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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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sollen, den Zwist zu beenden …“
    „Es ist in Familien nicht ungewöhnlich, dass Brüder miteinander verfeindet sind. Drogo hat seine Leute nie gegen Robert gehetzt …“
    „Nein“, stimmte Alida zu. „Er hatte noch eine Spur Ehre im Leibe.“
    „Er hätte Robert im Zweikampf ohne Skrupel getötet“, stieß Genevra hervor. „Ich sah die Mordlust in seinen Augen in Merlinscrag. Robert hingegen“, fuhr sie leise fort, und enthüllte unfreiwillig die zarten Gefühle, die sie für ihren Gatten hegte, „hätte Drogo zweimal töten können, jedoch, er tat es nicht. Zu Eurem Wohl, Mylady.“
    „Hm“, brummte die Lady, Genevra indes glaubte, ein leichtes Unbehagen in ihrem Gesicht lesen zu können.
    „Lasst mich mit meinem Sohn allein“, befahl sie brüsk. „Ihr könnt später an seiner Seite wachen, wenn Ihr es wünscht. Ich rufe Father John, falls ich Hilfe brauche.“
    In den Aufregungen um Drogos Ankunft hatte Genevra ihre Neugierde vergessen, ob Father John auf seiner Suche erfolgreich gewesen war oder nicht. Als nun alle das Gemach verließen, trat der Priester mit ihr zur Tür hinaus und ergriff ihren Arm.
    „Erlaubt Ihr mir ein Wort mit Euch, Mylady?“
    „Gewiss“, sagte Genevra. „Ich bin sehr gespannt, zu hören, was Ihr zu erzählen habt. Folgt mir in mein Gemach.“
    Sie führte den Priester in ihre Kemenate und bot ihm auf einem Stuhl neben einem kleinen Tisch Platz an, auf dem eine Flasche Hippokras und ein Trinkhorn standen.
    „Erfrischt Euch an dem gewürzten Wein“, lud sie ihn ein.
    John goss Wein in das Horn und nahm einen kräftigen Schluck. „Seid bedankt, Mylady. Doch nun lasst mich erzählen. Ich befand mich mit guten Neuigkeiten auf dem Heimweg, als ich Sir Drogo in der Herberge fand.“
    John breitete mit Sorgfalt seine lange schwarze Robe über seine staubigen Füße. Für Genevras Ungeduld schien er dafür viel zu lange zu brauchen.
    „Gute Neuigkeiten, Father?“ Sie verschränkte die Hände in ihrem Schoß. „Ihr fandet den Priester, der meine Eltern getraut hat?“
    Sein Rock lag nun, wie er es wollte, und Father John blickte auf. „Ja, Mylady. Zuerst begann ich mit meinen Nachforschungen im Palast von Eltham. Dort gibt es noch Leute, die sich an die Zeit erinnern können, als Lady Margaret Hofdame bei der verstorbenen Königin war. Sie erinnerten sich daran, wer Lady Margarets Verehrer gewesen war, wussten aber nichts von einer Heirat. Es muss ein gut gehütetes Geheimnis gewesen sein. Doch ich erfuhr den Namen des Priesters, der damals für das Seelenheil derer, die im Palast wohnten, verantwortlich war. Man glaubte, er habe sich in ein Kloster in Kent zurückgezogen.“
    „Das in der Nähe lag?“
    „Nur etwa fünf englische Meilen entfernt. Ich habe mich also von Neuem auf den Weg gemacht und den Ort gefunden, wo er noch immer lebt, ruhig und in Frieden, ein alter Mann von etwa siebzig Jahren.“
    „Und er erinnerte sich an meine Mutter?“, fragte Genevra eifrig, als Father John seine Erzählung unterbrach, um einen Schluck zu trinken.
    „Ja, Mylady und an Euren Vater. Ein wohlaussehender und ehrenwerter, junger Mann, den Worten von Father Simon nach. Er vereinte sie in einer nahe gelegenen Kirche und zelebrierte die Hochzeitsmesse. Er hatte geschworen, niemandem ohne ihre Erlaubnis von der Zeremonie zu erzählen.“ Father John lächelte selbstzufrieden, hob das Horn und trank einen weiteren Schluck. „In der Tat, ich musste ihn erst überzeugen, dass beide gestorben waren und dass Ihr den Beweis für die Legitimität Eurer Geburt brauchtet, bevor er sprach.“
    „Und er tat es! O Father, ich danke Euch! Ich bin so glücklich. Habt Ihr einen schriftlichen Beweis oder nur sein Wort?“
    „Er gab mir ein unterzeichnetes Dokument, Mylady. Hier ist es.“
    Er überreichte Genevra ein Pergament, das sie schnell überflog. Der Ausdruck ihres Gesichtes spiegelte die Erleichterung und das Glück wider, als sie seinen Inhalt las.
    Sobald sie geendet hatte, zog Father John ein weiteres Schriftstück aus seiner Robe hervor. „Hier habe ich noch eine Abschrift des Eintrages selbst. Er ist im Kirchenbuch und kann jederzeit eingesehen werden.“
    Genevra nahm dieses zweite Pergament mit zitternden Händen entgegen. Tränen der Erleichterung und der Freude traten aus ihren Augen, als sie es durchlas.
    „Es gibt also keinen Zweifel“, sagte Father John ruhig. „Ihr seid in den heiligen Banden der Ehe geboren, die Vereinigung wurde von der Kirche gesegnet. Ihr seid

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