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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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Schulter.
    Charles fuhr sich über das Haar, als wollte er es aus dem Gesicht streichen. Das ist völlig unnötig, dachte Catherine, ihm würde doch niemals eine Haarsträhne in die Stirn fallen. „Ich möchte heute Abend endlich einmal nicht an Geschäftliches denken, sondern an etwas anderes“, erwiderte er schließlich. „Seit drei Tagen versuche ich, Harry zu finden, zermartere mir den Kopf, wo er sein könnte, und versuche, die anderen davon abzuhalten, die Hunde auf seine Fährte zu setzen.“
    „Das dürfen sie nicht! Wie grässlich, von Hunden gejagt zu werden.“ Catherine schauderte. „Wie ein wildes Tier.“
    „Da hast du völlig recht. Es ist weder notwendig, noch führt es zum Erfolg. Ich glaube einfach nicht, dass er für diese Gräueltaten verantwortlich ist, aber er könnte jemanden gesehen haben. Er ist ein wahrer Meister darin, sich unbemerkt anzuschleichen. Ich muss unbedingt mit ihm sprechen.“
    „Ist der Constable aus der Bow Street schon angekommen?“
    „Nein. Es hat eine Verzögerung gegeben.“
    „Oje. Jetzt verstehe ich, warum du enttäuscht bist. Aber lass dich nicht entmutigen. Wir werden schon Licht in die Sache bringen.“ Catherine kuschelte sich an seine breite Brust. „Ich habe eine andere Frage.“
    „Was kann das wohl sein?“
    „Müssen wir unsere Reise nach Skipton verschieben? Das Waisenhaus ist fertig und wartet auf weitere Bewohner.“
    „Da wird es nicht lange warten müssen.“ Charles drückte sie an sich. „Gegen einen kurzen Ausflug ist sicher nichts einzuwenden. Ich weiß, wie gespannt du darauf bist, mit eigenen Augen zu sehen, wie die Lage in den Fabriken ist. Das dürfte höchstens drei Tage dauern, und wenn wir nicht bald fahren, ist es zu kalt dafür. Es sieht so aus, als würde es dieses Jahr früh schneien.“
    „Ich möchte mich unbedingt auf den Weg machen, aber wenn du wegen der Ermittlungen keine Zeit hast … Oder wenn wir riskieren, dass sie während deiner Abwesenheit die Hunde auf Odd Harry hetzen …“
    „Nein. Ich glaube, die Gefahr besteht nicht mehr. Ich habe sie schließlich davon überzeugen können, dass es wenig Sinn macht, die Hunde loszulassen, wenn man nichts hat, an dem sein Geruch haftet, ganz abgesehen davon, dass es unmenschlich ist. Es war von Anfang an eine unsinnige Diskussion. Du kannst unsere Abreise für übermorgen planen.“
    Er berührte sanft ihre Lippen mit seinen. „Und nun wollen wir über etwas Angenehmeres reden.“
    Ehe Catherine darauf etwas erwidern konnte, verschloss er ihren Mund mit einem Kuss. Damit bestand für geraume Zeit keine Notwendigkeit mehr, Konversation zu machen.

12. KAPITEL
    D er Leiter der Wollspinnerei in Skipton begrüßte seine vornehmen Besucher überschwänglich. Mr Earby hatte anscheinend den Ehrgeiz, mit der Mode zu gehen. Sein von Pomade glänzendes braunes Haar war in Locken gelegt. Zudem trug er gut geschnittene Reitkleidung und eine elegante Reitgerte, die er dazu verwandte, auf Gegenstände zu zeigen, auf die er die Aufmerksamkeit lenken wollte.
    Charles hatte ihn angeschrieben, um einen Termin auszumachen, war aber, was den Grund ihres Besuches betraf, absichtlich vage geblieben. Mit mildem Zynismus überlegte er sich, ob der Mann wohl auch dann noch so freundlich zu ihnen wäre, wenn er erführe, welches der wahre Grund für Catherines Besuch war.
    Wie würde er reagieren, wenn er erfuhr, dass man seine jungen Arbeiter entführen wollte? Was sie unzweifelhaft tun würden, sollte Catherine es für erforderlich halten. Dies versprach tatsächlich ein interessanter Tag zu werden.
    Die Zimmer der Spinnerei waren erstaunlich geräumig und gut beleuchtet. Charles hatte eine düstere Atmosphäre erwartet und war daher angenehm überrascht, wenn auch die übel riechenden Ausdünstungen der Gaslampen überall die Luft verpesteten. Die Gesichter der Männer und Frauen, die an den verschiedenen Maschinen arbeiteten, sahen müde und ausgemergelt aus. Ab und zu hustete jemand, was im Geratter der Maschinen fast unterging. Er entdeckte einige ältere Mädchen und Knaben, aber keine kleinen Kinder.
    Earby, der sich im Glanz seiner illustren Gäste sonnte und seine Wichtigkeit offensichtlich genoss, führte sie von Raum zu Raum und von einem Stockwerk zum nächsten. Dabei erläuterte er ausführlich die Geheimnisse der Apparate zum Hecheln und Strecken und erklärte, was es mit dem Vorgarn, dem Spinnen und schließlich dem Weben selbst auf sich hatte. Das, so fuhr er fort, wurde von Hand

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