Historical Exclusiv Band 44
König.“
„So sehr, dass du das Bett mit einem anderen Mann geteilt hast?“ Der Gedanke war lächerlich. „Du hast ihn nicht einmal bei seinem Namen genannt.“
Lady Alys richtete sich auf und hob den Kopf, noch einmal die mächtigste Frau im Reich. „Er war der König, nicht irgendein Mann.“ Sie blickte zur Decke und schien in weite Ferne zu sehen. „Er musste im Bett genauso stark sein wie auf dem Schlachtfeld. Das war das Einzige, was ich ihm geben konnte.“
Es war nötig, dass ich eine begehrenswerte Frau darstellte. „Der König hätte das nicht Liebe genannt.“
Ihr Blick kehrte in die Gegenwart zurück. „Nein. Du würdest es nicht Liebe nennen.“
Und als Solay ihrer Mutter ins Gesicht sah, begriff sie, wie viel Liebe für ihr Verhalten erforderlich gewesen war.
Aber am Ende war der ganze Betrug umsonst. „Es ist also vorbei. Jetzt wird jeder erfahren, wer mein Vater ist.“
Die Mutter packte sie so fest am Arm, dass sich ihre Nägel scharf in Solays Haut gruben. „Nein!“
Sie schob die Hand ihrer Mutter beiseite und rieb über die vier halbmondförmigen Abdrücke auf ihrem Unterarm. „Welche Rolle spielt es noch? Der König ist seit Langem tot.“
„Ich habe es nicht nur für ihn getan. Es war das Einzige, was ich dir geben konnte. Ich werde nicht zulassen, dass du es zerstörst.“
„Selbst wenn das bedeutet, das Haus zu verlieren?“
Ihre Mutter hob den Kopf, und der Augenblick der Verzweiflung schien vergessen. „Was bedeutet ein Haus für die Tochter des Königs?“
Nichts, wie es schien. Ein Haus konnte neu gekauft werden.
Solay verließ den Raum, fühlte sich fremd in ihrem eigenen Körper. Sie hielt Westons Nachricht in der linken Hand, die ihr nicht länger zu gehören schien. Sie berührte ihre Wange und fragte sich, ob das noch immer dieselbe Haut war wie bei Sonnenaufgang, dann betrachtete sie ihre rechte Hand mit den blauen Adern, in denen das Blut eines Mannes floss, den sie für einen Fremden gehalten hatte.
Als sie an Justins Tür stand, holte sie tief Luft. Jeder Atemzug fiel ihr schwer.
„Es stimmt also“, sagte er.
Sie nickte, sah ihm in die Augen und hoffte, Vergebung darin zu finden. „Sie waren verheiratet. Ich bin seine Tochter. Genau wie Jane.“
„Und du hast es nie geahnt?“
Sie lachte traurig und dachte daran, wie verwirrt sie gewesen war über die Leere im vierten Haus. „Nein, aber die Sterne wussten es.“
Er schob die Dokumente zu einem Stapel zusammen, als wäre damit alles geklärt. „Also sind Jane und du Westons einzige legitime Nachkommen. Wenn wir beweisen, dass du Westons Tochter bist, wird der Besitz dir gehören.“
„Wir werden es ihnen nicht sagen.“ Ganz plötzlich überkam sie diese Gewissheit, und sie war so stark wie der lebenslange Stolz ihrer Mutter.
„Meinst du, es ändert etwas an der Wahrheit, wenn du sie ignorierst? Warum kannst du nicht einfach sein, wer du bist?“
Westons Nachricht, die sie in der Hand zerdrückt hatte, klebte ihr an der Haut. „Sein, wer ich bin?“ Sie hörte einen Schrei. War sie das? „Wer bin ich denn? Gerade hat sich gezeigt, dass ich nicht die Tochter des Königs bin. Damit bin ich nur noch das, als was man mich immer bezeichnet hat – die Tochter einer Dirne.“
Er, der so gern die Wahrheit sprach, war wie vor den Kopf gestoßen, als sie sie aussprach. Und das kleine Triumphgefühl, das sie bei seinem Schmerz empfand, erstarb. Wenn er sie liebte, würde er es verstehen.
Aber er hatte nie gesagt, dass er sie liebte.
„Du warst wie alle anderen.“ Sie sagte das seltsam ungerührt, während sie vor den Trümmern ihrer Ehe stand. Sie war jetzt eine andere Frau. Nicht mehr die Tochter des Königs, die er geheiratet zu haben glaubte. „Du siehst mich an, aber du siehst in Wirklichkeit sie.“
„Das stimmt nicht.“ Seine Lippen waren wie versteinert, mehr brachte er nicht heraus.
„Wieder und wieder hast du verlangt, dass ich meine Liebe beweise. Was, wenn ich dich nun bitte, mir deine Liebe zu beweisen?“
Sie wartete. Endlose Minuten wartete sie, während er nur dastand, unfähig, den Käfig zu verlassen, den er errichtet hatte.
„Selbst die Tochter einer Dirne verdient Liebe, Justin.“ Beinahe erstickte sie an den geflüsterten Worten. „Noch viel mehr als die Tochter eines Königs.“
Sein Schweigen war Antwort genug. Zusammen mit ihren Illusionen schob sie auch die Hoffnung beiseite. Vor ihr lag ihr wirkliches Leben. Und nachdem sie erkannt hatte, was ihre
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