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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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leiden.
    „Ein so entzückendes Mädchen“, beschrieb Mrs. Garvey ihren Liebling. „Sie besitzt eine anziehende Reserviertheit, die man fast als Schüchternheit bezeichnen könnte. Natürlich war sie völlig hingerissen, als der charmante Mr. Galloway begann, ihr offen den Hof zu machen.“
    „Tat er das?“, fragte Lilly, die nun doch neugierig wurde.
    „Und wie!“, beteuerte die Nachbarin. „Wir erwarteten alle, dass er sich ihr bald erklären und um ihre Hand anhalten würde. Doch dann geschah etwas.“
    „Was?“
    „Es gab eine Enthüllung.“
    „Oh, natürlich“, sagte Lilly. „Und was wurde enthüllt?“
    Mrs. Garvey nahm nun doch eine Makrone vom Teller und knabberte daran. „Als ich Mr. Abbot sah, fiel mir alles wieder ein“, erklärte sie.
    Lilly wurde allmählich ungeduldig. „Wirklich?“, fragte sie verwirrt.
    „Ja, meine Liebe. Man fand nämlich heraus, dass Mr. Galloway nicht nur Miss Leonore den Hof machte, sondern gleichzeitig auch Mr. Abbots Schwester Winona. Wenn sich Miss Cronin des Öfteren auf Bällen in der Stadt gezeigt hätte, wäre sie vermutlich früher darauf gekommen, aber dem war nicht so. Erst als sie hörte, dass Miss Abbot über ihre Beziehung zu Mr. Galloway verstimmt war, kam sein doppeltes Spiel ans Licht.“
    Sie holte tief Luft. „Beide Mädchen hatten angenommen, dass er ihnen bald einen Heiratsantrag machen würde“, fuhr sie mit dramatisch lauter werdender Stimme fort. Anscheinend hatte sie vergessen, dass sie die Renfrews nicht stören wollte.
    Lilly konnte kaum glauben, was sie da erfuhr. Das durfte nicht wahr sein! Nicht Deegan. Er würde so etwas doch nicht tun.
    Und doch ahnte sie, dass er einer solchen Unaufrichtigkeit durchaus fähig war. Er war ein Meister im Versteckspiel und erschuf sich in seinen verschiedenen Rollen immer wieder neu. Sein wahres Wesen vor ihr zu verbergen durfte ihm nicht schwerfallen, denn sie war ebenso anfällig für den Charme eines Mannes wie die unerfahrene Miss Cronin.
    „Wissen Sie das bestimmt?“, fragte sie. „Man sollte doch eigentlich nicht annehmen, dass Mr. Abbot weiterhin mit einem Mann freundschaftlich verbunden bleibt, der seine Schwester an der Nase herumgeführt hat.“
    „Oh, die Abbots haben ihre Verbindung zu Mr. Galloway sofort abgebrochen, als die ganze Angelegenheit bekannt wurde“, erklärte Mrs. Garvey.
    Lilly runzelte die Stirn. „Aber meine Einladung stammt von Mrs. Abbot. Und Mr. Galloway hat sie darum gebeten.“
    „Das glaube ich gern“, sagte die Nachbarin freundlich. „Sie haben sich seitdem wieder vertragen, auch wenn ich persönlich nichts mehr mit ihm hätte zu tun haben wollen. Selbst nachdem er sein Leben aufs Spiel gesetzt hat, um Winona Abbot zu retten. Ich hätte ihn trotzdem nicht mehr in meinem Salon empfangen. Außerdem vermute ich, dass die ganze Sache übertrieben dargestellt worden ist.“
    Nun war Lilly noch verstörter. Deegan hatte also sein Leben riskiert, um Miss Abbot zu retten, genauso wie er es bei ihr getan hatte, indem er Belles Mörder von ihr ablenkte. Ihr Treffen war rein zufällig gewesen. Doch die Tatsache, dass er Winona Abbot das Leben gerettet hatte, deutete darauf hin, dass er sie trotz der abgebrochenen Beziehungen noch immer geliebt hatte.
    „Ist sie schön?“, fragte sie.
    „Miss Cronin? Ich hielt sie immer für ein anziehendes Kind, auch wenn …“
    „Ich meine Winona Abbot“, unterbrach Lilly sie.
    Mrs. Garvey hüstelte abfällig. „Die Männer scheinen sie schön zu finden. Ich persönlich habe Frauen noch nie gemocht, die etwas Extravagantes an sich haben.“
    Dieses Urteil über Miss Abbot klang, als sei sie die perfekte Ergänzung für einen Mann wie Deegan. Sie war schön, reich und – wenn sie ihrem Bruder und ihrer Mutter ähnelte – auch sehr großzügig. Neben einer solchen Frau würde Lilly wie ein unscheinbares Mauerblümchen wirken, das jedermann geflissentlich übersah.
    „Ich werde sie vermutlich bei den Abbots kennenlernen“, sagte sie.
    Mrs. Garvey überlegte. „Ich habe nichts davon gehört, dass sie und ihr Gatte sich wieder in der Stadt befinden“, meinte sie. „Aber vielleicht heißt man das junge Paar auch mit diesem Fest willkommen.“
    „Sie ist verheiratet?“, fragte Lilly erstaunt. Wie konnte eine Frau einem anderen Mann als Deegan die Ehe versprechen?
    „Oh ja, es war eine große Sache“, erzählte die Nachbarin. „Ihr Mann ist ein englischer Aristokrat und im Gegensatz zu vielen europäischen Adeligen, die

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