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Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
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mir?
    Was würde sie tun, wenn er Nein sagte?
    Und doch wollte sie eine andere, noch furchteinflößendere Frage stellen.
    Liebst du mich?
    Ein alberner Wunsch. Aber der Ausdruck in seinen Augen, als er sie geliebt hatte in der vergangenen Nacht – oh, jetzt wusste sie, was Agnes gemeint hatte. Eine solche Liebe öffnete die Seele.
    Und jetzt lag ihre Seele bloß.
    Während sie darauf wartete, dass er aufwachte, setzte sie sich hin und sah zu, wie die Sonne über den Horizont stieg. Strahlend hell und heiß genug, um ihr die Augen zu versengen, stand sie am orangefarbenen Himmel.
    Und sie erhellte die dunklen Ecken, sandte Licht dorthin, wo sie niemals hinzusehen geglaubt hatte.
    Da war noch eine andere große Frage.
    Warum war es ihm so wichtig, dass sie ihn liebte?
    Ich liebe dich.
    Justin lag auf dem Rücken, einen Arm über die Augen gelegt, und genoss die Worte, die durch seine Erinnerung trieben, so schwer wie der Duft von Rosen.
    Hätte sie es zu irgendeinem anderen Zeitpunkt gesagt, hätte er es erklärt, entschuldigt, hätte widerstanden. Er hätte sich einreden können, dass sie es nicht ernst meinte.
    Er wäre sicher gewesen.
    Aber nicht einmal Solay konnte sich verstellen in diesem innigsten Moment. Oder doch?
    Er schob den Zweifel beiseite, wollte einen Moment des Friedens genießen. Er gähnte und streckte den Arm aus, fühlte sich unbehaglich, da er sie nicht mehr neben sich spürte. Dann setzte er sich auf, rieb sich über den brennenden Rücken und schaute sich nach ihr um.
    Das offene Kleid locker um sich gelegt, saß sie da, die Knie an die Brust gezogen, und blickte hinauf zu dem goldorangefarbenen Himmel.
    Er rückte hinter sie, schob die dunklen Locken zur Seite und küsste ihren Nacken. Sie schmiegte sich an ihn, und er berührte ihre Brüste, erneut voller Verlangen, sie zu lieben.
    Doch sie entzog sich ihm. „Erzähl mir von der anderen Frau“, sagte sie. „Die, mit der du verlobt warst.“
    Der Frieden zerbrach.
    „Warum willst du das wissen?“ Wenn sie die Antwort kannte, würde ihr „Ich liebe dich“ nichts mehr bedeuten. Er hatte gewusst, dass es dazu kommen würde, wenn er sie liebte, und doch hatte er es getan.
    Sie umfasste seine Hand, ganz sanft, und ließ doch nicht zu, dass er sich abwandte. „Du bist derjenige, der die Macht der Wahrheit gepredigt hat.“ Sie blickte ihn verständnisvoll, aber auch mit Erwartung an. „Ich sagte dir, ich würde nicht urteilen.“
    Resigniert seufzte er. Er hätte es ihr vor Monaten erzählen sollen. „Etwas musst du bereits wissen.“
    „Ich weiß, dass du heiraten solltest und dass das Mädchen starb.“
    Das Schlimmste wusste sie noch nicht. „Was willst du noch hören?“
    „Ich will wissen, was geschah.“
    Er betrachtete eine Ameise unten im Gras und versuchte, seine Gedanken zu ordnen, ehe er zum Sprechen gezwungen war. Warum musste eine Frau einen Mann aufschneiden, ihn ausnehmen und sein Innerstes offenlegen? „Da gibt es nicht viel zu sagen.“
    „In dieser Sache kannst du also nicht vollkommen ehrlich sein.“
    So zum Sprechen genötigt, stieß er die Worte so hastig hervor, wie er nur konnte. „Sie hieß Blanche. Sie kam zu mir, schmeichelnd und verführerisch, und ich …“ Er zuckte die Achseln.
    „Du und sie …?“
    „Ja.“ Er schloss die Augen bei der Erinnerung an ihre Vereinigung, ein Zusammentreffen ohne Leidenschaft, das vorbei war, nachdem er erledigt hatte, weswegen sie gekommen war.
    Nein. In dem Moment der Vereinigung konnte keine Frau lügen.
    „Wie alt warst du?“
    Er öffnete die Augen und sah nur noch Solay. Sie hatte ihm Verzeihung versprochen, aber das war, ehe sie es wusste. „Jugend kann ich nicht als Entschuldigung anführen. Ich war schon bei den Inns at Court.“
    War da ein Anflug von Enttäuschung in ihren Augen zu sehen?
    „Du warst also einverstanden, sie zu heiraten?“
    Er nickte und versuchte sich zu erinnern, ob Ehrgefühl oder Hoffnung der größere Antrieb gewesen waren. Während dieser wenigen Wochen hatte er sich eingeredet, er würde ohne Vorbehalte geliebt, ohne Vorurteil. Eine Lüge. Alles.
    Er war überhaupt nicht geliebt worden.
    „Das Aufgebot wurde verlesen, unsere Familien miteinander bekannt gemacht.“
    Auf jedes Bekenntnis folgte Schweigen. Jedes Mal hoffte er, genug enthüllt zu haben, um sie zufriedenzustellen.
    Aber sie bohrte weiter. „Was dann?“
    „Es zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete.“
    Solay sah zu Boden, als ob sie an den Samen denken würde,

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