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HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
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verhindern, dass sich seine Laune schlagartig verschlechterte.
    Der Abend neigte sich dem Ende zu. Alayna stand auf, um sich zurückzuziehen. Nachdem sie Lucien einen zärtlichen Blick zugeworfen hatte, entschuldigte sie sich und ging zum Herrengemach hinauf.
    Lucien war ihre stumme Aufforderung nicht entgangen. Trotz seiner Zweifel war er fest entschlossen, ihr zu folgen, sobald er seine Vorbereitungen getroffen hatte. Und wenn es nur für einen Augenblick ist, sagte er sich.
    Er beobachtete, wie sie sich ihren Weg durch den Raum bahnte, mit geradem Rücken und hocherhobenem Kopf. Wieder einmal konnte er nicht anders, als ihre Schönheit zu bewundern. Die anmutige Art, mit der sie sich bewegte, strahlte Sinnlichkeit aus. Wurde er nur von seinem Verlangen beeinflusst, oder sahen es auch alle anderen Männer?
    Dann erspähte er Will, der auf Alayna zutrat. Als sie stehenblieb und mit ihm sprach, beugte Luciens Rivale seinen blonden Kopf vor, bis er ihrem Gesicht ganz nahe war. Die beiden unterhielten sich eine Weile, dann legte Alayna zu Luciens Entsetzen sanft ihre Hand auf Wills Arm. Was für eine zärtliche Geste, dachte er verbittert. Abrupt wandte er sich Agravar zu. „Lass uns an die Arbeit gehen. Dieses törichte Festmahl hat uns nur kostbare Zeit gekostet.“
    Er erhob sich schnell und stürmte aus der Halle. Die anderen Schlossbewohner blieben schweigend zurück und waren froh darüber, nicht der Feind dieses furchteinflößenden Mannes zu sein.

20. KAPITEL
    Alayna eilte in ihre Kammer, um sich auf Luciens Ankunft vorzubereiten. Sie bat Eurice, ihr das Haar zu bürsten, bis die Locken über ihre Schultern fielen. Dann zog sie ein feines Leinenhemd an. Während sie es über den Kopf zog, dachte sie daran, dass er es ihr später höchstwahrscheinlich vom Leib reißen würde. Doch das sollte sie nicht kümmern. Für ihren Gemahl wollte sie so schön wie möglich aussehen, und sei es um den Preis eines kostbaren Hemdes.
    Die freudige Erwartung rötete ihre Wangen und ließ ihre Augen im Widerschein des frisch angefachten Kaminfeuers strahlen. Eurice summte und kicherte von Zeit zu Zeit, aber Alayna fühlte sich mittlerweile nicht mehr peinlich berührt vom liebevollen Spott ihrer Amme. Außerdem konnte sie an nichts anderes denken als an das baldige Eintreffen ihres Gemahls. Schließlich entließ sie Eurice und setzte sich in den bequemen Lehnstuhl, um ihn zu erwarten.
    Stunden vergingen, und nichts geschah. Als das Feuer bereits heruntergebrannt war, starrte Alayna reglos in die sterbende Glut. Eurice öffnete leise die Tür und ging auf Alayna zu. „Der Baron bleibt bei seinen Männern“, murmelte sie.
    „Wir sind im Krieg“, sagte Alayna ohne große Überzeugungskraft. „Ich kann nicht erwarten, dass er seine Zeit mit mir verschwendet, wenn solch wichtige Dinge anstehen. Natürlich, er ist sehr beschäftigt damit, endlich diese hässliche Angelegenheit mit Lord Garrick zu beenden.“
    „Du sprichst die Worte, Kind, aber dein Herz glaubt sie nicht.“
    Alayna schloss die Augen. Nachdem ihre Aufregung verflogen war, fühlte sie sich plötzlich müde. „Liegt es wirklich nur an der bevorstehenden Schlacht? Wäre er hier bei mir, wenn es sich nicht so verhielte?“ Fragend sah sie ihre Amme an. „Glaubst du, er will mich wirklich?“
    „Sicher hat er es dir schon mehrmals bewiesen“, sagte Eurice. Alayna errötete, als sie die Anspielung begriff.
    „Aber er ist mein Lord und Gemahl“, protestierte sie trotzig. „Es ist seine Pflicht.“
    „Hat er es so getan, als ob er nur eine Pflicht erfüllen würde?“
    „Nein“, gab Alayna mit hochrotem Kopf zu. „Dennoch, woher soll ich wissen, dass es nicht nur ein Teil des alten Machtspieles zwischen uns war? War seine Zärtlichkeit echt, oder lag es nur in seiner Absicht, mich das glauben zu lassen?“
    „Du wirst seine Gefühle doch nicht länger bezweifeln wollen, Kind.“
    „Er hat mir niemals gesagt, was er in seinem Herzen für mich empfindet. Er ist ein Mann, der besessen von seinen eigenen Dämonen ist. Vielleicht sind sie stärker als seine Zuneigung, die er für mich hegen mag oder auch nicht. Ja, ich habe tatsächlich meine Zweifel. Bei meinem Gemahl kann ich mir nie über etwas sicher sein, denn es gibt immer noch so vieles, das ich nicht von ihm weiß.“
    Eurice schwieg lange, bevor sie antwortete: „Nein, Liebes. Ich glaube, du hast nur Angst davor, an seine Liebe zu glauben.“ Indem sie zärtlich eine Locke aus Alaynas Stirn strich,

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