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HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARIE-LOUISE HALL LAURIE GRANT
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Marktschreier auszuposaunen.“
    Elise wandte das Gesicht ab, als hätte er sie zurückgestoßen. „Ihr … ihr habt vermutlich recht. Ich hätte mich nicht einmischen sollen, Monseigneur. Aber kommt, wir werden Euch von der Rüstung befreien, und dann werdet Ihr sehen, was Gilles uns für den Kochtopf beschafft hat!“
    Ungeachtet der Erschöpfung nach einem so spannungsgeladenen Tag, bemühte Adam sich, beim Abendessen ein liebenswürdiger Gefährte zu sein. Er lobte das ragoût de bœuf und Elises neuerworbenes Englisch. Aber später nahm er sich die Zeit, unter vier Augen mit Harry zu sprechen und ihn mit eindeutigen Worten wegen seiner geschwätzigen Zunge zu tadeln und zu ermahnen, sich in Zukunft mehr vorzusehen.
    Als er zum Zelt zurückkehrte, bemerkte er nicht den kleinen Steinhügel an der Rückseite des Zeltes.
    Das Pergament raschelte, als Jean Sans Peur, Herzog von Burgund, das rote Wachssiegel erbrach und es entfaltete. Er hielt das Schreiben an das Licht einer dicken Bienenwachskerze auf dem Tisch, an dem er saß.
    „Ausgezeichnet, ausgezeichnet“, sagte er zu dem Mann, der neben ihm stand. „Dieser Brief von der Äbtissin in Caen, der mich heute Morgen erreichte, bestätigt, was Ihr mir erzählt habt. Die Füchsin ist am rechten Ort, so schreibt sie, da sie einen englischen Ritter geheiratet hat, der zu Henrys engerem Gefolge gehört. Henrys Armee ist auf dem Weg nach Süden und nicht nach Osten, wie wir ursprünglich angenommen hatten.“
    „Ja, Euer Gnaden“, antwortete der Mann, dessen Kleidung staubig war von dem schnellen Ritt. „Ich glaube, dass Henry erst den Süden beherrschen will, bevor er sich nach Rouen aufmacht. Die Festung von Argentan hat sich ohne einen Schuss ergeben, und ich habe keinen Zweifel, dass Alençon es ebenso machen wird.“
    „Bah! Sie lassen sich von Henrys Ruf besiegen, und er kann sich seine Geschütze für Rouen aufheben“, höhnte Burgund. „Dennoch ist Henrys Route interessant, wenn man bedenkt, dass der Winter kommt.“
    „Die Füchsin schickt Euch die neuesten Neuigkeiten“, fuhr der Mann fort. „Der englische König und der Herzog der Bretagne haben sich auf einen Waffenstillstand geeinigt, der in Alençon unterzeichnet werden soll. Dort wollen sie sich treffen. Damit hat Henry seine Flanke und seine Rückfront abgesichert, sollte er sich nach Rouen begeben.“
    Der Herzog von Burgund ballte die Hand. „Ich habe es erwartet – aber nicht so bald. Die Bretagne ist … der Herzog verkauft sich billig, aber schließlich ist er der Sohn von Henrys Stiefmutter. Familienbande und all das – etwas, worauf wir wenig geben, nicht wahr, Hoheit?“
    Aber Königin Isabella ignorierte den Seitenhieb, denn sie wusste, dass ihr Liebhaber von dem Bericht der Füchsin verärgert war. Sie ruhte in einem mit Kissen gepolsterten Sessel und war weitaus mehr an der jungen Witwe interessiert als an König Henrys Feldzug.
    „Und Madame de Vire … hat sie Glück gehabt und sich einen hübschen Engländer als ahnungsloses Opfer ausgesucht?“
    „Ein Sir Adam Saker, Euer Königliche Hoheit“, erwiderte der Bote. „Aber ob er hübsch ist … das kann ich nicht sagen. Meinen Pulsschlag beschleunigt er jedenfalls nicht!“ Er lachte über seinen eigenen Scherz.
    „Sicher nicht“, entgegnete die Königin etwas säuerlich.
    „Das heißt …“, beeilte sich der Mann fortzufahren, als er die leichte Verärgerung seiner Herrscherin heraushörte, „ich nehme an, auf eine Frau wirkt er anziehend genug. Er ist sehr groß … hat schwarzes Haar und dunkle Augen … allerdings ein ziemlich grimmiges Gesicht. Ich denke, er ist kein sanfter, nachsichtiger Ehemann.“
    „Hmmm.“ Die Königin zog nachdenklich die Stirn kraus. „Das klingt, als ob unsere kleine Füchsin möglicherweise nicht imstande ist, ihn mit ihrer Liebeskunst zu beherrschen. Aber vielleicht … wenn ein solcher Mann sich verliebt, ist er seinen Gefühlen nur umso mehr ausgeliefert. Ich frage mich, wie er wohl im Bett sein mag, dieser grimmige englische Ritter …“
    Der Mann, der vor der Königin und dem Herzog stand, versuchte nicht schockiert auszusehen. Unsicher blickte er auf Jean Sans Peur, aber dieser rollte nur mit den Augen und wirkte belustigt.
    „Ah, meine Königin, das fragt Ihr Euch bei jedem Mann.“
    Königin Isabella lächelte nur ihr katzenhaftes Lächeln. „Ihr mögt spotten, mein lieber Herzog, aber bedenkt … unsere Füchsin hat seit Agincourt ohne die Aufmerksamkeiten eines Ehemannes

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