Historical Exclusiv 45
entzog sich ihrem Griff.
Er packte sie am Gürtel, den sie um die Taille geschlungen hatte, und zog sie so heftig an sich, dass sich ihre Körper berührten. Während Gabrielle ihre Hände auf seine Brust legte, machte er kurzen Prozess mit der Schnalle.
„Ihr tragt zu viel für ein Bad!“, scherzte er, beugte sich rasch hinab, um die obersten Bänder des Surcot mit den Zähnen zu fassen.
Sie rang nach Atem, entzog sich ihm jedoch nicht. Sie schien überrascht, und Yves machte sich diesen seltenen Zustand zunutze. Er machte nicht viel Federlesen mit dem ersten Band, dann folgten die nächsten. Begierig nahm er den süßen Duft ihrer Haut auf und spürte, wie fiebrig heiß sie wurde. Seine Begierde wuchs.
Als er die Bänder geöffnet hatte, konnte er nicht widerstehen, mit seinen Händen durch die Seitenschlitze des Surcot zu fassen. Seine Fingerspitzen berührten den fein gewebten Stoff darunter, und er spürte die Wärme ihrer Haut. Er erhob sich langsam, blickte seiner Gemahlin in die Augen und ließ seine Hände nach oben gleiten, bis er ihre Brüste umfasste.
Sie stöhnte, als er die harten Knospen mit seinen heißen Händen berührte. Im gleichen Augenblick umschloss er ihre Lippen mit seinem Mund.
Er spürte ihr Zögern, selbst als seine Finger ihre Brustspitzen zärtlich kosten. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen, und ihr Körper drängte sich gegen den seinen. Yves küsste sie begierig, und seine Zunge vollführte mit der ihren einen leidenschaftlichen Tanz. Zu seiner großen Freude zog sich Gabrielle von dem Feuer, das in ihnen beiden loderte, nicht zurück.
Konnte es sein, dass ebenso starkes Begehren sie verzehrte wie ihn? Würde sie ihn von sich stoßen, kannte sie erst einmal die Stärke seiner eigenen Bedürfnisse? Oder würde sie seine Liebkosung lediglich dulden?
Yves begehrte in dieser Nacht für sie beide überwältigende Freude. Nichts anderes würde genügen. Seine Hände legten sich um Gabrielles Hüften und drückten sie gegen seine Lenden, sodass sein gewaltiges Verlangen nicht unbemerkt blieb. Wenn Gabrielle ihn nicht wollte, so war dies die Gelegenheit, sich von ihm abzuwenden.
Doch ohne Zögern schob sie ihm ihre Hüften entgegen.
16. KAPITEL
D as Feuer, das er in ihrem Innersten entzündet hatte, war ein fremdartiges Gefühl für Gabrielle, aber sie wusste dennoch, was von ihr erwartet wurde. Sie strich mit der Hand Yves’ Männlichkeit, als er sich zurückzog. Er hielt den Atem an, und seine Augen glänzten vor Leidenschaft.
Sie löste die Verschnürung seines Obergewands, das ihm bis zu den Füßen reichte. Zielstrebig und mit dieser Aufgabe offensichtlich vertraut, kleidete sie ihn aus. Als er dann vor ihr stand, nur mit einem knielangen Hemd bekleidet, umklammerte er ihre Finger mit seinen Händen.
Sie sah ihn überrascht an, doch Yves küsste bloß ihre Handflächen. „Es hat keine Eile, Madame“, belehrte er sie sanft, und Gabrielle wurde erneut unsicher.
Sie kannte das Ritual, dem sie und Michel gefolgt waren, aber Yves schien anderes im Sinn zu haben. Die Vereinigung mit Michel war immer nach demselben Muster verlaufen – zuerst entkleidete Gabrielle ihren Gemahl, berührte ihn in gewissen Abständen dort , damit er das Interesse an der Sache nicht verlor. Dann wusch sie sich selbst in aller Eile – und das nicht vor Michels Blick –, denn er war besonders darauf bedacht, dass sie rein war, ehe sie sich vereinten. Letztendlich kroch sie ins Bett, wo Michel sich auf sie rollte und seine Gelüste stillte.
Das gesamte Geschehen war lediglich eine kurze Unterbrechung des gewohnten Tagesablaufes.
Yves’ Ruf nach einem Bad kam also nicht überraschend für Gabrielle, obwohl sein Beharren, sie zu baden, sie verwirrte. Und nun schien es, als wollte er nicht zu schnell entkleidet werden.
Sie wusste nicht, wie sie vorgehen sollte. Und Yves’ Küsse erregten sie in hohem Maße, sodass sie nicht mehr denken konnte. Sie wollte eigentlich nichts anderes, als sich seiner Umarmung hingeben und von den Gefühlen treiben lassen.
Doch das wäre ein schrecklicher Fehler.
Sie bemerkte, dass seine Hände vor Ungeduld zitterten, etwas, das Gabrielle niemals bei ihm vermutet hätte. Sollte dieser Mann sie gar um ihrer selbst willen begehren?
Doch nein, welch närrischer Gedanke. Er musste sich verzweifelt einen eigenen Sohn wünschen. Hatte er nicht eine ungewöhnlich enge Verbindung zu Gaston und nun auch zu Thomas?
Als ihr Gemahl ihr Hemd mit beiden Händen
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