Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Exclusiv 45

Historical Exclusiv 45

Titel: Historical Exclusiv 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Claire Delacroix
Vom Netzwerk:
Ritter.“
    Tulley presste die Lippen zusammen. „Euer Spott kümmert mich wenig. Dieser Mann ist gefährlich. Ich werde Euch mit meinen Truppen unterstützen, ebenso wie die Männer, die aus Perricault vertrieben wurden.“
    Yves spreizte seine Finger. „Ich weiß immer noch nichts über die Stärke des Feindes. Mir scheint, Ihr wollt mich zu einer Torheit verleiten.“
    „Unverschämter Bastard !“ Der Comte stand auf und stützte sich auf seinen Stock, aber die Beleidigung war Yves viel zu vertraut, um ihn tief zu treffen. „Ich biete Euch die Gelegenheit, einem so mächtigen Mann wie mir zu helfen! Ihr seid ein Narr, wenn Ihr diese Gelegenheit, etwas aus Eurem Leben zu machen, nicht ergreift!“
    Unbeeindruckt von diesen Worten streckte Yves die Beine aus und nahm einen weiteren Schluck aus seinem Becher. Tulleys Blick fiel auf das Trinkgefäß, und dieses Mal freute der Ritter sich über die Abwesenheit von Gaston, der nicht da war, um dem Gast einen Trunk anzubieten.
    Er räusperte sich. „Ich sehe nicht, was Ihr mir bieten könnt, dass ich für diese Tollheit meine Haut zu Markte trage.“
    „Gold!“, erklärte der Comte, und seine Faust schloss sich fest um den Stock. „Ich bezahle Euch in Gold. Nennt den Preis!“
    „Ich brauche kein Gold.“ Yves wies auf das Zelt. „Meine Bedürfnisse sind einfach, wie Ihr merkt, und bereits gestillt.“
    „Dann eben Land!“ Tulley lehnte sich mit glänzenden Augen nach vorne. „Ich verspreche Euch ein Lehen in meiner Grafschaft, wenn Ihr erfolgreich seid. Das ist mehr, als Euch der Herzog je geben wird.“
    „Ein Ritter braucht nur Land, wenn er wünscht, Weib und Familie sein Eigen zu nennen“, entgegnete er ruhig. „Ich bin zufrieden mit dem, was ich habe.“
    Die Blicke der beiden Männer trafen sich wieder, und Schweigen erfüllte das seidene Zelt. Tulley knirschte mit den Zähnen, als er Yves anstarrte, aber der Ritter blieb ungerührt.
    „Ich besitze etwas, von dem ich weiß, dass Ihr es wollt“, knurrte der Comte schließlich.
    „Das glaube ich kaum.“
    Die weißen Brauen des älteren Mannes hoben sich. „Und Ihr wollt es doch.“ Tulley wandte seinen Blick gegen das Zeltdach, und sein Ausdruck wurde nachdenklich. „Es gab einmal eine Zeit, da war mir Euer Vater verpflichtet. Die Umstände dazu sind unerheblich, es genügt zu sagen, dass Jerome de Sayerne meine Zuneigung und mein Vertrauen gewinnen musste, um ihm sein Erbe in Sayerne zu sichern.“
    Der Comte lächelte bei der Erinnerung an diesen Tag der Macht, und Yves wusste, wie sehr der alte Graf diesen Augenblick genossen hatte. „Ich hätte ihm zu dieser Zeit seinen Besitz entreißen können“, fuhr er fort, „und der elende Hund wusste es nur zu gut.“
    Yves’ Kehle war wie zugeschnürt bei dieser unerwarteten Erinnerung an seine Vergangenheit und all den Gefühlen, die bei ihm dabei hervorgerufen wurden. Seit dem Tod seines Vaters hatte er nicht mehr an ihn gedacht, und er wollte das auch weiterhin nicht.
    Tulleys leuchtende Augen sahen wiederum zu dem Ritter. „Jerome nahm Feder und Pergament und brachte eine Erklärung zu Papier, vor Zeugen unterschrieben und mit seinem Siegel versehen.“ Der Graf machte eine bedeutungsvolle Pause.
    „So?“ Yves wollte gleichgültig bleiben, doch es gelang ihm nicht.
    Der alte Mann zog die Brauen weit nach oben, als er die Neugierde in Yves’ Stimme hörte. „Es ist eine Bekanntmachung“, flüsterte er mit sichtlichem Vergnügen, und Yves hasste diese gedehnte Stimme, „dass der Bastard Yves, geboren im Jahre des Herrn 1086 im Château Sayerne, der Spross des Grafen Jerome de Sayerne ist.“
    Sein Herz schien stehen zu bleiben.
    Tulleys Blick blieb fest, aber ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen.
    Die Verlockung war groß, doch Yves hasste den Gedanken, dass der alte Graf seinen einzigen wunden Punkt herausgefunden hatte. Die uneheliche Geburt war ein Makel, den ein Mann nicht durch Tugend und Stärke auslöschen konnte, gleichviel er sonst in seinem Leben erreichte.
    Und der Comte, verflucht sei er dafür, bot ihm Hoffnung.
    Tulleys Stimme senkte sich zu einem verräterischen Flüstern. „Des Weiteren wird bestätigt, dass die Mutter des Kindes, eine gewisse Eglantine de Chalome, als die zweite Gemahlin des Jerome de Sayerne angesehen werden muss, denn er nahm sie zu seinem Eheweib.“
    Eheweib? Yves wusste davon nichts und zweifelte an der Wahrheit dieser Aussage.
    Doch Jerome hatte darauf geschworen.
    Ehrbarkeit! Sein Herz

Weitere Kostenlose Bücher