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HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
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etwas wie ein Geheimnis. Niemand weiß, was aus ihr geworden ist.“ Mellyssand blickte plötzlich auf. „Hier kommt dein Gemahl.“
    „Lady Mellyssand“, sagte Lucien förmlich, als er sich zu den Damen gesellte. Hubert trat zu ihm, um seinen Unterarm zum Gruße zu ergreifen.
    „Mylord“, sagte Hubert, während seine Gemahlin in einen tiefen Knicks versank.
    „Hubert, wie ich voller Freude sehe, geht es Euch offenbar ausgezeichnet“, sagte Lucien.
    „Nun, es geht mir überhaupt nicht gut, Sir“, knurrte der Vasall. „Ich war höchst unzufrieden, als ich von Eurem Kriegszug gegen Garrick of Thalsbury hörte. Es enttäuschte mich sehr, dass ich nicht ebenfalls zu den Waffen gerufen wurde.“
    Alayna hielt bei Huberts Vorwurf den Atem an. Doch zu ihrer Überraschung schien Lucien nicht verärgert zu sein.
    „Es war einfach nicht notwendig, Hubert. Warum sollte ich dich bei deiner Genesung stören, da ich doch immer noch meine Söldner hatte? Meine Streitkräfte waren mehr als ausreichend.“
    In diesem Moment kam Agravar zu ihnen. „Aye, aber nur wenn er mich hat, um ihn gelegentlich zu retten.“ Er betonte seinen Scherz mit einem herzhaften Schlag auf Luciens Rücken, der die Augen gen Himmel drehte.
    Immerhin schien Hubert etwas besänftigt. „Na gut“, erklärte er, „dann müsst Ihr mich aber mit einer genauen Beschreibung der Schlacht unterhalten. Ich werde nicht eher ruhen, als bis ich jede Einzelheit kenne. Außerdem freue ich mich schon auf die Geschichte, was für ein Gesicht Garrick bei Eurer Ankunft gemacht hat.“
    „Komm, Alayna, wir wollen zu den Damen gehen“, flüsterte Mellyssand, und die beiden Frauen überließen die Männer ihrem Gespräch.
    Während des ganzen Abends wurden allseits die abenteuerlichsten Geschichten über Gastonburys glorreichen Sieg erzählt. Alayna strahlte unter dem liebevollen Blick ihres Gemahls und genoss die Gesellschaft ihrer Freunde.
    Sie sprachen von der Zukunft, und sie war beeindruckt von Luciens Ehrgeiz und seiner weisen Voraussicht. Er berichtete von seinen Ideen, die Verbesserungen und Pläne für das Schloss betrafen. Er beabsichtigte auch, mehr Land zu erschließen, um es durch die Leibeigenen bestellen zu lassen. Sie hatte ihn immer für einen Mann des Krieges gehalten, doch inzwischen zeigte sich, dass er noch besser als Beschützer und Verwalter der Baronie geeignet war. Andere mischten sich ein, als sie von den geplanten Veränderungen hörten. Geduldig hörte sich Lucien ihre Vorschläge an und versprach, jeden einzelnen zu überdenken.
    Es war nicht besonders spät, als sich Luciens Hand um ihre Finger schloss. Alayna sah auf, um seinem warmherzigen Blick zu begegnen. „Du siehst müde aus“, murmelte er. Sie lächelte in dem Wissen, dass sie nicht im Geringsten müde wirkte. Es war nur eine geeignete Ausrede, damit sie sich früh zurückziehen konnten.
    „Ja, ich bin sehr erschöpft“, erwiderte sie. Mit klopfendem Herzen stellte sie fest, wie sich seine Augen bei ihrer Erwiderung verdunkelten.
    Die anderen warfen ihnen wissende Blicke nach, während sie die große Treppe hinaufstiegen. In der Sicherheit ihrer Kammer zogen sie sich gegenseitig aus und liebten sich ein weiteres Mal. Langsam und sanft gaben sie sich ihrem Verlangen hin, bis sie die Erfüllung erreichten und endlich friedlich einschliefen.
    Einige Wochen vergingen, in denen Alaynas Tage dem Traum eines romantischen Mädchens entsprungen zu sein schienen. Sie erlebte all die Liebe und Leidenschaft, nach der sie sich immer heimlich gesehnt hatte. Am Tage war Lucien zärtlich und aufmerksam, in der Nacht der feurige, unersättliche Liebhaber, den sie bereits so gut kannte. Er sagte niemals, was er für sie fühlte. Dennoch war sie zufrieden mit dem, was er ihr gab.
    Auch Lucien war zufrieden. Er hatte Alayna, Agravars Freundschaft, die Loyalität seiner Vasallen, und all seine Pläne würden erfolgreich verlaufen. Nicht ohne Überraschung stellte er fest, dass er erstaunlich nahe daran war, glücklich zu sein. Es war dieses neue und unerklärliche Gefühl, das ein lang unterdrücktes Bedürfnis in ihm wiedererweckte.
    Seine Vergangenheit würde nicht eher ruhen, bis er eine letzte Angelegenheit geklärt hatte.
    Als er Agravar von seinem Entschluss berichtete, riet ihm der Wikinger ab. „Lass es sein“, sagte er.
    Später informierte Lucien auch Alayna von seinem Vorhaben, und er konnte die Angst in ihren Augen sehen.
    „Ich werde innerhalb einer Woche zurück sein.“

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