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HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
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Schultern.
    „Ich zweifle nicht daran, dass sie und Philip seit Clarences Tod ein ungutes Verhältnis hatten. Um die Wahrheit zu sagen, Lord John Beauchamp denkt sogar, dass Agatha vermutlich schon seit Jahren in diesem entlegenen Gemach gefangen gehalten wurde.“
    „Ich frage mich, ob noch jemand von der Geheimtür weiß.“
    „Das bezweifle ich“, sagte Wolf. „Ich habe die ersten acht Jahre meines Lebens dort verbracht und jede Ecke der Burg durchstöbert, und sogar ich war überrascht, als du mir davon berichtet hast.“
    „Was mag wohl mit Agatha geschehen sein?“
    „Offen gesagt bin ich mehr daran interessiert, zu erfahren, was mit Philip geschehen ist.“
    „Und Hugh?“, fragte Kathryn. „Wo ist er denn in den letzten Wochen gewesen?“
    „In Windermere“, sagte Wolf. „Meinem Cousin Philip auf der Spur.“

16. KAPITEL
    Sie waren schon eine ganze Weile unterwegs, als Wolf Janus schließlich abseits des ausgetretenen Pfades an einem fast eingefallenen, unbewohnten Steinhaus halten ließ. Er schwang sich aus dem Sattel und streckte die Arme aus, um Kathryn beim Absitzen zu helfen.
    Sie wanderten westwärts durch eine stark bewaldete Gegend mit zerklüfteten Hügeln und riesigen Steinansammlungen zwischen den Bäumen. Wolf nahm Kathryn bei der Hand. Zusammen bahnten sie sich ihren Weg durch das dichte Unterholz des Waldes. Es ist hier ein wenig wie im Elfenland, dachte Kathryn, als sie den Tau noch immer auf den wild wachsenden Farnen perlen sah. Das Sonnenlicht fiel zwischen den hohen Baumstämmen hindurch und spiegelte sich in den glitzernden Wassertropfen wider. In höheren Lagen war es noch nebelig. Schroffe Felsen ragten aus dem Dunstschleier wie die knorrigen Finger eines längst vergessenen Trolls.
    Wolf räumte alle Hindernisse aus dem Weg, als sie einen dieser feuchten felsigen Hügel hinaufkletterten. Kathryn hörte, während sie höher und höher stiegen, das Geräusch von fließendem, herabfallendem Wasser.
    „Wo sind wir?“, wollte sie wissen, als sie einen breiten Vorsprung am Berghang erreichten. Kathryn fragte sich, ob sie noch auf den Gipfel steigen würden.
    „Auf den Ländereien von Windermere“, antwortete Wolf, indem er sie auf die andere Seite des Felsens führte. „Es gibt hier einen Ort, den ich dir zeigen möchte.“
    Kathryn beschleunigte ihren Schritt und folgte Wolf in kurzer Entfernung, da der Gedanke ihr gefiel, dass Wolf sie zu einem besonderen Platz brachte. Er hatte zwar noch nichts von seinen Gedanken über diese Ehe verlauten lassen, doch sie fühlte, dass er sie billigte. Um die Wahrheit zu sagen, falls sein Vergnügen während ihrer Begegnungen vergangene Nacht und heute Morgen auch nur im Entferntesten ihrem gleichkam, so war sie sich sicher, er könne nicht anders, als zärtliche Gefühle für sie zu hegen. Dieser Gedanke gab ihr die Hoffnung, dass sich ihre Ehe doch noch als befriedigend herausstellen würde.
    Schließlich gelangten sie zu einer breiten, flachen, unbewaldeten Stelle des Hügels. Zu ihrer Linken wurde diese Fläche von einer steilen Felswand begrenzt, an der ein dünnes Rinnsal herablief und in ein sanftes Bächlein floss.
    „Wohin führt der Bach?“, fragte Kathryn bezaubert. Dies war ein wundervoller Ort, eine ganz eigene Welt.
    „Komm mit und sieh selbst.“
    Als sie noch ein Stückchen weitergingen, konnte Kathryn sehen, dass das Flüsschen hügelabwärts floss und ebenfalls zu einem Wasserfall wurde. „Es ist wunderschön“, seufzte sie. Es war hell und sonnig auf der hoch gelegenen Lichtung, auf der sie standen, mit dichtem grünem Moos und Ansammlungen von rosa Waldblumen auf Erdreich, das sich wie zufällig in die Felsspalten zu schmiegen schien.
    Sie waren hoch genug, um über die Baumwipfel sehen zu können. Wolf stellte sich hinter Kathryn, legte ihr seine Hände auf die Schultern und drehte sie nach Norden.
    „Windermere Castle“, sagte er.
    In einiger Entfernung konnte Kathryn den schmalen Pfad, den sie gekommen waren, verfolgen, wie er sich zu einer richtigen Hauptverkehrsstraße weitete, die durch das Tal zur Stadt und zur Burg führte. Umgeben von fruchtbaren, wohl bestellten Feldern drängte sich die hübsche Stadt unter den Burgmauern. Die dunkelgraue Festung selbst stand etwas erhöht und war von einer mächtigen, dicken Steinmauer umgeben. Drei Türme waren zu sehen, und eine Fahne flatterte an einem Stab auf dem höchsten dieser Türme.
    Es war ein atemberaubender Blick auf Windermere.
    „Meine Mutter nannte

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