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Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
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Kälte lag.
    „Hallo!“, rief sie. Von weit hinten hörte sie eine schwache Antwort. Sie stammte von dem Landvikar. Sarah erkannte in dem Dämmerlicht kaum etwas. „Wo ist Jack? Wieso brennt kein Feuer mehr?“
    Pastor Hollander kauerte in derselben Haltung wie am Tag zuvor am Boden. Er lehnte gegen die Steinwand. Aber der Feuerplatz vor ihm war kalt und voller schwarzer Asche. „Er ist noch nicht zurückgekommen.“
    Sarahs Stimmung sank auf den Nullpunkt. „Was könnte ihm passiert sein?“ Sie kroch neben den Landvikar und griff nach seiner Hand, die eiskalt war.
    „Ihr müsst Euch um ihn keine Sorgen machen, mein Kind. Erinnert Euch doch an meine Berichte. Es dauert manchmal ein paar Tage, um mit den Schmugglern in Kontakt zu kommen.“
    Der gefasste Tonfall seiner Stimme beruhigte Sarah wie so oft in der Vergangenheit. „Ich dachte, er würde noch zurückkehren, allein um nach Euch zu sehen“, erwiderte sie.
    Der Pastor lachte. „Ich nehme an, dass Jack der Überzeugung ist, dass ein erwachsener Mann wie ich auf sich allein aufpassen kann.“
    Sarahs Augen hatten sich langsam an die Dunkelheit gewöhnt. Sie bemerkte, dass das Gesicht des Vikars schmerzverzerrt war. „Was fehlt Euch, Vater? Seid Ihr verletzt?“
    Er schüttelte den Kopf und versuchte ein aufmunterndes Lächeln. „Mir geht es gut. Nur meine alten Knochen arbeiten nicht mehr so, wie sie sollten.“ Er richtete den Oberkörper auf und lehnte sich an die Felswand. Bei der Bewegung entfuhr ihm jedoch ein Stöhnen, und er griff sich an die Seite.
    „Ihr seid verletzt!“ Sarah beugte sich über ihn und nahm seinen Arm. „Sagt mir die Wahrheit.“
    „Es ist nicht weiter schlimm. Nur ein Schmerz unterhalb des Brustkorbs. Einer der Männer von Captain Kempthorne trug schwere Stiefel. Seit er mir damit in die Rippen trat, habe ich ihn in schlechter Erinnerung.“
    „Sie haben Euch mit ihren Schuhen traktiert!“ Sarah fühlte, wie ihr die Wut die Kehle zuschnürte. Wie konnten sie es nur wagen, einen alten Mann, noch dazu einen Mann Gottes, so zu quälen!
    „Es handelte sich nur um einen Mann. Anscheinend war er der Überzeugung, ich hätte ihm noch nicht mein ganzes Wissen über den Räuber, den sie suchen, mitgeteilt.“
    „Oh Vater. Ich bin völlig beschämt.“ Sarah sank vor ihm auf die Knie. „Nie im Leben hatte ich beabsichtigt, Euch in dieser Weise in die Sache mit hineinzuziehen.“
    Der Landvikar strich ihr über das Haar. „Mein armer, alter Körper ist überhaupt nicht wichtig, Sarah. Dein Vater dachte genauso und hat sein Leben für seine Überzeugung hingegeben.“
    Tränen liefen ihr über die Wangen. „Ich muss Dr. Andrews bitten, hier in die Höhle zu Euch zu kommen und Euch zu untersuchen.“
    Der Vikar schüttelte den Kopf. „Auf keinen Fall.“ Der Ton seiner Stimme klang ungewöhnlich schroff. „Wir werden nicht noch einen Mitwisser in diese Sache hineinziehen. Die Gefolgsleute des Königs würden sich freuen, wenn sie für ihre seltsamen Vernehmungspraktiken wieder ein Opfer haben. Alles, was ich brauche, ist etwas von dem Essen, das Ihr gebracht habt, und vielleicht ein Feuer, das mich wärmt. Könnte Ihr es freundlicherweise wieder entfachen?“
    Jack hatte das Feuerholz auf der anderen Seite der Höhle gestapelt. Die Bitte des Pastors verriet, wie Sarah feststellte, dass er nicht einmal den Raum hier durchqueren konnte. Zweifellos litt er größere Schmerzen, als er zugeben wollte. Aber sie wusste nicht, wie sie ihm helfen konnte. Das Beste wäre, ihn so schnell wie möglich auf den Kontinent zu bringen. Wenn er erst einmal in Sicherheit wäre, könnte man ihn in Ruhe von einem Arzt behandeln lassen.
    Sarah entfachte ein neues Feuer. Bald war es in der Höhle wieder angenehm warm. Dann drehte sie sich zu dem Pastor um, der mit geschlossenen Augen dasaß. „Eure Wunde sollte verbunden werden, Vater. Lasst mich Euch helfen, damit Ihr es etwas bequemer habt.“
    Er schüttelte nur den Kopf. „Nein, das geht schon so. Die Wärme tut mir gut.“
    Sie betrachtete ihn besorgt, während sie ihm das restliche Holz in Griffnähe aufstapelte, sodass er es bequem ins Feuer werfen konnte. „Die Scheite werden Euch für den Rest des Tages reichen. So könnt Ihr selbst für Wärme sorgen, auch wenn Jack nicht zurückkommt. Heute Nachmittag werde ich Euch wieder besuchen. Ich bringe dann heißes Essen und Bandagen mit. Ihr werdet Euch meine Pflege gefallen lassen müssen, ob Ihr wollt oder nicht“, fügte sie fürsorglich

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