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Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
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Liebesabenteuer. Wisst Ihr das etwa nicht?“ Sie kicherte.
    Anthony stellte seinen Teller auf den Tisch zurück. Der Appetit war ihm endgültig vergangen. „Anscheinend bin ich doch noch nicht ganz gesund. Ich kann nichts mehr essen. Aber ich werde unser Rendezvous nicht vergessen.“
    „Ich freue mich darauf, Mylord“, entgegnete Millie, machte einen kleinen Knicks und kicherte. Dann drehte sie sich um und lief in die Küche davon.
    Das unbeständige Wetter an der Küste hatte wieder umgeschlagen. Sarah fröstelte. Der Wind fuhr in ihren Umhang und bauschte ihn auf, als sie zur Höhle hinunterstieg. Sie versuchte sich zu beeilen. Sarah hatte ein schlechtes Gewissen, weil ihre morgendlichen Ausschweifungen mit Anthony das Frühstück des Pastors verzögert hatten.
    Sie hatte eine Weile allein in Anthonys großem Bett gelegen, nachdem er weggerufen worden war, und versucht, etwas Abstand zu den aufwühlenden Ereignissen zu finden, die in den letzten kurzen Tagen in ihrem Leben stattgefunden hatten.
    Sie fühlte sich, als wenn sie bei hohem Seegang in einem kleinen Boot hin- und hergeworfen würde, bis sie nicht mehr wusste, in welche Richtung sie sich wenden sollte. Zunächst hatte sie Gewissensbisse wegen der Probleme, die sie dem Pastor bereitet hatte. Dann war da dieses unglaubliche neue Gefühl, das sie bei Anthony erstmals empfunden hatte. Und noch komplizierter wurde ihre Situation durch ihren Kummer über Jack, ihre Schuldgefühle darüber, dass sie Anthony täuschte und ihre Sorgen, das Geld zu bekommen, um den Pastor außer Landes zu schicken …
    Sarah hatte sich schließlich gezwungen, das bequeme Bett zu verlassen und aufzustehen, um sich endlich ihren Problemen zu stellen. Alles der Reihe nach, sagte Bess immer. Und als Erstes musste Sarah dem Landvikar und Jack etwas zu essen in die Höhle bringen.
    Die beiden kauerten am Feuer und warteten schon auf sie. Die Temperatur war um einige Grade gesunken. Es war empfindlich kalt geworden. Wenn das Wetter so blieb, war es wichtiger als je zuvor, dass sie den Pastor so schnell wie möglich hier herausbrachten.
    „Ihr kommt sehr spät, Sarah“, begrüßte Jack sie. Er musterte seine Schwester einen Augenblick. „Habt Ihr verschlafen?“
    Es war ein Anzeichen dafür, wie tief Anthony schon ihr Leben beeinflusste, dass Sarah diesmal angesichts des prüfenden Blicks ihres Bruders nicht einmal mehr errötete. „Nein. Ich hatte nur zu Hause noch einiges zu tun.“
    Jack blickte sie forschend an, sagte aber nichts mehr.
    „Wie geht es Euch heute, Vater?“, fragte Sarah und wandte sich an den Pastor.
    „Besser. Ich kann mich wieder ohne größere Schmerzen bewegen.“
    Als er jedoch mühsam nach dem Essen griff, das sie ihm anbot, bemerkte Sarah, dass sein Gesundheitszustand in Wirklichkeit unverändert schlecht war. „Ich freue mich, das zu hören, aber wir müssen Euch trotzdem so bald wie möglich von hier wegbringen.“
    Jack knabberte mit Genuss an einer Scheibe Speck. „Ist es heute Abend so weit? Sollen wir zuschlagen?“, fragte er sie.
    Sie schüttelte den Kopf. „Es geht nicht, wenn der Sturm so heftig tobt. Das ist zu gefährlich.“
    Jack warf einen vorsichtigen Seitenblick auf den Landvikar und sagte leise: „Wir können nicht mehr länger warten, Sarah.“
    „Ich weiß. Morgen Nacht haben wir Vollmond. Wir wollen hoffen, dass der Sturm über den heutigen Tag hinaus anhält und bis morgen Abend klares Wetter bringt.“
    Jack nickte. „Glaubt Ihr, Pastor, Ihr könntet da mit Euren besonderen Kontakten etwas nachhelfen?“ Jack richtete den Blick vielsagend nach oben zum Himmel.
    Pastor Hollander lächelte nachsichtig. „Lasst mich bitte noch einmal mit den Schmugglern sprechen. Ich will versuchen, sie zu überreden, dass sie mich ohne Bezahlung mitnehmen.“
    Sarah streckte den Arm aus, um ihm beruhigend die Hand zu drücken. „Ihr kümmert Euch bitte nur darum, dass Ihr Euch körperlich möglichst gut erholt, Vater. Und sprecht ein kleines Gebet für uns, damit die Nacht klar wird. Überlasst alles andere mir und Jack.“
    Sie wandte sich ab, um zu gehen, und Jack begleitete sie bis zum Eingang der Höhle. „Morgen Nacht werden wir also zuschlagen?“, fragte er.
    „Ja, morgen bringen wir es hinter uns“, antwortete sie entschlossen.
    Sarah war ebenso wie Jack bestrebt, den Pastor schnellstmöglich aus dem Land zu schaffen. Trotzdem war sie froh, dass ihr die Wolken, die sich am Himmel zusammenzogen, eine eintägige Atempause

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