Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
Vom Netzwerk:
nicht mehr“, erwiderte Genevra. „Father John brachte mir den Beweis meiner ehelichen Geburt.“
    „Wie glücklich machen mich diese Neuigkeiten! Dieser Drogo! Ich wusste, er verfolgte Robert mit seinem Hass, versuchte, ihn zu treffen, seine Eifersucht zu wecken“, fuhr Alida mit zornbebender Stimme fort. „Doch ich kannte nicht das volle Ausmaß seines Verrates … Robert hat niemals gesagt, dass Jane … dass sein Sohn …“
    „Hattet Ihr nicht nachgezählt, Alida? Er befand sich im Ausland, als das Kind empfangen wurde.“
    „Sie lebten in London“, flüsterte Alida. „Jane blieb dort all die Jahre, die er weg war. Wir haben sie nicht gesehen …“
    „Robert hatte also versucht, ihre Untreue zu verbergen. Er hatte seine Frau und sein Kind nicht verstoßen. Und doch war es ein Segen, dass sie von der Pest hinweggerafft wurden.“
    „Das stimmt. Doch Euch zu verdächtigen … als Drogo in Merlinscrag war …“
    „Drogo hatte alles getan, um Zwietracht zwischen uns zu säen, ihn glauben zu lassen, die Geschichte hätte sich wiederholt. Eine Zeit lang schien es ihm auch geglückt zu sein. Das ist nun vorbei, Alida. Wir vertrauen einander.“
    „Ich danke Gott dafür! Aber ich fürchte um Drogo!“, rief sie verzweifelt aus. „Wir müssen nach Father John senden, dass er ihm die Beichte abnimmt und Absolution erteilt, sobald er wieder bei Bewusstsein ist. Er muss die Sterbesakramente erhalten. Ich könnte den Gedanken nicht ertragen, dass seine Seele in der Hölle schmort!“
    „Auch ich möchte das nicht“, sagte Genevra. Sie konnte niemandem dieses Schicksal wünschen, nicht einmal Drogo.
    Ob Drogo seine Sünden bekannte, was er Father John sagte, niemand erfuhr es, denn das Geheimnis der Beichte war bindend. Der Priester versicherte ihnen jedoch, dass er ihn mit geweihtem Öl gesalbt habe. Er hatte die Sterbesakramente erhalten und konnte in Frieden von dieser Welt scheiden.
    Zwei Tage später hauchte Drogo seine Seele aus.
    Robert hatte Thirkall verlassen, um einem Begräbnis beizuwohnen. Und nun erwartete ihn bei seiner Rückkehr neuerlich ein Begräbnis. Genevra hatte Alida und Father John zum Schweigen über ihre eheliche Geburt geschworen. Sie wollte es Robert sagen, bevor es allgemein bekannt wurde. Selbst Ihre Ladyschaft hatte man nicht darüber in Kenntnis gesetzt. Sie war durch den Tod ihres Sohnes Drogo schwer getroffen und lag kraftlos danieder.
    Alida verbrachte lange Stunden am Bett ihrer Mutter. Genevra fragte nicht danach, was sie ihr von Drogos Geständnis erzählte. Sie wusste, dass nichts davon über ihr Gemach hinausdrang. Die Lady hatte ihren zweiten Sohn von Geburt an verwöhnt und trug einen großen Teil der Schuld daran, was aus ihm geworden war. Sie sollte alles wissen.
    Ungeduldig wartete Genevra auf die Rückkehr ihres Gemahls. Sie hatte so viele Neuigkeiten für ihn und er vielleicht auch für sie. Sie hatte ihn vermisst und sehnte sich danach, wieder in seinen Armen zu liegen.
    Drei Tage nach Drogos Ableben kehrte der Bote, den Genevra Robert entgegengeschickt hatte, auf seinem schweißbedeckten Pferd zurück. Er brachte die Nachricht, dass Lord St. Aubin nicht weit hinter ihm sei. Er hatte die Gruppe auf ihrem Rückweg getroffen und wurde sogleich damit beauftragt, die Ankunft seines Herrn für den kommenden Tag zu melden.
    Genevra befahl, Chloe gesattelt bereitzuhalten. Als sie ihren Reitanzug anlegte und in ihre lederne Reithose stieg, lächelte sie bei dem Gedanken an Roberts Blick, als er sie zum ersten Mal darin gesehen hatte. Die Überraschung war bald der Heiterkeit gewichen, doch er hatte sie nicht gescholten oder versucht, sie davon abzuhalten. Er hatte sogar ein neues Paar Hosen in Auftrag gegeben, die ihr besser passten. Sie dachte daran, was für ein wunderbarer Ehemann er doch war.
    Sie wollte ihm entgegeneilen. Zwar hatten Alida und Father John Stillschweigen geschworen, sie hatte indes nicht die Möglichkeit bedacht, dass Johns Eskorte vielleicht von dessen Entdeckungen wusste. Nur wenige Menschen in Thirkall waren Drogo freundlich gesinnt, und so schien sich trotz der Trauer, die sein Tod allen auferlegte, eine unterdrückte Freude zu verbreiten. Sie hatte die Absicht, Robert zu sprechen, bevor ein Gerücht ihn erreichte.
    Ungeduldig wartete sie, bis der Tross in der Ferne zu sehen war, und machte sich allein auf den Weg. Als er sie näher kommen sah, gab er seinem Pferd die Sporen und kam ihr in raschem Galopp entgegen. Und so standen sie sich

Weitere Kostenlose Bücher