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Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
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höchstpersönlich die Reise nach Yorkshire angetreten.“
    „Ihr und der König, ihr seid ein feines Gespann. Sobald es eine hübsche Frau zu erobern gilt, könnte England um Euch herum zugrunde gehen, es würde Euch nicht stören.“
    Anthony überhörte den leichten Vorwurf, der in diesen Worten mitschwang. „Ihr müsst doch zugeben, dass diese Frau eine Augenweide ist.“
    „Ihre Gestalt scheint mir wohlgeformt. Gern hätte ich sie näher betrachtet, hätte sie mich nicht mit Blicken durchbohrt wie die Rachegöttin höchstpersönlich.“
    Anthony lachte. „Ihr ärgert Euch nur darüber, dass ich sie zuerst ausfindig gemacht habe. Und es stört Euch, dass Ihr in ihren Augen der Bösewicht seid, während ich mich als ihr Held erweisen darf.“ Er machte eine spöttische Verbeugung in Richtung seines Freundes.
    „Ach ja, ich vergaß, Euch für Eure hilfreiche Unterstützung in dem eben erfolgten Gespräch zu danken.“
    „Entschuldigt, aber es schien mir klüger, zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Karten offen auf den Tisch zu legen.“
    „Wenn ich Euch richtig verstehe, wollt Ihr damit warten, bist Ihr die hübsche Mistress Fairfax in Euer Bett gelockt habt.“
    „Ich kann nicht behaupten, dass mir dieser Gedanke fremd wäre.“
    Oliver griff nach einem Zinnkrug, der auf dem Tisch hinter ihm stand, und warf ihn Anthony zu. „Ihr denkst doch an nichts anderes, Ihr Schwerenöter.“
    Er fing das Gefäß lässig mit der Linken auf und blickte seinen Freund finster an. „Wir sind nicht hier, um über Mistress Fairfax zu reden. Was habt Ihr über den Straßenräuber in Erfahrung bringen können?“
    Oliver verschränkte die kräftigen Arme vor der Brust. „Der Priester hat irgendwie mit der Sache zu tun. Davon bin ich überzeugt.“
    „Aber er ist nicht der Bandit?“
    „Nein.“
    Anthony begann nachdenklich hin und her zu gehen. „Mir gefällt das Ganze nicht. Die Leute stehen geschlossen hinter ihrem Landvikar. Warum musstet Ihr den alten Mann fesseln?“
    „Um ihn in seinem Stolz zu treffen. Ihr könnt nicht jemand zum Reden bringen, wenn Ihr ihn mit Samthandschuhen anfasst.“
    Anthony nickte. Oliver hatte natürlich recht, und es störte Anthony, als er bemerkte, dass sein Interesse für Sarah schon seine Urteilskraft in dieser Angelegenheit beeinflusste. „Nun, falls er nicht bald gesprächiger wird, müssen wir ihn nach London bringen. Es würde uns zu viele Schwierigkeiten bereiten, wenn wir ihn hier in seiner Gemeinde inhaftiert halten.“
    „Und es würde auch Eurem Verhältnis zu Mistress Fairfax schaden.“
    Anthony überhörte diese ironische Bemerkung. „Oliver, haltet Ihr es für möglich, dass General Fairfax selbst der Räuber ist?“
    „Wie kommt Ihr denn auf diese Idee?“
    „Wir wissen, dass der Bandit mit dem Schwert umgehen kann. Wenn man sich in der Gegend umsieht, wird man schnell zu dem Ergebnis gelangen, dass nicht viele Menschen, die hier wohnen, damit kämpfen können.“
    Oliver blickte ihn zweifelnd an. „Der General ist kein junger Mann mehr. Und außerdem wäre es auch nicht sein Stil. Wenn man einmal Tausende von Männern auf einem Schlachtfeld befehligt hat, kommt man nicht mehr auf die Idee, sich hinter einer Maske zu verstecken und nachts herumzuschleichen.“
    Anthony seufzte. „Vielleicht habt Ihr recht. Ich werde mich trotzdem auf dem Gut ein wenig umschauen. In der Zwischenzeit sollen Eure Männer weitere Nachforschungen anstellen und Informationen über den Landvikar sammeln. Vielleicht bricht er auch zusammen und gibt uns die Hinweise, die wir brauchen. Aber ich will nicht, dass Ihr den armen Kerl zu hart anfasst.“
    „Und Ihr seid sicher, dass es noch von Nutzen ist, wenn Ihr auf dem Gut der Fairfax herumstöbert?“, fragte Oliver mit unschuldiger Miene.
    Anthony verzog das Gesicht. Es handelte sich um jene Art von doppeldeutigem, hintergründigem Humor, der am Hofe zum normalen Umgangston gehörte, hier in Yorkshire auf dem Lande aber fehl am Platz schien. Vor allem, wenn es Sarah Fairfax betraf. „Bitte keine Anzüglichkeiten, Kempthorne.“ Anthony beschloss, offen zu reden. „Ich weiß ja, dass Ihr Euch stets für Euer Pferd mehr interessiert habt als für eine schöne Frau.“
    Olivers Misstrauen gegenüber Frauen war am Hofe wohlbekannt. Während der Jahre im Exil hatte er sich einmal Hals über Kopf in eine französische Gräfin verliebt und war wochenlang seinen Freunden ferngeblieben. Bei seiner Rückkehr berichtete er kurz angebunden, dass

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