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Historical Exklusiv Band 06

Historical Exklusiv Band 06

Titel: Historical Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caryn Cameron Merline Lovelace
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machte sie zwei bestürzende Entdeckungen.
    Zunächst konnte man aus dieser Höhe viel weiter blicken, als sie sich vorgestellt hatte. Unglücklicherweise hatte sich der Himmel auch noch aufgeklärt, und ein großer Abschnitt der Küste war deutlich erkennbar. Ein Boot würde als dunkler Schatten inmitten der hellen Brandung erscheinen.
    Nick Spencer hatte sich dicht hinter sie gestellt und seine Arme zu beiden Seiten aufgestützt, so dass sie völlig eingeschlossen war. Und er spähte in dieselbe Richtung! Er musste jede Unregelmäßigkeit, jede Besonderheit sofort erkennen.
    Ihre Knie wurden weich. Irgendwie musste sie ihn ablenken oder dazu bewegen, ihr das Innere der Burg zu zeigen.
    "Sollten wir jetzt nicht wieder hinuntergehen?" fragte sie, ohne Nick dabei anzublicken.
    "Ich dachte, es gefällt Euch hier?" Er berührte ihre Schultern und kam ihr noch näher. Durch ihr Gewand hindurch spürte sie die Wärme seines Körpers. Schauer liefen ihr über die Haut.
    "Ich kann Euch gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass wir uns nun besser verstehen", flüsterte er ihr ins Ohr.
    Rosalind fühlte sich wie in einer Umarmung. Seine Nähe bezauberte und erschreckte sie. Zumindest konnte er, während er sich über sie beugte, nicht mehr hinunter auf den Strand blicken!
    "Rosalind, heute hat mir Master Stanway von dem Unglücksfall auf See erzählt, dem Euer Ehemann und Euer Vater zum Opfer gefallen sind. Wie ich hörte, geschah es bei der Rettung einer königlichen Fregatte. Jetzt verstehe ich Eure anfängliche Abneigung mir gegenüber – hat doch meine Ankunft traurige Erinnerungen bei Euch geweckt."
    Rosalind hielt den Atem an. Was hatte er noch von Master Stanway erfahren oder vielmehr über ihn von Meg? Was konnte der Lord Lieutenant vermuten? Etwa dass sie dem König und seinen Männern Rache geschworen hatte? Dass sie eine Gruppe von Schmugglern zusammengebracht hatte, nicht nur, um dem armen Deal zu helfen, sondern auch, um den reichen König zur Kasse zu bitten? Aber keine solche Anschuldigung folgte, nur seine nächsten überraschenden und beunruhigenden Worte.
    "Rosalind, zweifellos werde ich hier bleiben, solange der Konflikt mit Frankreich währt. Lasst uns zusammenhalten, um Deal stark zu machen. Lasst uns aufrichtig zueinander sein, und ich werde Euch zeigen, wie wir unseren Handel besiegeln können", murmelte er und drehte sie zu sich um.
    Lieber würde ich einen Pakt mit dem Teufel schließen! schrie es in Rosalind. Just in dem Augenblick pries er Ehre und Vertrauen, als sie das Gegenteil beschlossen hatte. Konnte er es denn ehrlich gemeint haben? Er war schließlich hier, um die Schmuggler aufzuspüren, sie zu bestrafen und einzukerkern!
    Als er sie zart in seine Arme zog, wäre sie beinahe gefallen. So von ihm umfangen, machten sie ihre verwirrenden Gefühle von Wonne und Angst wehrlos.
    "Ihr habt die Wahl", raunte er so nahe an ihrem Ohr, dass sein Atem sie zu versengen schien. Ihre Gedanken überschlugen sich. Welche Wahl hatte sie? Mit ihm gemeinsame Sache zu machen? Ehrlich zu sein? Den Pakt zu besiegeln? Sie war noch zu keinem Ergebnis gekommen, als seine Lippen über ihre Schläfen glitten, das Ohr und die Wange streiften und dann nur eine Haaresbreite über ihrem Mund innehielten.
    "Oh, aber …", war alles, was Rosalind noch sagen konnte, ehe er ihren Mund mit dem seinen verschloss.
    Nachdem er ihr all seine Macht, seinen Stolz und seine Prachtentfaltung vorgeführt hatte, war Rosalinds Erwartung nicht auf diesen leidenschaftlichen Kuss vorbereitet gewesen. Seine Lippen machten sie weich und hingebungsvoll. Rosalinds Beine schienen nachgeben zu wollen, und als sie nur einen Herzschlag lang den Widerstand aufgab, zog er sie fest an sich.
    Ganz gegen ihren Willen erwiderte Rosalind den Kuss. Was war mit ihr geschehen? Sie versuchte sich einzureden, dass sie Nick nur von den Vorgängen am Strand ablenken wollte, um ihn nicht auf die richtige Spur zu bringen, bis sie ein Mittel gefunden hatte, mit ihm fertig zu werden. Aber all das gab keinen Sinn mehr, als sie nun gemeinsam in der Wildheit dieses Kusses versanken. Gedanken an Widerstand und Verweigerung wurden davongetragen wie der Sand von den Wellen.
    Der Kuss dauerte an, und Rosalind wünschte, er nähme nie ein Ende.
    "Ich wusste es", murmelte Nick, "ich wusste es." Er berührte ihre Nase, ihre Lider, ihre Wangen, wieder den Mund und wieder. "So empfindsam und doch so leidenschaftlich, meine Rosalind!"
    Seine Hände wanderten ihren Rücken hinab,

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