gewachsen war. Seit der Schlossherr mit seinem Bruder Frieden geschlossen und die bezahlte Söldnertruppe entlassen hatte, sprach es sich in der Gegend wie ein Lauffeuer herum, dass Trefor ap Gruffydd ein ebenso guter und gerechter Herr war wie Madoc.
Trefor stellte sich hinter Bron, legte seine Arme um sie und zog sie an seinen nackten Körper. „Woran denkst du gerade, Liebe meines Lebens?“
„Dass dies vielleicht die letzte Nacht ist, die ich in deinem Bett verbracht habe“, erwiderte Bron. Sie dachte daran, wie Trefor eben noch ausgesehen hatte. Er hatte auf dem Rücken gelegen, sein Haar auf dem Kissen ausgebreitet, und sie hatte rittlings auf ihm gesessen und sich im Rhythmus der Leidenschaft auf und ab bewegt.
Danach hatte sie ihm liebevoll eine Strähne aus der Stirn gestrichen, und er nannte sie seine Geliebte, die sie für immer bleiben würde. Er hatte sie geküsst und gestreichelt, bis sie beide wieder erregt und bereit waren, sich erneut zu lieben. Sie hatten mit zärtlichen Küssen begonnen und in feuriger Ekstase geendet.
Nun deutete Trefor mit dem Kinn in Richtung eines noch unfertigen Gebäudes, das gerade jenseits des Burggrabens und der neuen Außenmauer errichtet wurde. „Sieh nur, dort ist dein Haus, und es wird bald vollendet sein. Ich werde mich um dich kümmern, Bron, und es soll dir an nichts fehlen. Wenn die neue Mauer steht, werde ich das Fenster deines Schlafgemachs immer noch von hier aus sehen können. Wenn du dann eine Kerze dort aufstellst, ist sie wie ein Stern, der mich zu meiner Liebsten leitet.“
Wenn es so war, stahl sie dann nicht seiner Braut etwas sehr Wertvolles? Ihr Gewissen meldete sich wieder. Wie konnte Isabelle jemals die Zuneigung ihres Gatten erringen, wenn er weiterhin seine Geliebte besuchte?
Heiße Tränen der Scham und Sorge stiegen in Brons Augen auf, aber sie unterdrückte sie, damit Trefor sie nicht sah. Aus freien Stücken war sie hierhergekommen und hatte den Preis akzeptiert, den sie dafür zahlen musste.
Trefor drehte sie zu sich herum, aber sie konnte und wollte ihm nicht in die Augen sehen.
„Ich wünschte, ich wäre ein besserer und klügerer Mann, Bron“, sagte er leise. „Ich hätte mich mehr um meine Burg und mein Land kümmern sollen, statt Männer für den Kampf zu bezahlen. Dann wäre ich jetzt frei und könnte dich heiraten.“
Sie legte ihm die Fingerspitzen auf die Lippen, um ihn zum Schweigen zu bringen. „Ich war nur
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