HISTORICAL EXCLUSIV Band 23
ersten Ehemann jemals dieses ungestüme Feuer in sich gespürt, dieses heftige Verlangen, davon verzehrt zu werden? Sie erinnerte sich an sanfte Zuneigung, an Höflichkeit, Dankbarkeit und eine leichte Steigerung des Herzschlags in ihrem Ehebett im Château de Vire. Sie erinnerte sich auch an Zärtlichkeit – und an ihre eigene Zurückhaltung.
Jetzt war sie allerdings gar nicht sehr zurückhaltend. Sie warf ihren Kopf auf dem Kopfkissen hin und her und stöhnte laut, während Adam sich über sie beugte und ihr Welle über Welle berauschender Lust verschaffte. Schließlich zog sie ihn an der Schulter zu sich heran und spreizte die Beine, um ihn auf diese uralte Weise einzuladen, in sie einzudringen.
„Bist du bereit für mich, mein wildes Füchslein? Willst du mich jetzt haben?“, flüsterte er und wartete, bis sie ihre von Leidenschaft verschleierten Augen aufschlug und seinem Blick begegnete. Erst dann drang er mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung in sie ein, und die Feuchtigkeit ihres Begehrens ebnete ihm den Weg.
Als er in ihrem Schoß war, reagierte Elise mit einem solchen Wonneschauer, dass Adam fast die Selbstbeherrschung verloren hätte, und so lag er ein Weilchen ganz still auf ihr, bis sie sich daran gewöhnt hatte, ihn in sich zu fühlen. Erst dann begann er sich erneut zu bewegen.
„Bitte …“, bat sie nach seinen ersten sanften Stößen, „ich brauche …“ Sie wusste selbst nicht genau, was das war.
„O ja, mein Füchslein, ich weiß, was du brauchst“, hauchte er ihr ins Ohr, „und das sollst du auch bekommen – das und noch viel mehr. Aber ich habe mich so sehr danach gesehnt, dich zu fühlen – von jenem Augenblick an, als ich in Caen in deinem Bett erwachte und du dich über mich beugtest.“
Er war nicht sicher, ob sie ihn gehört hatte, denn genau in dem Augenblick umfasste sie seine Hüften, während sie gleichzeitig mit ihrem Unterleib kreisende Bewegungen machte und ihn Adam entgegenhob. Dadurch brach sie seinen Willen und vereitelte seine Absicht, ihre Lust zu einer verlängerten, lockenden Qual zu machen.
Er passte sich ihren Bewegungen an und verschaffte ihr exquisiten Genuss bis zum letzten heißen Pulsieren in ihrem Schoß. Erst dann steigerte er die Kraft und Geschwindigkeit seiner Bewegungen, und Sekunden später stöhnte er auf und verströmte sich in ihr.
Sie lagen im Kerzenschein aneinandergeschmiegt. Allmählich beruhigte sich ihr Atem, und das Hämmern ihrer Herzen ließ nach. Adam hatte sich auf den Rücken gerollt und Elise in seine Arme gezogen, sodass sie an seiner Brust lag.
Elise fühlte sich in Adams Armen kostbar und beschützt. Sie lächelte, als er ihren Scheitel küsste, und fühlte sich rundum geborgen und geliebt. Das also war Liebe. Jetzt wusste Elise, dass sie mit Aimeri nie die wahre, die echte Liebe erlebt hatte, so freundlich er auch stets zu ihr gewesen war. Von ihrer Seite war es eher so etwas wie benommene Dankbarkeit gewesen, dass er, ein Ritter und Herr eines Schlosses, sich herabgelassen hatte, sie zur Frau zu nehmen – sie, eine schlichte Bürgerstochter. Elise war es zufrieden gewesen, ihre Pflichten als Aimeris Ehefrau zu erfüllen und seine männliche Begierde zu stillen, wann immer er ins Ehebett kam und sie zu küssen und zu berühren begann. Manchmal hatte sie sogar ein kurzes Aufflackern von Lust verspürt, so vorübergehend wie der Flug einer Sternschnuppe, so flüchtig, dass sie später fast glaubte, es sich nur eingebildet zu haben.
Mit Sicherheit hatte sie sich jedoch nicht den Augenblick sinnverwirrender Lust vor wenigen Minuten eingebildet. Sie hatte bei der unerwarteten Intensität der Ekstase einen Schrei ausgestoßen, halb Stöhnen, halb Jubelruf, und eine noch tiefere Freude empfunden, als Adam sich in ihren Schoß verströmte, als hätte er nur ihre Erfüllung abgewartet.
Adam lag ganz still da, und da er wieder gleichmäßig atmete, dachte Elise, er würde schlafen. Aimeri war immer sofort danach fest eingeschlafen. Manchmal hatte er sie in Verwirrung und in dem Gefühl zurückgelassen, dass ihr soeben ein Teller mit Leckerbissen entrissen worden war, nachdem sie gerade nur einmal davon gekostet hatte. Vielleicht ist für Frauen nicht mehr als das vorgesehen, hatte sie gedacht, und sie werden dann durch die Freude entschädigt, ihrem Gemahl Kinder zu gebären.
Jetzt wusste Elise jedoch, dass es ganz anders sein konnte, und alles, was sie in ihrem ersten Ehebett empfunden hatte, verblasste im Vergleich mit der
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