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Historical Collection Band 5

Historical Collection Band 5

Titel: Historical Collection Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McCabe , Linda Skye , Marguerite Kaye , Margaret Moore , Jeannie Lin
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Aber die Farbe ist schön.“
    Die Zofe lächelte sie erleichtert an und glättete eine der Falten im Rock. „Der Stoff kommt aus Frankreich, Contessa. Aus dem Privatbesitz von Señor de Alameda.“
    „Aus seinem Privatbesitz?“ Maria untersuchte die Perlenstickerei des Mieders. Dann muss er ein gut bezahlter Spion sein, überlegte sie.
    Welche Belohnung würde er für das Ausliefern einer Zofe, die sich als Contessa ausgab, empfangen?
    „Sí“ , bestätigte die Zofe. „Und er sagte uns, dass Ihr uns Bescheid geben sollt, wenn Ihr noch irgendetwas benötigt. Ich werde es Euch dann holen, Contessa.“
    Maria wusste, dass das Mädchen darauf aus war, einen Blick auf diesen „Privatbesitz“ zu werfen. Oder hatte Alameda ihr bereits etwas daraus geschenkt? Sie war hübsch, und er wirkte außerordentlich … potent.
    Bei diesem Gedanken spürte sie einen heftigen Stich der Eifersucht und wandte sich ab. „Ich werde ein Gewand brauchen, das für den Tag angemessen ist“, sagte sie. „Und für das warme Wetter.“
    „Natürlich, Contessa“, antwortete die viel zu hübsche Zofe mit einer Verbeugung.
    Maria hatte keine Zeit mehr, über Alamedas Liebesleben nachzudenken, denn der Page traf ein, um sie zum Abendessen zu bringen. Sie folgte ihm gemessenen Schrittes, der ihrer Meinung nach einer Contessa angemessen war, durch die engen verwinkelten Korridore.
    Obwohl die Steinmauern von den edelsten Wandteppichen, die Feste und königliche Jagdszenen in leuchtenden Farben zeigten, bedeckt wurden und helle Fackeln in verzierten Leuchtern brannten, war es offensichtlich, dass diese Festung zur Verteidigung gebaut war. Dies war kein Palast für Luxus und Bequemlichkeit. Die Sohlen ihrer neuen Samtschuhe klangen laut auf dem harten Steinboden. Es war das einzige Geräusch außer dem Knistern der Fackeln und dem Rascheln der Livree des Pagen.
    War das ein Schrei, den sie in weiter Ferne vernahm? Tief unten in den geheimen Gewölben? Oder war es nur der Meerwind, der um die Zinnen wehte?
    Sie fragte sich, wie viele Gefangene man hier entlanggeführt hatte, die vor Angst halb erstarrt waren. Wie viele dem bohrenden Blick von Señor de Alameda ausgesetzt waren und alles gestanden hatten, nur um zur Folter und Bestrafung abgeführt zu werden.
    „Hier entlang, Contessa“, sagte der Page. Seine Stimme ließ sie zusammenzucken.
    Maria lachte nervös. „So viele verwinkelte Gänge! Wie kannst du dir nur den Weg merken?“
    „Das ist leicht“, antwortete der Junge stolz. „Sobald Ihr Euch ein- oder zweimal verlaufen habt, findet Ihr Euch zurecht.“
    „Ich bin mir sicher, das schaffe ich nie“, erwiderte Maria. „Ich werde nur weiter und weiter laufen …“
    „Dann werden wir eine Suchmannschaft bilden, um Euch zu finden“, sagte Alameda, der plötzlich nach einer weiteren Abzweigung vor ihnen stand.
    „Oh!“ Maria erschrak und wich einen Schritt zurück. Wie schnell er immer dann auftauchte, wenn sie ihn am wenigsten erwartete!
    Sie blickte sich in dem kleinen Raum um. Sie hatte eine Art Bankett erwartet, mit dem Gouverneur und seinen Bediensteten, die die Contessa bedienten. Aber der Tisch war nur für zwei gedeckt, eine kleine Fläche, drapiert mit edlem weißem Damast direkt neben einem geöffneten Fenster. Die untergehende Sonne, die den Himmel rosa, orange und golden erstrahlen ließ, spiegelte sich in den Silbertellern. Zwei Stühle mit hoher Rückenlehne, mit weichen Satinkissen bedeckt, standen sich gegenüber.
    Irgendwie war dieses intime Szenario beängstigender, als ein Bankett, das höfische Etikette verlangte, je hätte sein können.
    Maria stand steif da und starrte auf den kleinen luxuriös eingedeckten Tisch der von Fallen umgeben schien.
    „Ich hoffe Ihr seid nicht gekränkt, Contessa“, sagte Alameda ganz ruhig, mild, vornehm und höflich. „Der Gouverneur hätte gerne selbst mit Euch gespeist, aber ich befürchtete, Ihr wäret noch zu müde nach Eurem Leidensweg. Er wird Euch nächste Woche bewirten, und so konnte ich ihn überzeugen, dass heute ein ruhiges Mahl das Beste wäre.“
    „Ihr seid zu freundlich, Señor de Alameda“, antwortete sie.
    Er war wieder in schwarz-weißen Samt gekleidet und bot ihr seinen Arm. Sie legte ihre Hand behutsam auf seinen Unterarm. Als sie ihn berührte, spannten sich seine Muskeln. Sein Arm fühlte sich sehnig und kräftig an, und sie erinnerte sich, wie seine nackte Haut unter dem dunklen Stoff ausgesehen hatte.
    Sie schluckte und sah unverwandt geradeaus,

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