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Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
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König selbst recht vertraut ist.“
    Sarah fand diesen Scherz unangebracht. Obwohl sie spürte, dass die Gefühle, die sie für diesen Mann empfand, an diesem Morgen genauso stark waren wie gestern während ihrer Romanze im Jagdhaus, schien heute alles irgendwie anders. Sie war mit ihm die vertrauteste Verbindung eingegangen, die eine Frau mit einem Mann haben konnte. Doch Anthony machte darüber Späße, als wenn es sich um ein körperliches oder seelisches Gebrechen handeln würde. Es schmerzte sie, dass er sie mit den Liebschaften des Königs verglich, die bekanntermaßen oft weniger lang andauerten als ein achtgängiges Festmahl in Whitehall.
    „Vielleicht würde es Euch helfen, Euch von Eurer Krankheit zu erholen, wenn Ihr Euren Pflichten nachgehen würdet, Mylord“, erwiderte sie abweisend.
    „Liebste, ich habe Euch nur geneckt.“ Er blickte prüfend zu Arthur hinüber, der angefangen hatte, Sarahs Hengst zu striegeln, und senkte die Stimme. „Gestern erlebte ich mit Euch einen wunderbaren Tag. Es war einer der schönsten in meinem Leben.“
    Sein Bekenntnis konnte Sarahs Stimmung nicht heben. Anthony hatte ihr gegenüber durchblicken lassen, dass er bestrebt war, dem König im Hinblick auf romantische Eroberungen in nichts nachzustehen. Sie fragte sich daher, wie oft er wohl schon versucht hatte, eine Frau mit diesen Worten zu betören.
    „Nun, offensichtlich verfügt Ihr über viel freie Zeit. Leider ist das bei mir nicht der Fall. Bitte entschuldigt mich. Ich werde Euch heute Nachmittag sehen.“
    Anthony griff nach ihrem Arm, als sie sich abwandte, um zu gehen.
    „Bleibt bei mir, Sarah. Lasst uns einen ruhigen Platz suchen, wo wir ungestört miteinander sprechen können. Ihr seid aus irgendeinem Grund gegen mich aufgebracht, und ich möchte wissen, weshalb.“
    „Ich bin nicht verärgert. Es ist nur so, dass ich heute viel zu erledigen habe.“
    Er ließ sie gehen. Anthony war enttäuscht. So hatte er sich diese Begegnung nicht vorgestellt. Nachdem er heute Morgen aufgewacht war, hatte er ein Begehren nach Sarah gespürt, das genauso heftig war wie zu der Zeit, als sie noch nicht miteinander das Bett geteilt hatten. Irgendetwas stimmte wirklich nicht. Aber hier im Stall, wo der Junge jedes Wort mithören konnte, befanden sie sich nicht am richtigen Ort, um frei miteinander reden zu können.
    „Gut, ich werde Euch heute Nachmittag erwarten“, meinte er gespielt gelassen.
    Sie wandte sich schnell von ihm ab. Ehe er sich versah, war sie schon verschwunden.
    Als Sarah nachmittags den Landvikar besuchte, war sie äußerst beunruhigt. Sie hatte drei Tage lang nichts mehr von Jack gehört. Auch der Pastor schien mittlerweile sehr besorgt. „Ich hätte ihm etwas von mir mitgeben sollen, womit er sich den Schmugglern gegenüber hätte ausweisen können“, sagte er nachdenklich.
    Seine Bewegungen verrieten, dass er immer noch große Schmerzen hatte, obwohl er Sarah gegenüber stets versicherte, dass es seiner Verletzung am Brustkorb schon viel besser gehe.
    „Glaubt Ihr, dass ihm die Schmuggler etwas antun würden?“, fragte sie erschrocken.
    „Ich habe jahrelang mit der Bande zu tun gehabt. Meiner Erfahrung nach werden sie nur gewalttätig, wenn sie keinen anderen Ausweg sehen. Aber sie können auch ganz unberechenbar reagieren.“
    Sarah versuchte, sich abzulenken, indem sie das restliche Holz beim Feuer aufstapelte. Sie platzierte die Speisen und den Apfelwein so, dass alles in Griffnähe lag. „Ich hätte gehen sollen, um mit den Schmugglern zu verhandeln“, sagte sie leise zu sich selbst.
    „Kommt her, und setzt Euch einen Augenblick zu mir, Sarah.“
    Die Stimme des Vikars klang streng, und Sarah folgte seinem Wunsch sofort.
    Er nahm ihre Hand und sprach ernst zu ihr: „Es ist Zeit, Sarah Fairfax, dass Ihr Euch klar darüber werdet, dass Ihr als Frau vielen Gefahren ausgesetzt seid. Es wäre der Gipfel der Torheit gewesen, wenn Ihr selbst die Schmuggler getroffen hättet. Das sind raue Burschen. Ich glaube nicht, dass sie Jack ein Leid antun werden. Aber ich möchte lieber nicht daran denken, was sie einer Frau zufügen könnten.“
    „Ich habe in der Vergangenheit oft genug gezeigt, dass ich auf mich aufpassen kann. Wenn ich Brigand reite, holt mich niemand so schnell ein.“
    „Euer Hengst wäre Euch gegen eine ganze Schmugglerbande nicht von großem Nutzen. Hört zu, was ich Euch sage, Sarah. Ihr könnt es durchaus zulassen, dass Ihr gelegentlich auf die Hilfe anderer angewiesen seid.

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