Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
Vom Netzwerk:
aufhören, ihn bemuttern zu wollen.
    Sie war ganz in Gedanken, als sie in Leasworth die Stallungen erreichte. Brigand fand den Weg zu seinem Stall allein. Als er anhielt, ließ sie sich von seinem Rücken gleiten und gab ihm zerstreut einen Klaps auf das Hinterteil.
    „Ich fürchtete schon, dass Ihr weggelaufen seid.“
    Anthonys tiefe Stimme schreckte Sarah auf. Sie griff nach den Zügeln und drehte sich um. Er kam geradewegs auf sie zu. Mit seiner schlanken, kräftigen Gestalt, den dunklen Augen und Haaren wirkte er heute irgendwie bedrohlich auf sie. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass sie sich von ihm hatte in Besitz nehmen lassen, sowohl ihren Körper als auch ihr Herz. „Ihr habt mich überrascht“, sagte sie.
    Er blieb ein paar Schritte vor ihr stehen. „Ihr habt heute Morgen offensichtlich schon einen weiten Ritt unternommen?“, fragte er und deutete auf das schweißglänzende Fell des Pferdes.
    Sarah hatte schon eine Ausrede parat, aber sie äußerte sie dann doch nicht. Sie wollte Anthony nicht mehr belügen, als es unbedingt sein musste. Deshalb nickte sie nur.
    Anthony runzelte die Stirn. „Als ich aufwachte und bemerkte, dass Ihr weggegangen seid, stieg in mir eine schreckliche Angst auf. Ich fürchtete schon, ihr seid geflohen und würdet nie wieder zurückkommen.“
    „Nun, hier bin ich wieder. Ihr seht, dass Ihr Euch getäuscht habt“, antwortete sie.
    Er trat nahe an sie heran und meinte leise: „Wenn wir uns hier nicht im Haus Eures Onkels befinden würden, hätte ich Euch gestern Abend noch in mein Bett verschleppt. Dann wäre keiner von uns beiden auf die Idee gekommen, früh am Morgen einen Ausritt zu unternehmen.“
    „Nein?“ Sarah schluckte nervös. Sie fühlte, dass sie diese Vorstellung erregte.
    „Wir würden noch immer in den Kissen liegen und uns lieben.“
    Sarah fühlte, wie sie rot wurde. Sie trat einen Schritt zurück, aber er folgte ihr. Anthony zog sie an sich und umarmte sie. „Ich möchte Euch zu jeder Tageszeit in den Armen halten und lieben, Sarah.“ Er küsste sie zärtlich. „Meint Ihr, dass wir meinen Wunsch Wirklichkeit werden lassen können?“
    Sarah merkte zu ihrer Bestürzung, dass sie ihn ebenfalls heiß begehrte. Wenn es so weiterging, würde sie ihn noch dazu auffordern, sich hier im Stall mit ihr ins Stroh zu legen. Und es wäre ihr im Moment ganz egal, ob sie jemand entdecken könnte. Offensichtlich habe ich schon völlig den Verstand verloren, dachte Sarah.
    Sie befreite sich aus seiner Umarmung. „Es könnte uns ein Knecht sehen“, entgegnete sie.
    Anthony blickte sich im Stall um. „Dann lasst uns an einen ungestörten Platz gehen. Ich bin nicht wählerisch.“
    Sarah lachte. Sie verspürte große Lust, die aufregenden Spiele des gestrigen Nachmittags fortzuführen. Doch es war unmöglich. Sarah hatte im Moment so viele andere Dinge zu regeln. Sie durfte jetzt keine Ernsthaftigkeit aufkommen lassen. „Ich habe gehört, dass manche Männer unersättlich sein sollen, Lord Rutledge“, neckte sie ihn.
    Er legte den Arm um ihre Taille und zog sie wieder an sich. „Nur, wenn die Mahlzeit so einladend ist, wie Ihr es seid, Mylady“, antwortete er ihr mit rauer Stimme.

8. KAPITEL
    O h … entschuldigt bitte, Mistress Sarah.“
    Weder Anthony noch Sarah hatten Arthurs Ankunft bemerkt. Er stand gerade im großen Stalltor und trat verlegen von einem Bein auf das andere. Sein Blick verriet, dass er lieber irgendwo anders wäre.
    Sarah löste sich aus Anthonys Umarmung. „Nur herein, Arthur. Du kommst gerade rechtzeitig, um Brigand zu striegeln.“
    Anthony ließ sich durch die Gegenwart des Pferdeknechts nicht stören. Er beugte sich nach vorn, um Sarah etwas ins Ohr zu flüstern. „Ich würde Euch gern zu einem Picknick einladen. Mit einer Speisenfolge, wie wir sie gerade erörtert haben.“
    Sarah errötete. Sie reichte Arthur Brigands Zügel. „Ihr vernachlässigt Eure Pflichten, Lord Rutledge. Solltet Ihr nicht für Seine Majestät Ausschau nach edlen Pferde halten?“
    Anthony lächelte und blickte sie zärtlich an. „Ich fürchte, ich werde den König benachrichtigen müssen, dass mich die schlimmste aller Krankheiten befallen hat. Zweifellos werde ich für meine Aufgaben hier mehr Zeit als vorgesehen benötigen.“
    „Ich habe nicht bemerkt, dass Ihr bei schlechter Gesundheit seid“, entgegnete Sarah.
    „Es handelt sich um keine Krankheit des Körpers, sondern um eine des Gemüts. Und ich glaube, es ist eine, mit welcher der

Weitere Kostenlose Bücher