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Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
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durchdringenden Blick. „Was wollt Ihr von mir wissen?“
    „Lord Rutledge!“ Jemand klopfte vorsichtig, aber beharrlich an die Tür.
    „Verdammt!“, fluchte Anthony. Er sprang aus dem Bett und griff nach dem Nachtgewand. „Schlüpft unter die Decke! Ich werde den Störenfried schnell wieder abwimmeln.“
    Es war Thomas Fairfax, und Anthony fühlte sich bei seinem Anblick seltsam verlegen, als er daran dachte, dass die Nichte dieses freundlichen alten Mannes im Bett hinter ihm versteckt lag. Es kam ihm kurz der Gedanke, dass ihn so eine Situation in London nicht weiter belastet hätte. „Was gibt es, Sir Thomas?“, fragte er freundlich.
    „Captain Kempthorne möchte Euch seine Aufwartung machen. Ich hätte Euch nicht aufgeweckt, aber er beteuerte, dass Ihr ihn erwarten würdet und er Euch sofort in einer dringenden Angelegenheit sprechen müsse.“
    Anthony nickte, dankte seinem Gastgeber für die Nachricht und schloss daraufhin schnell die Tür. In dieser Nacht hatte er Oliver ganz vergessen. Und alles andere, was mit ihm zusammenhing. Aber es war Zeit, in die Wirklichkeit zurückzukehren. Er drehte sich zum Bett um und rief leise ihren Namen. Sarah kam mit geröteten Wangen vorsichtig unter den Decken hervor.
    „Ich muss gehen“, erklärte er und zog sich an. „Aber wir werden später auf dieses Gespräch zurückkommen.“
    Sarah nickte. Der Augenblick der Wahrheit war verschoben worden, zumindest für ein paar Stunden. Vielleicht würde ihr diese Galgenfrist genug Zeit geben, um ausgiebig darüber nachzugrübeln, was sie Anthony erzählen könnte, ohne ganz unaufrichtig zu ihm zu sein. „Ja, bis nachher.“
    Er beugte sich über das Bett und küsste sie zum Abschied auf den Mund. Im nächsten Moment schloss er die Tür hinter sich. Seufzend sank Sarah in die Kissen zurück. Sie wünschte, sie könnte den ganzen Tag hier liegen und nur darauf warten, bis Anthony am Abend zurückkam, um sie wieder leidenschaftlich in die Arme zu nehmen.
    Aber sie hatte andere Verpflichtungen. Sarah musste Essen zur Höhle hinunterbringen, und sie musste Jack finden, um mit ihm das weitere Vorgehen abzusprechen. Spätestens heute Abend würde sie meilenweit von Anthony entfernt sein, und statt eines zärtlichen Liebhabers würde eine Klinge aus schärfstem Stahl ihr Gefährte sein.
    Oliver betrachtete die großen in Öl gemalten Porträts früherer Generationen der Familie Fairfax, die eine Wand des geräumigen Empfangssaals beherrschten. Er drehte sich um, als er Anthony eintreten hörte. Sein sonst eher gleichgültiger Gesichtsausdruck ließ einen Anflug von Erregung erkennen. „Mein Freund, der Langschläfer“, rief er zur Begrüßung und ging auf den Baron zu, um ihn in der Mitte des Raumes zu treffen. „Ich konnte es nicht glauben, als man mir mitteilte, dass Ihr noch schlaft.“ Er stellte keine weiteren Fragen, blickte Anthony jedoch forschend an.
    „Ich habe gestern Abend zu sehr dem Bier zugesprochen“, antwortete Anthony kurz angebunden.
    Oliver schüttelte den Kopf. „Das kann nicht der Grund sein. Sucht Euch eine andere Ausrede! Ich habe Euch schon erlebt, wie Ihr ein ganzes Regiment unter den Tisch getrunken habt und trotzdem vor Tagesanbruch zur Falkenjagd aufgebrochen seid.“
    Anthony ging hinüber zum Feuer und ließ sich schwerfällig in einen der großen Ledersessel fallen. „Es geht Euch nichts an, Oliver. Die Ehre einer Dame steht auf dem Spiel.“
    „Das hätte ich mir denken können, Anthony.“ Er nahm im Sessel gegenüber des Barons Platz. „Ich war der Ansicht, wir sollten hier einen Auftrag erledigen?“
    „Natürlich. Aber das eine hat nichts mit dem andren zu tun.“
    Oliver kniff die Augen zusammen. „Handelt es sich vielleicht um die Nichte von General Fairfax?“
    Anthony nickte.
    „Es tut mir leid, Anthony, aber sollte Sarah Fairfax mit diesem Partridge liiert sein, wäre sie zweifellos in die Angelegenheit verwickelt.“
    Anthony streckte sich. „Habt Ihr denn etwas Neues herausgefunden?“
    „Unser Spitzel in Cottleswood hat uns mitgeteilt, dass sich jemand mit den Schmugglern getroffen haben muss.“
    „Partridge?“
    „Nun, es handelte sich um eine Person, auf die die Beschreibung zutrifft, die Ihr mir gegeben habt – ein großer, blonder, gut aussehender Kerl. Angeblich verhandelte er mit dem Anführer über den Preis einer Schiffspassage von England auf den Kontinent. Höchstwahrscheinlich soll der Pastor außer Landes gebracht werden.“
    „Also haben wir

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