Historical Collection Band 5
Pontyrmwr wieder zu dem zu machen, was es einst war.“
Trefors Stimme klang jetzt rau, und sein Blick zeigte, dass seine Sehnsucht aus tiefstem Herzen kam. „Obwohl ich selbst keine Wahl habe, möchte ich, dass du dich entscheiden kannst, Bron. Du kannst zurückkehren nach Llanpowell – oder zurück mit mir nach Pontyrmwr kommen.“
Sie vermochte kaum, ihren Ohren zu trauen. Er nahm ihre beiden Hände in seine und sprach zu ihr, als würde er um sein Leben flehen. „Ich weiß, es ist falsch und selbstsüchtig von mir, dich so etwas zu fragen, denn das Eheversprechen, das ich Isabelles Vater gegeben habe, kann ich nicht ohne drohende Vergeltung und noch mehr Schande brechen. Aber Gott möge mir vergeben, Bron, ich will dich nicht verlieren. Ich möchte dich nicht nach Llanpowell zurückschicken, damit du dort als Dienerin und Kindermädchen für Madocs Nachwuchs arbeitest. Ich will dich bei mir haben. Wenn schon nicht in meinem Haushalt, dann wenigstens ganz in der Nähe. Ich möchte, dass die Kinder, die du versorgst, unsere gemeinsamen sind.
Ich weiß, dass ich ein großes Opfer von dir verlange, Bron – deine Tugend für mein Glück. Ich würde nicht im Traum daran denken, dich darum zu bitten, wenn ich nicht denken … glauben … hoffen würde, dass du mich auch willst.“
Plötzlich fiel Trefor ap Gruffydd, Lord of Pontyrmwr, vor ihr auf die Knie und schaute mit flehendem Blick zu ihr auf, als sei er ein Bettler vor dem Burgtor. Kein Kriegsheld und Gutsherr, sondern ein verletzlicher und ängstlicher Mann, einsam und voller Sehnsucht. „Ich würde deinen guten Ruf ruinieren, und alles, was ich dir dafür anbieten kann, ist dein Lebensunterhalt und meine Liebe. Denn ich liebe dich, Bron. Ich glaube, ich liebe dich schon seit jenem Tag, als ich dich hier auf dieser Straße beobachtet habe. Damals war ich zu stolz, es zuzugeben, sogar mir selbst gegenüber. Wie hätte ich das tun können, wenn alle in Llanpowell glaubten, dass ich Gwendolyn liebte und sie heiraten würde? Ich fühlte die Bürde all der Erwartungen, die ich zu erfüllen hatte, und auch einen gewissen Neid der Menschen im Umkreis von vielen Meilen. Also sagte ich mir selbst, was ich für dich empfand, sei nur vorübergehend, nur das Verlangen eines Augenblicks. Dann kehrte ich letztes Jahr nach Llanpowell zurück und sah dich in der Halle stehen. Es war, als wäre ein Siegel gebrochen und ein Tor weit geöffnet worden, denn ich erkannte plötzlich die Wahrheit, die ich stets geleugnet hatte.“
Bei seinen Worten eröffnete sich vor ihren Augen eine Zukunft von einem Leben mit Trefor. Aber nicht als seine Ehefrau. Nur als seine Geliebte. Auch wenn er sie wirklich liebte – und sie zweifelte nicht an seiner Ehrlichkeit –, was für eine Zukunft hätte sie zu erwarten? Ihr Ruf wäre zerstört, man würde über sie reden und Klatsch verbreiten. Sie wäre kaum besser als eine Dirne.
Außerdem wäre sie nicht die einzige Leidtragende. „Was ist mit Isabelle?“, fragte sie, denn auch seine Braut wäre betroffen. „Was ist mit ihrem Schmerz, wenn sie weiß, dass Ihr nachts zu mir kommt? Wenn ich ihr den Mann wegnehme?“
Trefor erhob sich von den Knien, und seine Augen brannten vor Verzweiflung, als er sagte: „Ich hätte wissen müssen, dass du nicht einwilligst. Auch wenn ich schwach und selbstsüchtig bin – du bist es nicht. Du hast recht. Vergiss, was ich gerade gesagt habe. Ich bringe dich jetzt nach Llanpowell, ganz wie du es wünschst.“
Sollte damit wirklich alles vorbei sein? Solange sie lebte, würde sie ihn immer lieben und bei ihm sein wollen.
Wenn sie aber ihren Gefühlen nachgab, war es ganz sicher auch falsch – eine große Sünde. Doch ihn zu verlieren, wäre lebenslange Qual. So wie er jetzt vor ihr stand, sah er so verletzlich und einsam aus, und er bat sie doch nur, ihn zu lieben.
Sie sollte dieses Stückchen Glück, das sie mit ihm haben konnte, dankbar festhalten.
Ihr Entschluss stand fest. Sie legte die Hände auf seine kraftvollen Oberarme und betrachtete ihn mit ruhigem Blick. „Ich habe es versucht, Trefor. Ich wollte Euch nicht mehr lieben, aber es geht nicht. Wenn ich Euch nur auf diese Weise haben kann, als Eure Geliebte, selbst wenn es nur für einen Monat oder ein Jahr ist, dann werde ich es tun. Denn ich liebe Euch von ganzem Herzen, Trefor, und ich werde Euch lieben bis zu meinem Tod.“
„Oh, Bron, Bron“, flüsterte er und zog sie an sich, um sie zu küssen.
Sie presste sich an ihn und
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