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HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
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fühlte, und er hatte nicht die Absicht, dies so zu belassen. Und doch war er sich nicht sicher, wie er vorgehen sollte. Frauen waren so anders. Was würde ihr helfen, sich zu entspannen? Noch mehr Berührungen? Eine Unterhaltung?
    „Woran hast du gerade gedacht?“
    „Gedacht?“
    „Ja. Als ich zurückkam, hast du so gelächelt, während du dich gekämmt hast. Du schienst über etwas erfreut.“
    Sie errötete wieder, als sie sich an ihre Gedanken erinnerte. „Ach, es war nichts.“
    „Wirklich ‚nichts‘?“ Er rückte näher zu ihr, legte den Kamm beiseite und streichelte eine Locke hinter ihrem Ohr. „Kathryn, letzte Nacht …“
    „Nein, nein“, unterbrach sie ihn schnell, da sie nicht wollte, dass er dachte, sie wäre in irgendeiner Weise unzufrieden. „Daran habe ich gar nicht gedacht.“ Ihre Züge entspannten sich, und ein leiser Ausdruck von Belustigung kehrte in ihre tiefgrünen Augen zurück. Sie sah so lieb und unschuldig aus, doch Wolf erinnerte sich nur zu gut an ihre hingebungsvolle Leidenschaft der vergangenen Nacht.
    Wolf glaubte nicht, er könnte jemals genug von ihr bekommen. Er hatte nicht geahnt, dass es so sein würde, dieser unstillbare Hunger nach ihr.
    „Ich habe mich an etwas erinnert …“
    „Weiter.“
    „Als mir der Earl of Langston mitteilte, dass ich den Duke of Carlisle heiraten sollte, nahm ich an, Carlisle wäre ein verschrumpelter weißhaariger alter Mann.“
    „Du meinst, er hat dir nicht gesagt, dass ich Carlisle bin?“
    „Nein, Wolf“, sagte sie. „Niemand hat mir das gesagt. Warum, glaubst du, bin ich wohl ohnmächtig geworden, als ich dich an dem Festabend sah?“
    „Warum, Kathryn? Warum bist du ohnmächtig geworden?“
    „Das … das weiß ich nicht genau“, antwortete sie und schämte sich, dass sie überhaupt in Ohnmacht gefallen war. „Ich war bestürzt, seitdem ich von König Heinrich erfahren hatte – ich meine natürlich den alten König –, dass er mein Vater ist. Man hat mich immer in dem Glauben gelassen, mein Vater sei ein ehrenhafter Mann gewesen … mit meiner Mutter verheiratet … dass er vor meiner Geburt auf dem Festland gestorben sei …“ Sie zitterte, da sie der Lüge, die ihr Leben bestimmt hatte, und der Wahrheit, die ihr Dasein für immer zerstören könnte, wieder ins Auge sehen musste.
    Wolf legte einen Arm um sie und zog sie an sich. Hatte sie wirklich nicht gewusst, dass sie mit ihm verlobt war? Und war sie damals, als er sie an Rupert Aires’ Schulter hatte weinen sehen, gar nicht aufgrund der Aussicht, ihn zu heiraten, so außer sich gewesen?
    „Ich habe innerhalb eines einzigen Tages erfahren, dass ich … ein Bastard bin … und außerdem noch irgendeinem Duke versprochen war …“
    Er unterbrach sie, indem er ihren Kopf zu sich drehte und sie zärtlich küsste.
    „… und … ich habe heute Morgen deshalb so gelächelt, weil es … es mir gut gefällt, dass sich mein Mann nicht als schwächlicher alter Tyrann von einem Duke herausgestellt hat …“
    Er küsste sie jetzt heftiger.
    „… sondern als Sir Gerhart, ein Ritter von recht angenehmem Äußeren …“
    Seine Lippen glitten ihren Hals hinunter, während er mit den Händen ihre Schnürung löste und das Oberteil des Kleides über die Schultern bis zur Taille schob.
    „… der auf Fehler Rücksicht nimmt …“
    Wolf strich mit den Fingerspitzen über ihre Brustspitzen, und Kathryn erschauerte.
    „… und unglaublich … geschickt …“
    Sie konnte ihren Gedankengang nicht mehr zu Ende führen.
    Wolf setzte sie vor sich auf Janus’ Rücken und ließ sie den ganzen Weg nach Hause – nach Windermere – im Damensitz reiten. Gemütlich trabten sie dahin, und alle Schüchternheit zwischen ihnen war gewichen.
    „Erzähl mir von Windermere, Wolf“, bat sie, an seine Brust geschmiegt, auf ihrem Ritt im späten Morgennebel. Kathryn fühlte sich zufrieden und sicher in den starken Armen ihres Mannes.
    „Ich wurde in Windermere geboren“, begann er, wobei sein warmer Atem sanft über ihr Haupthaar strich. Wolf hatte nie das Bedürfnis gehabt, über seine Vergangenheit oder seine Familie zu sprechen, doch er stellte fest, dass er Kathryn davon berichten wollte. Auf eine bestimmte Art und Weise war seine Vergangenheit jetzt auch die ihre. Und wenn er ihr erst einmal alles erzählt hatte, hoffte er, sie könnten dieses dunkle Kapitel gemeinsam abschließen. „Ich war der jüngste Sohn von Bartholomew und Margrethe Colston. Mein ältester Bruder hieß John, er

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