Historical Collection Band 5
sollte …
5. KAPITEL
C arlos lag auf der Seite in seinem zerwühlten Bett. Er hatte den Kopf auf seine Hand gestützt, während er beobachtete, wie das Sonnenlicht auf Isabellas Gesicht spielte.
Sie schlief friedlich, und ein kleines geheimnisvolles Lächeln umspielte ihren von seinen Küssen geröteten Mund, als träume sie süß. Ihre Stirn war glatt in ihrem heiteren Schlummer, ihre Hand lag mit der Innenfläche nach oben auf dem Kissen. Sie sah so jung und frisch im Schlaf aus, unschuldig und frei von jeglichen Geheimnissen.
Frei von Lügen.
Er berührte sanft ihre Hand und untersuchte die rosige Innenfläche. Am Ballen fanden sich kleine Schwielen, und alte, bereits verheilte Wunden waren neben den frischen Schrammen, die sie sich bei ihrer Tortur auf See zugezogen hatte. Es waren die Hände einer Frau, die arbeitete, die Böden schrubbte und Eimer schleppte und Gemüse schnitt, nicht die einer Dame, deren schwerste Tätigkeit darin bestand, eine Sticknadel zu halten. Auch ihr Körper war dünn und drahtig, nicht weich und verwöhnt, als hätte sie all die Arbeit ohne vernünftige Ernährung vollbracht.
Und sie war keine Jungfrau gewesen.
Der Verdacht, der sich in ihm eingenistet hatte, als er sie zum ersten Mal gesehen hatte, das Gefühl, dass, wer auch immer sie war, sie nicht die Contessa de Valadez war, wuchs in ihm. Sie war eine Hochstaplerin, und als Spion des Königs sollte er sie sofort in Ketten legen lassen.
Doch etwas Stärkeres überlagerte sein Pflichtgefühl, alle anderen Gefühle. Er wollte alle Jahre der harten Arbeit von ihr nehmen, allen Schmerz, der ihr in der Vergangenheit zugefügt worden war, und ihr das verwöhnte, luxuriöse Leben ermöglichen, das sie verdiente.
Er hob ihre Hand an seine Lippen und drückte einen flüchtigen Kuss auf die Schwielen, auf den Puls, der so sanft an ihrem Handgelenk vibrierte. Sie duftete immer noch nach Rosenwasser und nach dem salzigen Aroma der Liebe und des Verlangens.
Als er sie zum Essen eingeladen hatte, hatte er sie nicht verführen wollen. Er wollte sie nur mit Wein, gutem Essen und edlen Gewändern verwöhnen, um ihre Täuschung zu durchschauen und herauszufinden, wer sie wirklich war. Er wollte wissen, was für ein Spiel sie spielte, um seinen nächsten Spielzug zu planen. Sie war kein gewöhnliches Bauernmädchen, das eine offensichtliche Scharade spielte – sie war stiller, klüger. Er hatte gedacht, sie könnte ihm vielleicht nützlich sein.
Doch so wie der Abend verlaufen war, hatte er erkennen müssen, dass er derjenige war, der sich in einem Netz verfangen hatte. Ihre blitzenden braunen Augen, ihr Lächeln, ihr ungeniertes sinnliches Vergnügen am Essen – es hatte ihn völlig verzaubert. Er war von ihr gefesselt wie von niemandem zuvor.
Er würde herausfinden, wer sie wirklich war, aber nicht indem er sie bedrohte, nicht indem er ihr Leben so beschwerlich machte, wie es vor ihrer Ankunft in Santo Domingo gewesen war. So wie er sich zu ihr hingezogen fühlte, war auch sie ihm gegenüber nicht gleichgültig – die Kratzspuren auf seinem Rücken bewiesen das. Wenn er geduldig und aufmerksam war, würde sie ihm vertrauen, wenn sie so weit war.
Und dann würde er wissen, was zu tun war.
Er küsste ihr Handgelenk, knabberte zärtlich dort, wo ihr Puls schlug, und an der Innenseite ihres Arms. Sie murmelte im Schlaf und warf sich unruhig auf dem Kissen hin und her.
Er zwickte den empfindlichen Punkt an der Innenseite ihres Ellbogens, seine Zärtlichkeit so sanft wie die Berührung eines Schmetterlings. Sachte schob er die Decke von ihrem nackten Körper. Als seine Hand ihren Bauch streichelte, ihre Brust liebkoste, öffnete sie langsam ihre Augen.
„Carlos …“, flüsterte sie, ihre Stimme noch rau vom Schlaf.
„Sch“, befahl er und schnitt jedes weitere Wort mit einem Kuss ab. Ihr Mund öffnete sich dem seinen mit einem einladenden Seufzer, ihre Zunge berührte seine zu dem süßesten aller Morgengrüße.
Carlos umfasste ihre rechte Brust in einer Hand und umkreiste ihre empfindliche, aufgereckte Brustknospe, bis sie aufstöhnte. Er kam der aufgerichteten erdbeerfarbenen Knospe näher und immer näher, bis er sie unter seinem Finger spürte.
Sie schrie auf, und endlich gab er ihr, was sie beide begehrten, und rollte die Brustwarze leicht zwischen seinen Fingern.
Sein Mund löste sich von ihrem, wanderte den Bogen ihres Halses hinab über ihre Schulter, bis er sich über ihrer Brust schloss, über der Knospe, die
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