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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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    „Ich suche Digger“, brachte Hague schließlich heraus. „Karl Severn hat eine Aufgabe für ihn. Er will ihn heute Morgen noch sehen. Weißt du, wo er ist?“
    „Schläft wahrscheinlich wie jeder andere auch“, sagte Hannah.
    Deegan verstand ihren Hinweis. Er winkte Lilly zu, damit sie sich in der äußersten Ecke des Zimmers verbergen konnte, schob sich die Pistole in den Hosenbund, öffnete die Tür und ging schlaftrunken ins Wohnzimmer.
    Finley hatte auch nicht viel mehr an als er selbst. Doch die grauen Stoppeln in seinem Bart ließen ihn am frühen Morgen noch verlebter aussehen. Seine Kopfhaare standen in die Höhe, während Hannah, deren kupferfarbene Locken ihr über den Rücken und die Schultern fielen, wie eine prächtige Kriegerin aussah. Das Kleid, das sie am Abend zuvor gewählt hatte, um Finley zu betören, hing über einer Stuhllehne. Verschiedene Stücke ihrer Unterwäsche waren achtlos beiseitegeworfen worden, und sie trug nun eine seidene Morgenrobe. Der Stoff schmiegte sich an ihre üppigen Kurven.
    Da der Geruch von frischem Kaffee die Luft erfüllte, vermutete Deegan, dass sie schon eine ganze Weile auf war. Wahrscheinlich hatte sie die einzelnen Kleidungsstücke absichtlich rasch dorthin gelegt, wo sie nun lagen. Wie er Finley kannte, hatte er sich wahrscheinlich höflich umgedreht, während sie sich ausgezogen hatte.
    Doch jetzt blieb Deegan keine Zeit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Wenn Severn ihn sehen wollte, bedeutete das, dass er ihn von Digger O’Rourke überzeugt hatte.
    Er schlüpfte ohne Schwierigkeiten in die Rolle und kratzte sich am Kinn, als er ins Zimmer trat. „Ich habe geschlafen“, knurrte er. „Auch wenn ich nicht weiß, wie das bei so viel Lärm möglich war.“ Deegan stellte sich so hin, dass sein Körper den Blick in das Schlafzimmer verdeckte. Lilly war bestimmt neugierig genug, um in Versuchung zu sein, zu ihnen hereinzuschauen, aber Deegan bezweifelte, dass sie genug Erfahrung in solchen Dingen hatte, um nicht Hagues Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    „Kann Severn einem Mann nicht erst einmal die Gelegenheit geben, wach zu werden?“, wollte er wissen.
    „Natürlich“, erwiderte Hague fröhlich. „Er kommt bestimmt erst später in den Saloon.“
    „Warum bist du dann schon hier, um uns alle aufzuwecken?“, rief Hannah aufgebracht. „Ich glaube kaum, dass schon ein Hahn gekräht hat.“
    Hague lächelte sie an. „Dieser hier schon“, sagte er.
    „Jetzt können wir genauso gut vollends aufstehen“, erklärte Finley und gähnte. „Solltest du nicht diese Frau treffen, die hier Fotos in der Gegend macht, Süße? Wie heißt sie doch gleich? Miss Lilly?“
    Deegan riss vor Erstaunen die Augen auf. Doch er schaffte es gerade noch, seine Verblüffung nicht zu zeigen. Hague jedoch blickte den Detektiv an.
    „Oh, das stimmt“, sagte Hannah und gab vor, Hagues Reaktion gar nicht bemerkt zu haben. „Ich bin froh, dass du mich daran erinnert hast.“
    „Wen willst du treffen?“, fragte Hague und versuchte, ins Zimmer zu treten.
    Hannah legte ihm sogleich eine Hand auf die Brust und schob ihn wieder hinaus. „Niemanden, den du kennst“, sagte sie. „Digger trifft dich bestimmt, sobald er sich rasiert und einen Kaffee getrunken hat.“ Finley stieß mit einem Tritt die Tür ins Schloss.
    Keiner der Anwesenden wunderte sich, als sie Hague eiligen Schrittes davonlaufen hörten. Er hatte unerwarteterweise ein Geschenk bekommen, das er Karl Severn vor die Füße legen wollte.
    „Was, zum Teufel, soll das?“, fragte Deegan, als es im Treppenhaus wieder ruhig geworden war.
    Finley und Hannah blickten einander an. „Ich fange schon einmal mit dem Frühstück an“, sagte Hannah und ging zum Herd.
    „Setz dich“, bat Finley.
    „Den Teufel werde ich tun“, entgegnete Deegan hitzig. „Du hast gerade einem von Severns Männern mitgeteilt, dass Lilly sich in Barbary Coast aufhält.“
    „Nein, das hat er nicht“, widersprach Lilly mit leiser Stimme. Sie stand an der offenen Schlafzimmertür. Ihr Haar war zerzaust, und an den Füßen trug sie weder Strümpfe noch Schuhe. Sie hatte sich ihr Hemdchen und die Hose angezogen, jedoch das Herrenhemd und das Korsett weggelassen. Gerade zog sie sich die Jacke über und wirkte darin wie ein Kind. Ihr Blick war noch immer so sanft wie nach ihrem Liebesspiel.
    „Mr. Finley hat nur gesagt, dass Mrs. McMillan heute Vormittag Miss Lilly treffen will“, erklärte sie. „Das bedeutet nicht

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