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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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Wahl, Catherine. Und Sie sind nicht dafür geschaffen, sich mit harter Arbeit abzuquälen … einmal ganz davon abgesehen, welch eine unverzeihliche Vergeudung dies wäre. Ich habe angenommen, Sie würden gern Ihre Freunde um sich haben und sicher auch wünschen, von ihnen Abschied zu nehmen. Wir werden sehr bald nach Yorkshire zurückkehren.“
    Dieses Mal entging Catherine nicht der zärtliche Unterton in seiner Stimme. Vielleicht verstand er ihre Gefühle angesichts all dieser einschneidenden Veränderungen besser als sie selbst. Jetzt erst wurde ihr klar, wie schmerzlich es sein würde, ihr behagliches Leben aufzugeben, alle Menschen zu verlassen, die sie kannte, und obendrein jede Hoffnung auf Unabhängigkeit ein für alle Mal zu begraben. Sein unverhofftes Mitgefühl rührte sie so sehr, dass es ihr die Sprache verschlug und sie nur nickte.
    „Gut. Sie werden natürlich in meinem Haus wohnen. Am besten, Sie lassen Ihre Sachen von Ihrer Zofe zusammenpacken, und ich werde meinen Diener schicken, damit er alles abholt.“
    Erneut neigte Catherine stumm den Kopf, immer noch unfähig zu sprechen, während ihr Tränen in die Augen stiegen. Caldbeck trat auf sie zu, und sie reichte ihm die Hand, die er an seine Lippen führte. Unvermittelt hielt er inne und zog Catherine an sich. Sie spürte die Wärme seiner kräftigen Hand in ihrem Rücken durch das dünne Unterkleid hindurch. Ehe sie sich jedoch dieses Gefühls richtig bewusst werden konnte, streifte der raue Stoff seines Mantels ihre Brüste. Im nächsten Moment hob er mit der anderen Hand ihr Kinn an und presste seinen Mund auf ihre Lippen.
    Eine Welle der Erregung durchflutete sie. Es erschien ihr auf einmal ganz selbstverständlich, sich an ihn zu schmiegen. Leise aufstöhnend zog er sie noch fester an sich. Und sie konnte nur allzu deutlich sein Verlangen spüren. Nie zuvor war sie so leidenschaftlich umarmt worden. Anscheinend waren dem Earl of Caldbeck doch nicht sämtliche Gefühlsregungen fremd.
    Der Stoff seiner Kniehose und das weiche Leder seines Stiefels streiften ihre bloßen Beine, während er sich an sie drängte. Catherine erschauerte vor Lust. Gerade als ihr die Sinne zu schwinden drohten, ließ er sie los und trat einen Schritt zurück. Catherine taumelte zur Seite, aber Caldbeck stützte sie sofort.
    Sanft berührte er ihr Gesicht. „So ist es besser. Ich möchte nicht, dass meine Braut rot geweinte Augen hat.“
    Wieder suchte Catherine in seinem Gesicht nach Spuren eines Lächelns – oder dem Ausdruck von Missfallen –, aber seine Miene war genauso undurchdringlich wie zuvor. Sie atmete tief durch.
    Caldbeck wandte sich zum Gehen. „Um halb vier hole ich Sie ab.“
    Catherine saß an ihrer Frisierkommode, angetan mit ihrem fast neuen weißen Kleid samt Umhang. Nur gut, dass Weiß ihr stand! Obwohl es üblicherweise die Farbe der Debütantinnen war, mochte sie den starken Kontrast zu ihrem blühenden Teint. Zufrieden betrachtete sie sich im Spiegel und betastete die Perlenkette, die vor einer Stunde für sie abgegeben worden war. Lord Caldbeck dachte wirklich an alles.
    Dann rückte sie den zierlichen Hut etwas zurecht, den Sally gerade auf ihrer roten Lockenpracht befestigt hatte. Catherine neigte den Kopf ein wenig und sah ihr Haar in der hereinscheinenden Sonne aufleuchten. Es erstaunte sie immer wieder von Neuem, welche Reflexe das Licht hervorzaubern konnte, und wie es den Locken, die im Schatten lagen, einen beinahe purpurroten Schimmer verlieh.
    Rotes Haar war nicht in Mode, aber Catherine liebte ihres trotzdem. Es passte zu ihr. Dann tupfte sie einen Hauch Puder auf die kaum wahrnehmbaren Sommersprossen auf ihrer Nase. Das war etwas anderes. Eigentlich müsste ich immer Hüte mit breiter Krempe tragen, ermahnte sie sich zum wiederholten Mal. Während Sally den Kleiderschrank nach Handschuhen und Retikül durchsuchte, hatte Catherine – unglücklicherweise – Zeit, über ihre Lage nachzudenken. In weniger als einem Tag war ihr wohlgeordnetes Leben durcheinandergeraten, und aus der vermögenden jungen Dame, die sich darauf gefreut hatte, selbst über ihr Geld zu verfügen, war eine Bettlerin geworden. Jetzt, einige Stunden später, fand sie sich als Braut eines Mannes wieder, dessen Gesicht aus Stein gemeißelt zu sein schien. Ein Schauer lief ihr über den Rücken.
    Seine Braut! Heute Nacht würde sie in seinem Haus verbringen. Die Stunde der Wahrheit rückte immer näher, und ihr Mut sank. Jetzt, da endlich ihre Neugier

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