Historical Exclusiv 45
berichtigen.“
Niemals hatte sie ein solches Angebot gemacht. Niemals zuvor hatte Gabrielle es sich erlaubt zu glauben, dass sie die Ausstrahlung besaß, einen Mann zu betören.
Doch Yves war anders.
Er war der Mann, den sie liebte.
In ihrem Innersten wusste sie jedoch, dass sie ihm mehr geben musste als nur sich selbst.
Gabrielle wagte ihren Blick zu heben. Ihr eben erst aufkeimendes Selbstvertrauen wurde von Yves’ loderndem Blick genährt. „Ich möchte, dass unsere Verbindung eine wirkliche Ehe ist“, wisperte sie unsicher. „Aus Dankbarkeit für Eure Taten möchte ich Euch einen Sohn gebären, Yves de Saint-Roux.“
Sie hatte kaum Gelegenheit zu merken, wie er tief einatmete, ehe er sich über sie beugte und sie mit unerwarteter Heftigkeit küsste. Gabrielles Herz jauchzte, und sie umschlang seinen Hals.
Er hob viel zu früh den Kopf, und sie spürte seine geflüsterten Worte an ihren bebenden Lippen. Eine wohlige Hitze stieg in ihr auf, und sie war mehr als glücklich, dass ihr Antrag angenommen worden war.
„Euer Begehr ist mir Befehl, Madame“, murmelte er. Ehe Gabrielle ein Wort über ihre Lippen brachte, hatte Yves sie in die Arme genommen und schritt dem Bett entgegen.
Sie gab sich bereitwillig den Verlockungen dieses stattlichen Mannes hin. Es konnte gut sein, dass sich das unglückliche Schicksal ihrer Mutter wiederholte, die ihr Herz einem schönen Ritter geschenkt hatte. Doch das kümmerte sie nicht. Während Yves sie mit solcher Hemmungslosigkeit küsste, konnte sie an nichts anderes denken als an seine vielversprechenden Berührungen. Selbst wenn dies der schlimmste Fehler ihres Lebens war, sie wollte ihn erst später bereuen.
In diesem Augenblick – vielleicht gar für den ganzen Abend und die ganze Nacht – hatte sie Wichtigeres zu tun.
Yves hätte sich solch eine Einladung von Gabrielle nicht zweimal sagen lassen.
Er war in Wahrheit so überrascht gewesen von ihrem Ansinnen, dass er der Frau seines Herzens keine Gelegenheit geben wollte, ihre Meinung zu ändern. Er konnte das Himmelbett nicht schnell genug erreichen.
Gabrielle errötete zart. Ihre Augen funkelten, als sie Yves ansah, doch sie schlug nicht vor, er solle innehalten.
Dass sie so empfänglich für seine Berührung war, kam völlig unerwartet für den Ritter. Sicherlich hatte es in der Vergangenheit Edelfrauen gegeben, die ihn bestürmt hatten, aber nur so lange, bis sie von seiner Abstammung erfuhren.
Gabrielle wusste alles von ihm, doch sie schob ihn nicht beiseite. Welch Segen, dass sie die einzige Frau war, die er so inständig begehrte. Er konnte kaum glauben, dass dieses einzigartige Wesen nicht nur seine Gemahlin war, sondern auch noch das Lager mit ihm teilen und sich ihm hingeben wollte.
Er sah ihr tief in die Augen, als er sie auf das Laken bettete. Sie lächelte, und Yves wurde warm ums Herz. Sie blickten einander eine Weile verlangend an, dann bot sie ihm stumm ihre Lippen dar.
Yves konnte ihrem Zauber nicht widerstehen. Er sank neben sie hin und küsste sie voll Leidenschaft, dabei drückte er sie fest an seine Brust. Seine Begierde loderte heftig, aber er beherrschte sich, denn er wollte, dass ihre Vereinigung unauslöschlich in ihrer Erinnerung blieb.
Dies war immerhin der Vollzug ihrer Ehe, und es war das erste Mal, dass Gabrielle und er sich als Vermählte berührten. Dieser Tag sollte ihnen für lange Zeit im Gedächtnis bleiben, wenn nicht gar für immer. Yves wollte den Augenblick so behutsam und zärtlich beginnen, wie es zwischen Mann und Frau möglich war.
Sie verdiente nicht weniger.
„Ein Bad“, sagte er heiser. „Wir müssen ein Bad nehmen.“
Gabrielle errötete. „Ich habe heute Morgen gebadet“, wandte sie ein, doch Yves verschloss ihr den Mund mit seinen Lippen.
„Reinlichkeit hat nichts damit zu tun.“
Sie runzelte die Stirn. „Warum wollt Ihr dann ein Bad?“
Bewusst ließ er seinen Blick über Gabrielles Formen gleiten und verweilte auf ihren zarten Rundungen. Seine Hände streichelten sie sanft, und er fühlte, wie sie unter seiner Berührung erschauerte. Die Kühnheit seines Vorhabens ließ seine Stimme rau klingen.
„Ich werde Euch baden, Madame“, flüsterte er. Yves vernahm die Verlockung in seiner eigenen Stimme, konnte sich jedoch nicht von Gabrielles strahlendem Blick abwenden.
Sie starrte ihn an, und ihre Lippen öffneten sich einladend. „Das ist nicht nötig“, widersprach sie, obwohl Yves sehen konnte, dass ihr sein Begehr gefiel. „Ich kann
Weitere Kostenlose Bücher