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Historical Collection Band 5

Historical Collection Band 5

Titel: Historical Collection Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McCabe , Linda Skye , Marguerite Kaye , Margaret Moore , Jeannie Lin
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ihm an, denn in diesem Augenblick zählte ihr eigenes Unbehagen nicht, und sie wollte dem verängstigten Kind helfen.
    Owain nickte, und gemeinsam schritten sie zu dem Podest, auf dem die hohen Herrschaften saßen.
    „Dies ist mein Sohn, Owain ap Trefor ap Gruffydd“, sagte Trefor, als sie bei ihm und seinen Gästen ankamen.
    Owain drückte Brons Hand so fest, dass es wehtat, aber er brachte eine kleine Verbeugung zustande.
    „Owain, dies ist Isabelle, und das ist ihr Vater, Sessylt ap Balawn.“
    „Es freut mich, dich kennenzulernen, Owain“, sagte Isabelle mit weicher und angenehmer Stimme. „Du bist genauso hübsch wie dein Vater.“
    Offenbar war sie leider doch keine mürrische Ziege … zumindest bisher noch nicht.
    „Darf ich gehen, Vater?“, fragte Owain.
    „Ja sicher, du kannst gehen. Und Bron auch.“
    Trefors Stimme klang kalt und distanziert, so als wären sie sich noch nie begegnet. Sie sagte sich, dass es so sein musste, damit seine Braut nicht sofort merkte, was Bron ihm bedeutete. Dennoch fühlte sie sich, als würde ihr das Herz erneut brechen, als sie seinen Sohn wegführte.
    Zwei Tage später saß Bron allein im Erdgeschoss ihres Hauses. Dort gab es nur zwei Zimmer, nämlich die Küche und einen weiteren Raum. Das erste Stockwerk bestand aus einem einzigen Zimmer und war ausgestattet mit einem bequemen Bett, Waschtisch und einer hölzernen Truhe für ihre Kleider.
    Trefor war seit Isabelles Ankunft noch nicht bei ihr gewesen.
    Bron fragte sich, ob er womöglich Gewissensbisse bekommen hatte, zum jetzigen Zeitpunkt mit ihr ins Bett zu gehen. Vielleicht hatte ja auch Isabelles Anblick das Verlangen nach seiner Braut erweckt. Bei ihr brauchte er sich nicht schuldig oder beschämt zu fühlen.
    Vielleicht war er aber auch so beschäftigt mit den Hochzeitsvorbereitungen, dass er keine Zeit hatte, zu ihr zu kommen.
    Oder die Braut wusste bereits von seiner Mätresse und hatte sich so darüber aufgeregt, dass Trefor beschlossen hatte, sich von ihr fernzuhalten. Für ihn wäre es in der Tat viel einfacher, sie nicht mehr zu sehen. Vielleicht würde seine Glut allmählich abkühlen und seine Liebe vergehen. Dann würde es irgendwann an der Tür klopfen und der Amtmann, ein Wächter oder ein Diener würde kommen und ihr mitteilen, dass sie das Haus und womöglich gar das Dorf verlassen musste …
    Ein lautes Klopfen an der Tür riss sie aus ihren bangen Überlegungen.
    Bron tat ihr Bestes, sich zu beruhigen und trotz ihrer schlimmen Befürchtungen eine gefasste Miene aufzusetzen, und ging zur Tür.
    Es konnte ja auch bloß das Mädchen sein, das Trefor etwas früher am Tage bereits zu ihr geschickt hatte. Obwohl Bron der Magd eigentlich gesagt hatte, sie solle zum Schloss zurückkehren, weil das Haus nicht groß sei und sie nicht genug Arbeit für sie habe. Sie brauchte – und wollte – keine Magd.
    Es war nicht der Amtmann und auch kein Wächter oder die Dienstmagd. Trefor selbst stand vor der Tür, zusammen mit seinem Sohn.
    Eine Welle der Erleichterung durchflutete sie. Trefor würde zwar vielleicht selbst kommen, wenn er vorhatte, sie fortzuschicken, aber er würde nicht Owain dazu mitnehmen, wenn das seine Absicht war.
    „Bitte tretet ein, Herr“, sagte sie und öffnete die Tür noch weiter.
    Als er hereinkam, sah Bron dunkle Schatten unter seinen Augen, so als hätte er nicht besser geschlafen als sie. Owain lief sofort an ihr vorbei und sah sich zufrieden um, als sei es seine Idee gewesen, ihr dieses Haus zu geben. „Du hast das alles für dich allein, Bron!“
    „Ja“, sagte sie lächelnd, obwohl sie sich gar nicht glücklich fühlte.
    „Du hast kein Feuer an“, bemerkte Trefor. „Brauchst du Holz?“
    „Ich habe genug, danke“, erwiderte sie. „Ich brauche keins. Darf ich fragen, was Euch und Euren Sohn heute zu mir führt, Herr?“
    „Ich wollte dein Haus sehen, Bron“, antwortete Owain an seiner Stelle.
    „Vermutlich meinte er, du wohnst in einer armseligen Hütte“, sagte Trefor mit einem Lächeln, das aber nicht seine Augen erreichte.
    „Nun, Owain, wie du sehen kannst, habe ich es hier ganz bequem.“
    „Kann ich mal nach oben gehen? Vater sagt, du kannst seine Privatgemächer von deinem Fenster aus sehen.“
    „Geh nur“, antwortete sie.
    Mit einem Jubelruf lief Owain zur Treppe und kletterte hinauf, während Bron sich seinem Vater zuwandte.
    Er ließ ihr nicht einmal Zeit zum Luftholen, sondern zog sie sogleich in seine Arme und verschloss ihre Lippen mit einem

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