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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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schüttelte den Kopf, da sie nicht lügen wollte, und versuchte sich zu besinnen.
    Savonierre war in mancher Hinsicht wie Ashdowne. Er war groß, dunkelhaarig, sah gut aus und hatte eine Aura von Macht um sich, die wohl mit seinem großen Reichtum und seiner adeligen Herkunft zu erklären war. Doch auch noch etwas anderes war bei ihm zu spüren. Er war berechnend. Ashdowne konnte gefährlich werden, dass wusste sie, denn wenn sich sein Körper anspannte, schien alles bei ihm zum Sprung bereit zu sein. Aber Savonierre wirkte die ganze Zeit gefährlich, selbst in den einfachsten und unschuldigsten Situationen. Unter seinem polierten Äußeren schien ein Raubtier zu lauern, das auf Beute aus war.
    Vielleicht war es diese drohende Haltung, die ihr schon bei der ersten Begegnung Unbehagen bereitet hatte, ehe sie noch den Diebstahl mit ihm in Verbindung brachte. Vielleicht war es aber auch seine ungeheure Intensität. Obwohl Savonierre nicht einen einzigen Blick auf ihren Busen geworfen hatte, wurde Georgiana den Eindruck nicht los, dass er durch ihre Kleider sehen konnte. Der Blick seiner dunklen Augen war stechend. Aber vielleicht war es auch seine Distanziertheit. Er war aalglatt und verhielt sich nach den Regeln der Gesellschaft, auch wenn sie den Eindruck hatte, dass sie ihm nichts bedeuteten. Was ist ihm überhaupt wichtig?, fragte sie sich.
    Savonierre, der sich nicht nur ihres eindringlichen Blicks, sondern auch ihrer Gedanken bewusst zu sein schien, wandte sich ihr langsam zu. Ein Lächeln umspielte seinen harten Mund. Georgianas Hände begannen zu schwitzen, und ihr Herz klopfte heftig. Sie hatte den Diebstahl auch vorher als eine ernste Sache empfunden, doch nun spürte sie einen dumpfen Druck, den sie bei ihrer Verfolgungsjagd von Whalsey oder Hawkins nicht erlebt hatte. Sie öffnete ihren Fächer. Zwar hatte sie nie gelernt, wie man damit flirtete; doch nun war sie froh, als sie sich etwas Luft auf ihre heißen Wangen fächeln konnte.
    „Dann sind die Ermittlungen eingestellt?“, fragte Savonierre hartnäckig nach.
    Während sie noch überlegte, was sie sagen sollte, geriet sie ins Stottern. Leider geisterte schon wieder Ashdowne durch ihre Gedanken, diesmal im Zusammenhang mit der eben abgebrochenen Auseinandersetzung. Da sie jedoch grimmig entschlossen war, sich diese einmalige Gelegenheit nicht entgehen zu lassen, kam ihr schließlich eine Idee. Sie würde den Spieß einfach umdrehen!
    „Es sei denn, Sie wissen etwas, das ich nicht weiß“, gab sie beherzt zurück und hoffte, dass das Beben in ihrer Stimme nicht allzu sehr auffiel.
    Savonierre warf ihr einen fragenden Blick zu, aber sie sagte nichts weiter. „Vielleicht wäre ein Besuch am Tatort nützlich?“, schlug er vor. „Ich war nämlich bei Ihnen zu Hause, um Sie zu einer kleinen Feier einzuladen, die Lady Culpepper heute Abend gibt. Ich habe gehofft, dass ich Sie begleiten darf. Dann können wir den Diebstahl in allen Einzelheiten besprechen.“
    Savonierre verhielt sich, als ob die Straße nicht privat genug sei, um über derartige Angelegenheiten zu sprechen. Seine Haltung verwirrte sie. Aber Georgiana wollte auch das Haus noch einmal sehen, in dem der Diebstahl stattgefunden hatte – vor allem mit Savonierre an ihrer Seite. Vielleicht konnte sie diesmal sogar mit den Dienern sprechen. „Das würde mich sehr freuen, vielen Dank.“
    „Ausgezeichnet. Es wird mir eine Freude sein, Sie heute dorthin begleiten zu dürfen“, sagte er. Er zog sie näher zu sich, als sie eine Brücke überquerten. Georgiana war nicht im Mindesten erbaut davon. Sie versuchte, von ihm loszukommen, doch Savonierre schien sie mit eisernem Griff festzuhalten. Schließlich schaffte sie es doch, indem sie ihren Arm aus dem seinen riss, aber die heftige Bewegung brachte sie aus dem Gleichgewicht. Sie ruderte wild mit den Armen und wäre sicherlich in den Fluss gestürzt, wenn starke Hände sie nicht im letzten Moment gepackt und kurz vor der niedrigen Steinmauer zurückgerissen hätten.
    „Passen Sie doch auf“, herrschte Savonierre sie an. Georgiana bekam Angst. Hatte er ernsthaft versucht, sie von der Brücke zu stoßen, oder wollte er sie nur warnen? Sie war so verängstigt, dass sie plötzlich das Bedürfnis hatte, aufzugeben, ihm ihren Verdacht zu gestehen und sich dafür zu entschuldigen. Und danach um ihr Leben zu rennen.
    Als sie sich schließlich ein wenig gefasst hatte und ihn wieder anzusehen wagte, bemerkte sie, dass ihr Begleiter genauso durcheinander

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