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HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
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war sechs Jahre älter als ich, und dann gab es noch Martin, der an Lungenfieber starb, als er gerade zwölf war.
    Nach Martins Tod verließ meine Mutter England, um eine Zeit lang bei ihren Eltern zu bleiben. John und ich konnten ihr keinen Trost spenden und mein Vater auch nicht, nehme ich an, obwohl ich damals noch zu jung gewesen bin, um viel von dem zu verstehen, was vor sich ging.
    Vier Monate lang verstärkte sich Margrethes Schwermut über den Verlust ihres Sohnes Martin in einem Maße, das Bartholomew beunruhigte. Da er dachte, ein Ortswechsel würde ihr guttun, ließ er seine Frau nach Bremen bringen, damit sie dort einige Zeit mit ihren Eltern verbrachte und, wenn möglich, über den Tod ihres jungen Sohnes hinwegkam.
    Dies hätte sogar gelingen können, doch als Bartholomew und John einige Monate später nach Bremen gelockt und auf ihrer Reise getötet wurden, war Margrethes Schicksal besiegelt. Sie erholte sich nie wieder von ihrer Trauer und verbrachte die folgenden zwanzig Jahre im Zustand geistiger Umnachtung, langsam dahinsiechend.“
    „Aber sie hatte doch noch dich, nicht wahr?“, fragte Kathryn. „Hat denn dein Überleben ihr nicht den Mut gegeben, zu …“
    „Nein, Kathryn“, sagte er leise. „Das hat es nicht.“
    Für eine Weile ritten sie schweigend weiter. Kathryn sah in Gedanken ihren Mann als kleinen Jungen, der den Verlust seines Vaters und seiner Brüder miterleben musste und es gebraucht hätte, seinen Kummer mit der Mutter zu teilen. Stattdessen hatte sich Wolfs Mutter in sich selbst zurückgezogen und ihm keinen Platz in ihrem Leben gelassen. Kathryn schwor sich, immer für Wolf da zu sein. Und für ihre Kinder.
    „Wer war verantwortlich für den hinterhältigen Überfall, bei dem dein Vater und John ums Leben kamen? Hat man das jemals herausfinden können?“
    „Der Marquess of Kendal, der einer der engsten Freunde und Verbündeten meines Vaters war, hat versucht, Nachforschungen anzustellen“, erklärte Wolf. „Doch jedes Mal brachte ihn der König davon ab. Heinrich – dein Vater – hatte zu dieser Zeit einen sehr schweren Stand, da überall um ihn herum Intrigen gesponnen, Drohungen ausgesprochen und kleine Revolten angezettelt wurden. Es dauerte Jahre, bis er wusste, wem er vertrauen durfte, und selbst dann konnte er sich nie ganz sicher sein.
    Der Marquess sagte, er habe schon immer vermutet, dass Clarence und Philip Colston hinter dem Angriff steckten, konnte es aber niemals beweisen – bis zu dem Zeitpunkt, als ich ihm das Schriftstück zeigte, das wir vor Agathas Fenster in Windermere gefunden haben.
    Zu der Zeit, als Bartholomew Colston und seine Söhne von England aus in deutsche Lande aufbrachen, wurde ein Mordanschlag auf König Heinrich verübt. Der Lump, den man gedungen hatte, die Tat auszuführen, scheiterte, konnte sich aber seiner Verhaftung entziehen. Doch obgleich der Mann entkam, ließ er einen Geldbeutel zurück, der ein paar Goldmünzen und ein Sendschreiben mit dem alten Colston-Siegel enthielt. Der Inhalt dieses Beutels stellte für Heinrich den schlüssigen Beweis dar, dass der Earl of Windermere den Anschlag auf sein Leben befohlen hatte. Was den Earl zusätzlich belastete, war die Tatsache, dass die Colstons genau zu diesem Zeitpunkt aus England ‚flohen‘, wie man vermutete für den Fall, dass der Mordversuch fehlschlagen sollte.
    Einer von Heinrichs Schreibern in Westminster hat das Dokument entziffern können. Der Marquess hatte das Siegel schon als das des Wallisers Owen Glendower erkannt, doch die meisten Worte waren verblasst und verderbt – fast unleserlich für uns.“
    „Was stand darin?“
    Wolfs Stimme klang kalt. „In seinem Brief gratulierte Glendower meinem Onkel Clarence und seinem Sohn Philip geradezu zu ihrem Plan, Heinrich loszuwerden und dabei auch noch ein Grafentum zu gewinnen. Er fand großen Gefallen an der Schicksalswendung, die sicherstellte, dass Windermere in Clarences Hände fiel und gleichzeitig die Schuld für Tommy Tuttles Werk Bartholomew zugeschoben wurde.“
    „Tommy Tuttle!“
    „Der Mann, den man bezahlt hatte, um König Heinrich zu töten. Tuttle selbst habe ich nicht ausfindig machen können“, sagte Wolf, „aber einige seiner Kumpane halten sich noch in London auf. Ich habe herausgefunden, dass er ein widerlicher kleiner Schurke war mit Verbindungen nach Wales, doch niemand wollte über seine Machenschaften mit Glendower vor zwanzig Jahren sprechen.“
    „Aber du brauchtest ihn nicht mehr, um in

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