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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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Buck Manor genannt. Vielleicht ist es gerade das Richtige für den Hauptsitz deines Kinderhilfswerkes. Außerdem ist reichlich Platz vorhanden, um Waisenkinder unterzubringen. Genau wie in Wulfdale gibt es einige sehr alte Bauteile, aber auch neuere Anbauten und ein Gut.“
    „Wunderbar! Das hört sich gut an. Ich würde es mir gern ansehen.“
    Catherines Wangen glühten vor Begeisterung. „Eine Farm wäre wundervoll. Kinder müssen Pflichten übernehmen, damit sie lernen, Verantwortung zu tragen – aber natürlich nicht ständig. Auch zum Spielen muss genug Zeit bleiben. In einigen Einrichtungen für obdachlose Kinder ist man so streng mit ihnen, dass es schon an Misshandlung grenzt. Selbst in den Findlingskrankenhäusern sterben viele Kleinkinder. Meinen Schützlingen darf es nicht so ergehen. Sie sollen ein richtiges Heim haben.“
    Caldbeck wies mit dem Kopf nach Westen, und sie ritten im leichten Galopp in diese Richtung.
    „Und hattest du als Kind auch Pflichten, Catherine?“
    Sie rümpfte die Nase. „Natürlich. Oder zumindest, solange meine Eltern noch am Leben waren. Meine Tante und mein Onkel schrieben mir nichts vor. Sie ließen mich eigentlich tun, was ich wollte, nur durfte ich sie nicht stören. Aber als kleines Mädchen musste ich Mutters Seidengarn für ihre Stickereien sortieren und aufwickeln und ihr Hündchen ausführen. Später, als ich größer war, las ich meiner Großmutter vor. Das habe ich jedoch stets gern getan. Ich hatte sie so lieb.“ Ein Anflug von Trauer huschte über Catherines Gesicht. „Nachdem sie gestorben war, habe ich sie sehr vermisst.“
    „Du hast ein gutes Herz.“
    „Meinst du wirklich?“ Catherine blickte nachdenklich drein. „So habe ich das noch nie gesehen und anscheinend wohl auch sonst niemand, den ich kenne. Alle reden immer nur davon, wie schrecklich launenhaft ich bin.“
    Der Earl musterte sie kurz. „Das ist mir wohl zu Ohren gekommen.“
    Catherine rollte die Augen. „Du scheinst es mit Fassung zu tragen. Ich bin gespannt, wie du auf meine wechselnden Stimmungen reagierst.“
    „In der Tat ein interessanter Gedanke.“ Caldbeck zügelte sein Pferd und deutete auf ein kleines Tal. „Dort liegt das Haus und gleich dahinter die Stallungen. Wollen wir es uns einmal genauer ansehen?“
    „O ja!“ Catherine gab ihrer Stute die Sporen, und Caldbeck folgte ihr.
    Das Haus war äußerst imposant. Vier Flügel umschlossen einen alten Innenhof, und zahlreiche Schornsteine auf den Dächern ragten in den strahlend blauen Himmel. Zwischen den mit Flechten überzogenen grauen Steinen fehlte an vielen Stellen der Mörtel, und die wenigen sichtbaren Fenster waren halb von Strauchwerk verdeckt.
    „Warum sind fast alle Fenster zugemauert worden? Hat man das getan, um sich besser verteidigen zu können?“, wandte sich Catherine an Charles.
    „Das weiß ich auch nicht genau. Es dürfte auf jeden Fall nicht schwierig sein, sie wieder freizulegen.“ Caldbeck betrachtete das Gebäude mit prüfenden Blicken. „Es ist tatsächlich ein altes Wehrgebäude. Wahrscheinlich sind die Fenster erst viel später eingesetzt worden.“
    Catherine lenkte ihre Fuchsstute durch das Portal in den Innenhof. Caldbeck ritt hinterher, saß ab und hob sie aus dem Sattel. Sie blieb wie angewurzelt stehen. „Charles, kommt es dir nicht auch so vor, als würde uns jemand beobachten?“
    „Nein.“ Der Earl sah sich um. „Es ist niemand zu entdecken.“
    Catherine suchte genau wie er mit Blicken die sie umgebenden Mauern ab. „Es … es ist seltsam. Wahrscheinlich bilde ich mir das nur ein.“
    Er schaute sie an und nahm ihre Hand. „Du hast eine lebhafte Fantasie, Catherine, aber wie ich meine, auch eine starke Intuition. Dennoch scheint niemand hier zu sein.“
    Catherine nickte, dankbar dafür, dass er sie ernst nahm. Für ihren Onkel waren ihre Eingebungen immer nur unsäglicher Unsinn gewesen. Gemeinsam gingen sie auf die größte Tür zu. In der Halle roch es modrig. Während sie durch schiefe Türen und über abgenutzte, schmale Treppen von einem Raum zum nächsten schlenderten, nahm Catherines Begeisterung für das Haus immer mehr zu.
    „Dies ist ein entzückender Ort! Man weiß nie, was hinter der nächsten Tür liegt. Das wird den Kindern gefallen.“
    „Nun gut, wenn es dir zusagt, werde ich den Kaufvertrag unterschreiben.“
    „Wird man es restaurieren können?“
    Caldbeck sah sich den Verputz genauer an. „Ja, im Grunde ist es stabil. Wir können mit den späteren

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