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Historical Collection Band 5

Historical Collection Band 5

Titel: Historical Collection Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McCabe , Linda Skye , Marguerite Kaye , Margaret Moore , Jeannie Lin
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verlässlicher Freund sein. Ich hoffe Ihr wisst, dass ich Euer Freund sein möchte, Contessa.“
    Er reichte ihr einen Kelch und erhob seinen eigenen für einen Trinkspruch. „Auf Eure wundersame Rettung und Eure schnelle Genesung.“
    Sie nippte am Wein und wandte den Blick endlich in eine andere Richtung. „Es war tatsächlich eine wundersame Rettung“, erklärte sie. „Ich dachte wirklich, dass keine Hilfe mehr kommen würde, dass ich dort draußen alleine sterben würde.“
    Carlos setzte sich zu ihr aufs Bett, weit genug von ihr entfernt, um sie nicht zu ängstigen. Er würde sich hüten, wieder auf ihre Brust zu sehen. „Wovon habt Ihr heute Nacht geträumt? Von dem Sturm?“
    Seine Nähe war ihr keineswegs unangenehm, sie rückte sogar noch etwas näher an ihn heran. Es schien sie zu trösten, mitten in der Nacht nicht alleine zu sein. „Ja. Vom Donner, vom Brechen der Wellen, von dem Geräusch, als das Schiff auseinanderbrach. Davon, wie kalt das Wasser war.“ Sie erschauderte und trank einen weiteren großen Schluck Wein. „Werde ich das jemals vergessen können?“
    „Ich glaube nicht, dass wir die schlechten Dinge, die uns zustoßen, jemals ganz vergessen können“, antwortete er. „Aber mit der Zeit werden sie verblassen. Neue, schönere Erinnerungen werden sie überdecken.“
    „Habt Ihr es so erlebt?“
    „Ja“, log er. „Und während Ihr unser Gast hier in Santo Domingo seid, werden wir Euch eben helfen müssen, diese neuen Erinnerung zu schaffen.“
    Sie lachte plötzlich auf, und er war überrascht von dem hellen, lauten Klang, ähnlich dem von Kirchenglocken. Unter ihrem kurzen Auflachen ließ sich Sinnlichkeit erahnen. „Dieses schöne bequeme Bett ist ein guter Anfang! Und die wunderbare Gesellschaft.“
    Sie blickte unter ihren niedergeschlagenen Wimpern hoch zu ihm, ihr Lachen verklang, und für einen Moment hatte er die wilde Vorstellung, dass sie ihn bitten würde, ihr in ihrem bequemen Bett Gesellschaft zu leisten. Ihr Blick wanderte zu seinem Mund, zu dem dreieckigen Stück seines Oberkörpers, das nicht von seinem Morgenmantel bedeckt wurde. Ihr Blick schien seine Haut zu versengen. Zwischen ihnen herrschte eine knisternde Spannung.
    Dann drehte sie ihren Kopf weg und hielt ihm schweigend ihren Kelch entgegen, damit er Wein nachschenken konnte. Er tausche ihr Gefäß gegen sein nahezu volles. Er trank selten Wein. Für seine Arbeit benötigte er einen klaren Kopf.
    Sie nahm einen großen Schluck, presste ihre Lippen auf die Stelle, an der seine gewesen waren, und er bemerkte, dass sein Kopf in ihrer Gegenwart alles andere als klar war.
    „Vielleicht sollten wir ein kleines Bankett veranstalten“, sagte er gepresst.
    Eine Welle der Beunruhigung schien über ihr Gesicht zu gleiten. „Ein Bankett?“
    „Nichts Großartiges“, erklärte er. „Santo Domingo ist natürlich nicht mit dem königlichen Hof in Sevilla zu vergleichen, aber die örtlichen Würdenträger würden gerne die Gelegenheit wahrnehmen, Euch auf den Inseln zu begrüßen. Eine Möglichkeit, wieder einmal die beste Garderobe anzulegen.“
    „Ich habe keine edlen Gewänder“, murmelte sie. „Ich befürchte, sie werden mich langweilig finden.“
    „Wo Ihr doch Neuigkeiten aus Spanien bringt? Niemals!“ Er spürte genau, dass mehr hinter ihrem Zögern steckte als das Fehlen edler Gewänder oder auch nur damenhafte Zurückhaltung. Wirklich ausgesprochen interessant. „Und Ihr müsst Euch nicht um Eure verlorene Aussteuer sorgen, Contessa. Ich befürchte, wir haben zwar nicht die neueste Mode hier, doch wir werden sicherlich etwas Angemessenes für Euch finden. Sobald Ihr Euch erholt habt, natürlich.“
    Sie nickte, ihre Augenlider waren schwer, und er sah, dass ihr Kelch wieder leer war. Er streckte die Hand aus, um ihn entgegenzunehmen, doch plötzlich nahm die Contessa seine Hand. Ihre schlanken Finger waren kalt.
    „Ihr seid zu gut zu mir, Señor“, flüsterte sie.
    „Contessa, Ihr verdient Freundlichkeit nach dem, was Ihr durchgemacht habt.“ Er hob ihre Hand an seine Lippen und drückte einen Kuss auf ihre Finger, auf ihr Handgelenk. Die Haut war weiß, aber kreuz und quer mit Kratzern und Schürfwunden übersät. Eine seltsame leichte Rauheit überzog ihre Fingerspitzen, und ihren Handballen. „Ihr müsst jetzt ruhen und wieder gesund werden. Werdet Ihr schlafen können?“
    Sie nickte und lehnte sich zurück, während er das Bettzeug um sie herum glättete. „ Gracias , Señor de Alameda“,

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