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Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
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sie, dass Anthony von der Köchin sicher keine Unterstützung erhalten hatte. Vielleicht sollte sie die Warnungen von Bess doch lieber beherzigen. Möglicherweise brachte er ihr wirklich Unglück.
    Doch sie hatte noch nie selbst diese schwindelerregende Heiterkeit erfahren, die sie schon bei den jungen Leuten im Dorf beobachtet hatte, wenn sie ihre ersten Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht machten. Plötzlich war Sarah der Überzeugung, dass auch sie die Möglichkeit haben wollte herauszufinden, was es mit der Liebe auf sich hatte.
    Langsam betrat sie den Raum und sah sich um. Als sie diese Hütte zum letzten Mal besucht hatte, wirkte sie verstaubt und verlassen. Heute vermittelte sie den Eindruck eines kleinen Hauses, das von seinen Besitzern liebevoll gepflegt wurde. Ein freudiger Ausruf entschlüpfte ihr. Auf dem Tisch stand ein Teller mit Apfelkuchen, ihrem Lieblingsessen. „Ich kann es kaum glauben“, meinte sie erstaunt.
    Anthony ging zu ihr und reichte ihr die Hand. „Verspürt Ihr bereits Hunger, verehrte Dame, oder würdet Ihr es vorziehen, zuerst noch einen Spaziergang im Garten zu unternehmen?“
    Sarah fühlte sich wie ein kleines Mädchen, das mit Freunden König und Königin spielte. Vergnügt lächelnd antwortete sie: „Ein Bummel würde mir gefallen, Mylord. Lasst uns unsere Umgebung besichtigen.“
    Hand in Hand verließen sie die Jagdhütte und schlenderten einen sanften Hügel hinab zum Bach, der direkt unterhalb plätscherte. Sie beobachteten die Wasserlandung einer Ente. Das Tier wedelte aufgeregt mit den Flügeln, so als wollte sie gegen das kalte Element protestieren.
    „Der Besitz meines Onkels liegt sehr schön“, bemerkte Sarah verträumt.
    Anthony schien ihr in ihre Träumereien gefolgt zu sein. „Heute gehört dieses Land nicht Eurem Onkel. Wir beide sind die Besitzer, und wir sind ganz allein in unserer kleinen Welt.“
    „Und habt Ihr, Lord Rutledge, veranlasst, dass unser Königreich mitten im Winter warm, wohlriechend und strahlend hell erscheint?“ Sie lächelte ihn an. „Wenn dies der Fall ist, müsste ich Euch der Zauberei bezichtigen.“
    Er legte den Arm um ihre Taille, als sie den Bachlauf entlangwanderten. „Ich bin kein Zauberer, aber ich fühle mich in der Gewalt einer mysteriösen Kraft.“
    Sarah seufzte. „Es mag gotteslästerlich klingen, aber mir geht es ähnlich. Mir ist, als hätte ich einen ganzen Krug Wein in einen Zug leer getrunken.“
    Anthony blieb stehen und küsste sie sanft auf die Lippen. „Man nennt es Betörung, Liebste. Und dieser Zustand ist alles andere als gotteslästerlich. In Wirklichkeit, glaube ich, handelt es sich um eines der größten Geschenke, die Gott dem Menschen gemacht hat, um ihn in seiner kümmerlichen irdischen Existenz ein wenig zu erfreuen.“
    „Betörung – nicht Liebe?“, fragte Sarah.
    Anthony zog sie sanft weiter. „Die Liebe ist ein Begriff, den Stückeschreiber und Poeten seit Jahrhunderten zu erklären versuchen. Das ist zu kompliziert für mich. Die aufregende Betörung durch eine schöne Frau liegt mir mehr.“
    „Heißt das, dass Ihr noch niemals geliebt habt, Mylord?“
    „Ich war schon Dutzende Male verliebt, was so viel heißt wie … nie.“
    Sarah blickte nachdenklich drein. „Aber die Liebe ist doch sicherlich ein weit edleres Ideal als Eure sogenannte Betörung.“
    „Das sind die richtigen Worte. Edel und ideal. Es sind keine Begriffe, die in der Wirklichkeit eine Rolle spielen.“
    „Ihr scheint eine sehr zynische Meinung zu diesem Thema zu haben, Mylord.“
    Anthony hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt. Den größten Teil des Vormittags hatte er damit verbracht, Mistress Fairfax nach allen Regeln der Kunst für sich zu gewinnen. Doch jetzt, da es an der Zeit war, ihr liebevolle Worte ins Ohr zu flüstern und Versprechungen zu machen, zerstörte er durch seine verwirrenden Äußerungen alle Bemühungen. Offensichtlich verhielt sich Sarah ihm gegenüber wie keine andere Frau vor ihr.
    Er verspürte den Wunsch, ihr seine Ansichten ehrlich mitzuteilen wie einem gleichwertigen Partner. Seltsamerweise war er bestrebt, ihr von seinem wahren Ich zu erzählen, auch wenn es seinen Absichten zuwiderlief.
    „Ich habe das Spiel der Liebe aus erster Hand von meiner Mutter erfahren, Sarah. Sie vergaß sehr oft meine Anwesenheit, wenn sie sich einer ihrer zahlreichen Affären widmete.“
    „Das kann doch nicht sein!“
    „Oh, doch. Als junger Sohn war ich nichts anderes als ein Quälgeist für die

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