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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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entgegen.
    „O Liza, ich hatte schon befürchtet, dass du meine Nachricht nicht rechtzeitig erhalten würdest.“ Dankbar umarmte Catherine ihre beste Freundin.
    „Ich bin so froh, dass du gekommen bist!“
    „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ich mich abgehetzt habe, um rechtzeitig bei dir zu sein.“ Wie üblich sah die kleine, etwas rundliche Mary Elizabeth ein wenig zerzaust aus.
    „Ich bin völlig außer Atem. Oh, die Feder auf deinem Hut ist perfekt, einfach vollkommen. Du heiratest also! Ich kann gar nicht glauben … Und ohne irgendjemandem auch nur ein Sterbenswörtchen zu verraten. Wie konntest du nur? Und ausgerechnet Lord Caldbeck! Ich habe kaum meinen Augen getraut, als wir seine Einladung zum Dinner erhielten. Ich sagte zu George … oh … George? Bist du …? Aber sicher, da bist du ja. Wir sind ja zusammen gekommen …“
    „Seien Sie willkommen. Ich bin Caldbeck.“ Der elegant gekleidete Earl machte es sich zunutze, dass Liza Luft holen musste, um ihren Monolog zu unterbrechen und sie und ihren Gemahl zu begrüßen.
    „Oh, darf ich Ihnen meinen Ehemann George vorstellen?“, fuhr Mary Elizabeth unnötigerweise fort.
    „George Hampton, zu Ihren Diensten, Sir.“ Der schlanke junge Mann verneigte sich und schüttelte Caldbecks Hand. Dann nahm er entschlossen den Arm seiner Frau und folgte Caldbeck, der ihnen die anderen beiden Gäste vorstellte. Nachdem das geschehen war, wandte sich Caldbeck wieder seiner Braut zu und überreichte ihr mit einer würdevollen Geste ein großartiges Bouquet aus weißen Rosen und Lilien mit Bändern, die bis auf den Boden reichten.
    Eine betäubende Duftwolke hüllte Catherine ein, als sie den Strauß in die Arme nahm. Dankesworte murmelnd, blickte sie in seine unergründlichen grauen Augen.
    Der wartende Pfarrer, ein rundlicher Mann mit schütterem Haar, räusperte sich, um sich endlich die gebührende Aufmerksamkeit zu verschaffen, und wies die Hochzeitsgesellschaft an, sich entsprechend aufzustellen. Der Geistliche verlas die Trauungsliturgie.
    „… um den heiligen Bund der Ehe zu schließen …“
    Der heilige Bund der Ehe! Oh, gütiger Himmel, was tue ich nur hier? Ich bin dabei, diesen Mann zu heiraten – diesen Mann, den ich bis heute Morgen …
    Kinder. O Gott! Kinder!
    „Wer führt die Braut zum Altar?“
    Es herrschte Stille. Natürlich hatte Catherine ihren Onkel nicht eingeladen, ganz zu schweigen davon, ihn zu bitten, sie zum Altar zu führen. Sie hoffte von ganzem Herzen, dass der heuchlerische, tränenreiche Abschied von ihrer Tante das Letzte war, was sie jemals wieder von den beiden zu sehen bekommen würde. Dennoch lastete die erwartungsvolle Stille auf ihr, die ewig zu dauern schien.
    Hilflos sah sie den Geistlichen an, der sie wiederum über den Rand seiner Brille fragend anschaute. Schließlich trat George Hampton vor und erwies sich als Retter in der Not. Er ergriff Catherines Hand und sagte mit fester Stimme: „Ich führe die Braut.“
    Er fasste Catherine sanft am Ellbogen und geleitete sie zum Earl. Der umschloss ihre Hand sogleich fest und wärmend.
    Der Pfarrer fuhr mit der Liturgie fort. „Wenn irgendjemand einen Grund kennt, warum diese beiden nicht vereint werden dürfen, so soll er jetzt vortreten oder für immer schweigen.“ Der Kirchenmann ließ ernste Blicke durch den Raum schweifen.
    Ich! Ich habe einen Grund! Die Worte hallten in Catherines Kopf wider, aber anscheinend hatte sie nicht laut gesprochen, denn der Pfarrer ergriff wieder das Wort.
    „Willst du, Charles Eric Joseph Randolph, diese Frau, Sarah Catherine Maury, zu deiner Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren …“
    Charles. Sein Name ist Charles Randolph. Nicht einmal das hatte sie gewusst. Nannte ihn denn nie jemand bei seinem Vornamen? Laut und vernehmlich antwortete er:
    „Ich will.“
    „Willst du, Sarah Catherine …“ Jetzt oder nie. Wenn sie das Ehegelübde erst abgelegt hatte, konnte sie es nie wieder ungeschehen machen. Kinder. Ihre Kinder. Das Schweigen schien unendlich lange zu dauern. Schließlich flüsterte sie leise: „Ich will.“
    War ich das? Habe etwa ich diese Worte gesprochen? Es musste wohl so sein, denn der Geistliche sagte etwas von einem Ring. Catherine betrachtete verwirrt die Blumen, die sie in ihrem linken Arm hielt. Dann nahm sie einen Hauch von Lizas Parfum wahr, und das Bouquet war verschwunden.
    Caldbeck streifte ihr einen Goldring über den Finger. Der Pfarrer sprach das Gebet.
    Es war alles wie ein Traum. Als Caldbeck

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