Historical Exclusiv Band 44
zu klären.
9. KAPITEL
S arah blinzelte verschlafen und brauchte eine Weile, um sich daran zu erinnern, dass sie sich in Anthonys Schlafzimmer befand. Die Sonne schien bereits hell durch die Ritzen in den Fensterläden. Der Tag musste wohl schon lange angebrochen sein.
Erschrocken fuhr sie hoch, doch zwei starke Arme zogen sie wieder ins Federbett zurück.
„Wohin wollt Ihr denn so eilig?“, fragte Anthony misstrauisch.
Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht. Es war hoffnungslos zerzaust. „Lasst mich bitte aufstehen. Ich kann doch nicht hier bei Euch bleiben, Anthony. Jemand wird uns finden! Mein Onkel darf nichts von unserer Liebesaffäre erfahren!“ Hilflos blickte sie um sich.
Anthony lag ganz entspannt neben ihr und zog sie wieder an sich. Er gab ihr einen Kuss auf die Schulter. „Alles der Reihe nach. Wie geht es Euch heute Morgen?“
Sie schmiegten ihre nackten Körper unter der Decke aneinander. Es war wohlig warm, und Sarah genoss das Gefühl einen Augenblick lang. „Ich fühle mich ausgezeichnet, Lord Rutledge“, antwortete sie mit einem herausfordernden Lächeln. „Und wie ist Euer wertes Befinden?“
„Ich … habe Hunger.“
Sarah gab ihm empört einen Klaps auf die Brust. „Wie könnt Ihr nur jetzt an Essen denken? Es ist viel zu spät, um zu frühstücken. Ich muss schnellstens aus Eurem Zimmer verschwinden.“
Anthony schüttelte nachdrücklich den Kopf. „Nein. Das erlaube ich nicht.“
Ungeduldig küsste sie ihn. „Ihr sagtet doch, Ihr hättet Hunger.“
Anthony nickte und hob wortlos die Decke hoch. Er ließ den Blick über ihre verschlungenen Körper gleiten. „Auf Euch habe ich Appetit“, flüsterte er, beugte sich vor und küsste sie auf den Nabel.
Sarah fühlte, wie sich ihr Puls beschleunigte. „Ich kann nicht … Anthony …“, flehte sie.
Er richtete sich wieder auf, sah ihr in die Augen und umfasste gleichzeitig besitzergreifend eine ihrer Brüste. Er streichelte und massierte sie, reizte die Brustspitze mit den Fingern, nahm sie anschließend spielerisch zwischen die Lippen und saugte daran. „Darauf habe ich großen Appetit“, wiederholte er.
Sarah wurde ganz heiß. Ein Prickeln überlief sie. Ein letztes Mal versuchte sie, an seine Vernunft zu appellieren. „Aber stellt Euch doch vor, wenn uns mein Onkel finden würde!“
Anthony gab widerstrebend ihre Brustknospe frei und küsste Sarah sanft auf den Mund. „Euer Onkel und all die Bediensteten, die zum Haushalt gehören, denken sicher, Ihr seid zu einem Eurer üblichen Spaziergänge an die Küste aufgebrochen. Und sie werden sicher vermuten, dass ich mich wieder ins Bett zurückgezogen habe – nachdem mir gestern schon unwohl war. Was übrigens stimmt.“ Er küsste ihren Hals und daraufhin ihre weiche Wange. „Ich bin nicht geneigt, heute Morgen etwas anderes zu tun, als Euch meine Liebe spüren zu lassen.“
Sarah musste lachen. Immer wenn sie allein war, fielen ihr alle möglichen triftigen Gründe ein, die sie davon überzeugten, diesem weltgewandten, verführerischen Lord Rutledge, der sicher schon einige Damen mit seinen Zärtlichkeiten verwöhnt hatte, möglichst aus dem Weg zu gehen. Aber in seinen Armen vergaß sie alle Vernunft. Dann wurde plötzlich die ganze übrige Welt zur Nebensache.
„Ich hätte eigentlich vermutet, dass Ihr nach dieser Nacht nun genug von mir habt, Mylord“, scherzte sie.
Es war tatsächlich so, dass er nach dieser langen gemeinsamen Nacht eine tiefe, wohltuende Befriedigung fühlte. Auf die erste leidenschaftliche Vereinigung war ein viel ausgiebigeres und köstlicheres Liebesspiel gefolgt, nach dem sie beide entspannt eingeschlafen waren. Er drückte sich an sie und ließ sie seine Erregung spüren. „Sarah, ich befürchte langsam, dass es sehr lange dauern wird, bis ich von Euch einmal genug haben werde.“
„Aber Ihr werdet doch bald nach London zurückkehren?“
„Vielleicht werde ich Euch mitnehmen müssen.“
Seine Stimme klang ernst, aber Sarah hatte im Augenblick nicht den Wunsch, sich über eine gemeinsame Zukunft Gedanken zu machen. Zu viele andere Probleme gingen ihr durch den Kopf. Sie antwortete gelassen: „Ich fürchte, mein Onkel könnte etwas dagegen haben.“
Anthony zog sie auf sich und drückte ihre Brüste gegen seinen leicht behaarten Oberkörper. Er klang nachdenklich. „Ich weiß nicht, was aus uns wird, Sarah. Eines ist mir jedoch klar: Ich kann mich nicht wieder auf mein Pferd setzen und einfach aus Eurem Leben
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