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HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
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daran interessiert wäre, würde mich Euer Benehmen sogar neugierig machen. Aber vielleicht seid Ihr auch nur einfach unbeständig – beinahe wie eine Frau!“
    Ihr Seitenhieb hatte gesessen. Luciens Gesicht nahm einen gefährlichen Ausdruck an. „Wenn Ihr schon von Benehmen redet“, zischte er, „Eures lässt einiges zu wünschen übrig. Eure Lügen und Ausreden, um mir aus dem Weg zu gehen, sind nicht sehr bewundernswert, auch wenn ich von einer Frau nichts anderes erwartet hätte. Wie auch immer, Ihr seid leider die Witwe des letzten Lords und müsst daher an dem Festmahl teilnehmen. Ihr seht gesund genug dafür aus. Euer kleines Unwohlsein scheint inzwischen verschwunden zu sein. Und nun kleidet Euch angemessen, dann werdet Ihr Euch zu den anderen in die Halle begeben. Ich werde das Festmahl erst dann beginnen lassen, wenn Ihr erscheint.“
    „Nein!“, rief Alayna, aufgebracht über seinen unverschämten Befehl. „Ich werde nicht die Lady dieses Schlosses spielen, wenn Ihr Euch für den Lord haltet.“
    Lucien bewegte sich mit der unerwarteten Schnelligkeit eines Raubtieres, bis er plötzlich vor ihr stand. Alayna musste den Kopf in den Nacken legen, um seinem starrenden Blick zu begegnen. Von Nahem bemerkte sie, dass seine Augen einen warmen Braunton hatten und von dichten Wimpern umrahmt waren, ungewöhnlich langen Wimpern für einen Mann. Dennoch hob sie trotzig das Kinn.
    „Gebt Euer Intrigenspiel lieber auf, Mylady. Ihr wisst nur zu gut, dass Ihr nicht gewinnen könnt. Heute Abend werdet Ihr an meiner Seite dem Mahl beiwohnen. Denkt an die Privilegien, die Ihr nun genießen könnt, da ich Euch alle Freiheiten gewährt habe. Ich könnte diese Umstände natürlich mit Leichtigkeit ändern.“
    Bei seiner Drohung riss Alayna erschrocken die Augen auf. Bevor sie jedoch zu einer wütenden Antwort ansetzen konnte, sprach er weiter. Sein Blick war weicher geworden und schien sie zu necken. „Euer Widerstandsgeist überrascht mich, denn es ist töricht von Euch, so zu handeln. Obwohl Ihr viele Fehler aufweist, scheint Dummheit nicht zu ihnen zu gehören. Es würde Euch mehr nutzen, mir zu gefallen. Ist Euer Geschlecht nicht gerade darin am meisten geübt? Mit Hilfe eurer Schönheit und eures Anmutes gewinnt ihr Frauen Macht über einen Mann, so wie eine Spinne ihr Opfer in ihrem Netz fängt, bevor es etwas merkt. Und wer weiß, Demoiselle, vielleicht fändet Ihr meine Gunst gar nicht so unangenehm, wie Ihr denkt.“
    „Was lässt Euch glauben, ich wollte Eure Gunst gewinnen?“, fragte Alayna. „Ihr Männer haltet Euch für so überragend und glaubt, jede Frau müsste sich ob Eurer Zuwendung geschmeichelt fühlen. Nun, manche Vertreterinnen ‚meines Geschlechtes‘ geben keinen Deut darum, einem Mann zu gefallen. Und was mich betrifft, ich wünsche nichts mehr, als Eurer verabscheuungswürdigen, unverschämten Gegenwart so weit wie möglich zu entkommen.“
    Ihre Stimme nahm einen leisen, aber gefährlichen Tonfall an, als sie fortfuhr: „Ich werde auf König Henrys Entscheidung warten, und zweifellos werde ich an diesem Tag meine Freiheit wiedergewinnen. Danach werde ich keinen weiteren Gedanken mehr an Euch verschwenden, nur einen kalten Schauder verspüren, der mich ab und zu bei Eurer Vorstellung überkommt. Nun verlasst sofort dieses Gemach. Ihr habt keine Macht über mich, von der ich wüsste.“
    Lucien musterte sie eine Weile abschätzend, dann wandte er sich ab und ging auf die Tür zu. Gerade als Alayna schon triumphieren wollte, drehte er sich noch einmal um.
    „Gut, dann gehabt Euch wohl in Eurer Einsamkeit, meine kaltherzige Dame. Ich sehe nun ein, dass Eure grausame Zunge und Euer zänkisches Wesen unsere Feier stören würden. Meine Gäste und ich werden uns besser ohne Euch vergnügen können.“
    Alayna blieb bei seinen Worten der Mund offenstehen, und sie war unfähig zu irgendeiner weiteren Antwort. Lucien verließ die Kammer, dann warf er die Tür krachend hinter sich zu.

7. KAPITEL
    Die Stille in der Kammer war erdrückend. Das einzige Geräusch war das leise Echo seiner Schritte, die sich auf der anderen Seite der Tür entfernten. Unfähig, sich zu bewegen, stand Alayna noch immer da und dachte über seine letzten Worte nach.
    Guter Gott, dieser Mann war unerträglich! Wie konnte er es wagen, sie von dem Festmahl auszuschließen!
    Ruhelos begann sie, vor dem Kamin auf und ab zu gehen. War er verrückt! Er hatte doch tatsächlich die Frechheit besessen, zu behaupten, sie wolle

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