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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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bitte.“
    Schweigend schüttelte sie den Kopf. Eine Träne rann über ihre Wange. Das beruhigte Charles ein wenig. Sie war unglücklich, aber nicht krank. Sie war so zartfühlend. Irgendetwas machte ihr zu schaffen. Er streichelte ihre Hände. „Was bedrückt dich, Catherine? Nun komm schon. Erzähl mir davon.“
    Wieder antwortete sie nicht, sondern schüttelte nur den Kopf. Tränen liefen ihr über die Wangen.
    Charles fühlte sich hilflos.
    „Catherine hast du dich über mich geärgert? Habe ich dir etwas getan?“
    Catherine nickte, schüttelte aber gleich darauf wieder den Kopf. Sie schluchzte still vor sich hin und sah Charles nicht einmal mehr an.
    Hatte sie nun Ja oder Nein gesagt. Sie musste Nein gemeint haben. Wenn sie wütend auf ihn wäre, da gab es keinen Zweifel, würde sie mit Kissen um sich werfen. Stattdessen weinte sie bitterlich. Er wusste immer noch nicht, was er davon halten sollte, und wurde allmählich ungeduldig.
    „Catherine. Catherine, du musst mir sagen, was dich stört. Sonst wirst du noch krank, wenn du es nicht schon bist.“ Die einzige Antwort darauf war nur erneutes Schluchzen, also legte er ihr die Hände auf die Schultern und schüttelte sie sanft. „Hör auf damit, Catherine. Sag mir, was du hast.“
    Tränenüberströmt blickte Catherine zu ihm auf. Es kostete sie große Anstrengung zu sprechen, und erst beim zweiten Versuch brachte sie schließlich einen verzweifelten Klagelaut heraus.
    „Ich bekomme ein Baby!“
    Zunächst war Charles vor Verblüffung sprachlos. Ungläubig fragte er, „du bekommst tatsächlich … Aber Catherine, warum weinst du denn? Das ist wunderbar …“ Als Catherine die Hände vors Gesicht schlug, traf ihn eine böse Ahnung wie ein Peitschenhieb.
    Sie wollte sein Kind nicht.
    Seine wunderschöne, liebevolle Frau wollte ihm kein Kind schenken.
    Catherine hatte den ganzen Abend allein wie betäubt in ihrem Zimmer gesessen und versucht, nicht an ihr schreckliches Los zu denken. So harrte sie aus, darum flehend, Charles möge nach Hause kommen und ihr helfen, das Unvermeidliche zu akzeptieren. Als er aber schließlich da war, brachte sie die schicksalhaften Worte nicht über die Lippen. Dann, als sie endlich doch heraus waren, erfasste die Angst sie wieder.
    Tränenüberströmt saß sie da und bemerkte zunächst gar nicht, dass Charles nicht mehr neben ihr kniete. Er war aufgestanden und blickte auf sie herab. Sie holte tief Luft und sah in sein maskenhaft starres Gesicht.
    Zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, hatte Catherine nicht den geringsten Zweifel, was er fühlte.
    Sein Gesicht verriet nur zu deutlich, dass er schreckliche Qualen litt.
    „Charles …“ Catherine hörte sofort auf zu schluchzen. „Charles, was ist mit dir?“ Dann erfasste sie intuitiv, was geschehen war. „Habe ich dich etwa verletzt? Bitte sag mir, was ich getan habe.“
    Einen Moment lang befürchtete sie, er würde nicht antworten. Schließlich begann er, sichtlich bewegt zu sprechen. „Du willst mein Kind nicht.“
    Entsetzt fuhr Catherine zusammen. „Nein … nein! So ist das nicht.“
    Er schien sie nicht gehört zu haben und sprach weiter. „Ich wusste, dass du mich nicht heiraten wolltest, aber ich dachte … Ich habe geglaubt, dass du vielleicht …“
    „Nicht doch, Charles!“ Zu Tode erschrocken ergriff Catherine seine Hände und hielt sie fest. Irgendwie musste sie es schaffen, ihn von dieser Seelenqual zu befreien. „Das ist nicht der Grund. Das darfst du nicht denken.“
    Er reagierte immer noch nicht, da sprang sie auf und legte ihm die Arme um die Taille. Unbeweglich stand er da, seine Arme hingen kraftlos herunter. Die Qual und die Trauer, die in seinem Gesicht zu erkennen waren, rührten Catherine so sehr, dass sie schluchzend fortfuhr: „Bitte, das darfst du nicht denken. Hörst du mich, Charles? Bitte sag doch etwas!“
    Allmählich ließ seine Betäubung etwas nach, und Charles begann, Catherines flehentliche Worte zu verstehen. Erst da bemerkte er, dass sie ihn umklammert hielt und ihn mit vor Tränen fast erstickter Stimme beschwor, ihr zu antworten. Ein Schauer ergriff ihn, als er ihr die Hände auf die Schultern legte und in ihre Augen blickte.
    „Ja, Catherine?“ Seine Stimme kam ihm fremd vor. Er räusperte sich. „Was hast du gesagt?“
    „Ich habe gesagt, dass du mich falsch verstanden hast. Ich bin glücklich, dass es dein Kind ist. Wirklich glücklich. Das ist nicht der Grund.“ Sie trommelte mit ihren kleinen Fäusten gegen seine

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