Historical Exclusiv 45
das alleine schneller machen.“
„Auch Schnelligkeit hat nichts damit zu tun“, entgegnete er ruhig und strich mit seinen Fingern über die Wölbung ihrer Brüste. „Ich werde Euch mit meinen eigenen Händen entkleiden. Ich werde Euch von Kopf bis zu den Zehenspitzen langsam baden, damit ich alles über Euch erfahre.“
Der Ritter sah, wie Gabrielle schluckte. Sie öffnete ihren Mund zum Widerspruch, aber er gab ihr dazu keine Gelegenheit. Er küsste zärtlich ihre sinnlichen roten Lippen, um sie zu beruhigen.
Sie schmiegte sich an ihn. Sie war so fordernd in ihrer Zärtlichkeit und gleichsam doch in ihrer Unsicherheit verletzbar, wie es sich Yves nicht erklären konnte. Ihre Finger wühlten in seinen Haaren, und er genoss ihre Liebkosungen, die Zärtlichkeit und Stärke verbanden.
Nirgendwo konnte es ein Weib wie Gabrielle geben – und sie war seine Gemahlin. Er war stolz, diese Frau sein Eigen zu nennen.
Widerstrebend löste er seinen Mund von ihren Lippen. Es erfreute ihn zu sehen, wie sehr sein Kuss ihr Verlangen erweckt hatte. Ihre Wangen waren gerötet, und ihre Augen strahlten – ihr Lächeln ließ sie so jugendlich und empfindsam scheinen.
Kaum jemand hatte bisher die Gunst gehabt, diese Seite an ihr kennenzulernen, und Yves würde sie zu schätzen wissen.
„Bewegt Euch nicht“, wies er sie an und beachtete den drängenden Schmerz in seinen Lenden nicht. Das sollte keine flüchtige Wollust sein, sondern die leidenschaftliche Vereinigung, die jede mögliche Nuance des Widerhalls von Gabrielles Körper forderte.
Er wollte an diesem Tag jede Fantasie, die sie je hatte, erfüllen.
„Ich denke gar nicht daran“, flüsterte sie heiser.
Yves durchquerte das Gemach in aller Eile und riss die Tür auf. „Ein Bad!“, rief er der draußen wartenden Magd zu. „Bereite der Burgherrin ein Bad.“
„Ja, Herr.“ Die junge Frau knickste und eilte davon.
Er kehrte zurück und sah, wie seine Gemahlin scheu lächelte. Sie konnte doch ihre Reize nicht bezweifeln? Yves wurde von dem Bett angezogen wie ein Fisch, der einem Köder folgte. Er setzte sich auf den Rand des breiten Lagers und ergriff ihre Hand. Dabei spürte er, wie sie bebte.
Unsicherheit stand in ihrem Blick, die er so schnell wie möglich vertreiben wollte.
„Es gefällt mir, dass es Euch nicht bangt, Euer Verlangen zu zeigen“, murmelte er, und Gabrielle sah ihn an. „Es nährt mein eigenes wie nichts anderes.“ Er schaute ihr tief in die Augen, damit sie ihm glaubte. Ein Geständnis, das ihm einst schwer über die Lippen gekommen wäre, sprach er nun leichten Herzens aus. „Ich möchte, dass zwischen uns in allen Dingen Aufrichtigkeit herrscht.“
Gabrielles strahlendes Lächeln erhellte jeden geheimen Winkel in seinem Herzen. „Das möchte auch ich“, wisperte sie. Sie legte ihre Hand auf seine Brust und presste ihre schlanken Finger leicht gegen ihn. Yves umschlang ihre Hand mit einem festen Griff und zog die Gemahlin näher an sich.
„Ich möchte, dass es uns beide beglückt“, fügte sie stockend hinzu, als ob sie sich dessen nicht sicher war.
Yves hegte keine Zweifel.
„Das wird es“, sagte er mit einer aus tiefstem Herzen kommenden Überzeugung. „Wir werden dafür sorgen, das schwöre ich Euch.“
Sie lächelte schalkhaft. „Ihr müsst mir nicht alles beschwören. Ich vertraue Euch.“
Diese Worte gaben ihm noch mehr Antrieb, wie es sonst nichts hätte tun können. Seine Gemahlin vertraute ihm! „Es ist meine Art, ein Gelübde zu tun, wenn mir etwas wichtig ist“, erklärte er ruhig. Er strich über ihre zarte Haut. „Beunruhigt Euch das?“
„Nein.“ Gabrielle schüttelte den Kopf. Das Feuer, das in ihrem Blick loderte, schürte seine Leidenschaft. „Ich mag es, wenn Ihr zu Eurem Eid steht.“ Bereitwillig hätte er sich in den Tiefen ihrer violetten Augen verlieren können.
Das Pochen an der Tür kam zu unangemessener Zeit.
Der Ritter murmelte einen derben Fluch. Das darauffolgende Lachen Gabrielles erregte seine Sinne, denn ihr fröhliches Gelächter erfüllte das Gemach so strahlend wie der Sonnenschein.
Er ging an die Tür, und sie erhob tadelnd den Zeigefinger. „Würdet Ihr solche Sprache gutheißen, wenn sie über Gastons Lippen käme?“, neckte sie ihn. „Oder Thomas’?“
„Das kann man nicht vergleichen“, entgegnete er, und man konnte dabei das Lächeln hören, das in seiner Stimme mitschwang. Diese Frau war ihm ebenbürtig, und ihm gefiel ihre Klugheit sehr gut.
Er riss die Tür
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