Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARIE-LOUISE HALL LAURIE GRANT
Vom Netzwerk:
auskommen müssen …“
    „Soweit es Euch bekannt ist“, unterbrach der Herzog.
    „Oh, ich glaube, sie ist keusch gewesen. Rache war ihr einziges Anliegen, als Ihr sie engagiert habt, mein Herz.“ Sie benutzte das Kosewort ganz ungeniert, als stünde der Kurier nicht vor ihnen und als wäre ihr Gemahl, der König, nicht immer noch am Leben – wenn auch hoffnungslos geistesgestört – und in einem anderen Gemach desselben Schlosses. „Ich frage mich, ob ihr Entschluss unerschütterlich bleiben wird, wenn sie einer so starken Versuchung ausgesetzt ist.“
    Der Herzog zuckte mit den Schultern. „Wenn sie nicht mehr nutzbringend ist, sondern zur Belastung wird, so bin ich sicher, dass unser Freund hier uns helfen wird, uns ihrer zu entledigen, falls notwendig.“
    Der Kurier nickte. „Gewiss, Euer Gnaden. Ihr braucht mir nur zu befehlen, und es ist bereits getan.“ Er hatte noch mehr Informationen, den englischen Eheherrn der Füchsin betreffend, an denen der Herzog mit Sicherheit interessiert sein würde, aber diese behielt er vorläufig für sich. Und wenn der richtige Zeitpunkt gekommen war, sie Burgund mitzuteilen, würde der Herzog zuerst dafür bezahlen müssen.
    Alençon, November 1417
    Sir Adam sah missmutig aus, und seine Augen blickten finster, als er zu seiner Frau hinüberschaute.
    Während er Elise beobachtete, wurde er selbst beobachtet. Hätte ich diesen Adonis nur zu Gesicht bekommen, bevor er an Elise de Vire geriet, dachte Thérèse, die jetzt den Familiennamen Pilcher trug, und betrachtete sehnsüchtig den stattlichen englischen Ritter, der mit täuschender Lässigkeit an einer der Säulen im großen Saal der Burg von Alençon lehnte. Vielleicht wäre ich dann jetzt nicht an diesen freundlichen, langweiligen Sir George gebunden, der über den Resten seiner Mahlzeit eingeschlafen ist.
    „Eure Gemahlin sieht heute Abend sehr gut aus, nicht wahr?“ Thérèse war zu Sir Adam Saker getreten.
    Sekundenlang schien es, als hätte er Mühe, sich zu erinnern, dass noch andere Menschen in dem großen Saal waren außer der Frau, die er so verlangend ansah.
    „Guten Abend, Lady Pilcher. Ja, sie sieht gut aus. Sehr freundlich von Euch, das zu sagen.“ Die dunklen Augen wanderten kurz und höflich über sie hinweg, bevor sein Blick zu Elise zurückkehrte, die jetzt höchst amüsiert über eine Bemerkung des Herzogs der Bretagne lachte. Henrys neuester Verbündeter hatte sogleich ihre Bekanntschaft gesucht, als er erfuhr, dass sie Französin war, und sie nach dem Essen in ein Gespräch verwickelt.
    „Sie trägt ihr Hochzeitskleid, nicht wahr?“
    „Ja … Sie trägt es zu Ehren des Herzogs und des Abkommens.“
    „Ah, dieses Smaragdgrün steht ihr besonders gut, nicht wahr? Es bringt ihre Augen wie Edelsteine zum Leuchten.“
    „In der Tat.“
    Jetzt wäre der Augenblick, dachte Thérèse. Ein französischer Höfling würde das Kompliment galant erwidern und die Gelegenheit ergreifen, ihr schönes karmesinrotes Samtkleid zu loben, das ihre üppige Figur so eng umschloss, dass trotz des bescheidenen Ausschnitts wenig von ihrem Körper der Fantasie überlassen blieb. Ein französischer chevalier würde ihr vermutlich zuflüstern, dass er die Umrisse ihrer Brustspitzen unter dem anliegenden Samt erkennen könnte, ein verlockender Anblick, der ihn wünschen ließ, sich mit ihr irgendwohin fortzustehlen, um zu berühren, was der Stoff nur erahnen lassen konnte. Nicht so Sir Adam Saker – aber vielleicht brauchte er nur einen kleinen Anstoß.
    „Stört es Euch nicht, dass der Herzog Eure Gemahlin derart mit Beschlag belegt und so kühn mit ihr tändelt?“
    Sein Blick war kühl und abschätzend, als er sich ihr zuwandte. „Es ist ganz natürlich, dass sie es genießt, sich mit einem Landsmann zu unterhalten. Sie versteht immer noch nicht viel Englisch, und während des langen Banketts war außer mir niemand in ihrer Nähe, der Französisch sprach. Habt Ihr versucht, die Sprache Eures Gemahls zu lernen, Madame?“
    Es war eine verschleierte Zurückweisung. Thérèse schmollte. „Mein Eheherr ist leider ein gleichgültiger Lehrer, was das Englisch betrifft, wenn wir zusammen sind. Allerdings, was das betrifft, was wir sonst so studieren … da bin ich die Lehrerin, Sir Adam.“ Es gelang Thérèse, ihren Worten einen eindeutigen Sinn zu verleihen, indem sie ihre Brüste vorreckte und mit der Zunge über ihre Lippen fuhr.
    „Wie günstig für Sir George“, bemerkte Adam und zog eine Augenbraue

Weitere Kostenlose Bücher