HISTORICAL EXCLUSIV Band 23
seine Männlichkeit sie berührt hatten.
Elise stieß einen leisen, ungläubigen und empörten Laut aus. „Adam! Du kannst doch nicht …“
Adam hob kurz den Kopf, und seine dunklen Augen leuchteten erfreut auf. „Kann es sein, mein französisches Eheweib, dass dies eine dir neue Lust ist? Ich dachte immer, die Franzosen hätten die Liebeskünste erfunden. Dann lass mich dir zeigen, welche Wonnen ich dir schenken kann, ohne meinen Samen in dir zu vergießen …“
„Es ist nicht …“, begann sie in der Absicht zu leugnen, dass die Empfindung tatsächlich sehr lustvoll war. Es konnte nicht sein. Es war zu … Aber dann erfassten sie solche Wellen der Ekstase, dass sie alle Gedanken auslöschten und sie darin zu versinken drohte. Elise nahm Adams Kopf zwischen ihre Hände, als seine warme, feuchte Zunge sie beinahe ins Delirium trieb und sie sich auf dem Bett wand und in äußerster Leidenschaft ihren Kopf von einer Seite zur anderen warf. Der Höhepunkt war nahe, und irgendwie fürchtete sie sich davor, denn jenseits lag gewiss nichts anderes als der Tod. Einen solchen Sturz konnte man nicht überleben. Und immer noch streichelte Adam sie mit seiner Zunge, weiter und weiter, bis Elise wusste, dass sie wahnsinnig werden würde, wenn sie sich nicht in den Abgrund fallen ließ. Und bestimmt war ein so wundervoller Tod dem Wahnsinn vorzuziehen …
Es schien, als würde sie in die Luft emporgeschleudert. Hatte ihr Herz aufgehört zu schlagen? Sie konnte nicht atmen – aber Atmen war auch nicht mehr nötig, als sie durch die Lüfte schwebte. Wie aus weiter Ferne spürte sie, dass Adam sich zwischen ihren Beinen aufrichtete und sich auf sie legte. Sie hatte nicht einmal mehr die Kraft, ihre Augen zu öffnen, doch sie fühlte seinen Mannesstolz heiß, hart und bereit an ihrem Schenkel.
„Ich sagte zwar, es ginge mir nur um dein Vergnügen, Füchslein“, flüsterte er ihr ins Ohr, als er in sie eindrang, „aber ich muss feststellen, dass ich gelogen habe – ich habe sogar mich selbst belogen. Ich muss in dir sein und dich spüren, wenn auch nur bis …“
Elise lächelte nur, als sie ihn aufstöhnen hörte. Sein Entschluss, keine Empfängnis zu riskieren, schwand dahin, als Verlangen über Vorsicht siegte und die heiße Flut seiner Begierde sich in ihren Schoß ergoss.
In jenen letzten Momenten, bevor der Schlaf sie übermannte, dachte Elise, immer noch eng verflochten mit Adam, verwundert und etwas belustigt daran, dass den Engländern nachgesagt wurde, ungeschickt fummelnde, plumpe Tölpel im Bett zu sein. Ihre Landsleute behaupteten verächtlich, dass die Engländer unfähig wären, eine Frau zu befriedigen. Aber alle, die so dachten, hatten eben nie diesen besonderen Engländer im Bett gehabt …
Sie liebten sich noch einmal kurz vor Morgengrauen, diesmal zärtlich wie zwei Liebende, die sich seit Langem kennen, und das verschaffte beiden eine süße Befriedigung. Danach erhob Adam sich und legte seine Kleidung an, die er unter der Rüstung trug, während Elise versuchte, eine Kerze anzuzünden.
„Aber wohin gehst du? Gewiss wirst du doch heute hierbleiben können!“, rief sie. „Wir werden eine Botschaft schicken, dass du krank bist!“
„Krank vor Liebe für meine französische Füchsin, meinst du?“, neckte er sie lächelnd. „Tut mir leid, Elise, mein Lieb. Ich täte nichts lieber, als den Tag mit dir zu verbringen und zu tändeln, aber Schlachten warten nicht, bis wir unseren Honigmond nachgeholt haben.“
„Schlachten? Wird es heute eine Schlacht geben?“, fragte sie entsetzt aus Sorge um ihn.
Adam hätte sich auf die Zunge beißen mögen. Es war nicht seine Absicht gewesen, davon zu sprechen.
„Der König ist der Belagerung überdrüssig und möchte Christi Geburt mit einem Sieg feiern“, erklärte er. „Die Belagerungstürme wurden gestern fertiggestellt und sollen heute eingesetzt werden. Mit etwas Glück werden wir Weihnachten innerhalb der Mauern von Falaise feiern, mein Schatz, und du weißt, dass dies auch weniger Entbehrung für die Bewohner von Falaise bedeuten würde.“
„Aber du bist ein Ritter! Der Einsatz der Belagerungstürme ist doch gewiss Arbeit für die Waffenknechte – nicht für die Ritter!“, beharrte sie unter Tränen.
Der Anblick von Elise, die ihr Gesicht in den Händen barg, zerriss ihm das Herz. Bisher hatte er sich immer wenig um die möglichen Folgen gekümmert und den Tod auf dem Schlachtfeld für ehrenhaft erachtet und einem hohen Alter
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