Historical Exklusiv Band 36
Brust. „Du musst mir glauben.“
Verwirrt schüttelte Charles den Kopf, wie um endlich aus diesem schrecklichen Albtraum aufzuwachen. Glücklich. Sie sagt, sie ist glücklich, dass es mein Kind ist. Sie will, dass ich ihr glaube. Aber warum weint sie dann immer noch? Er blickte in ihr verweintes Gesicht und versuchte, es zu begreifen.
„Ich verstehe das nicht, Catherine.“
„Ich habe Angst!“
Charles begann zu hoffen. Der schreckliche Schmerz ebbte ab, und die Erleichterung war fast so qualvoll wie der Kummer zuvor. „Angst, ich verstehe.“ Er atmete tief durch, wie ein Mann, der gerade um Haaresbreite einer tödlichen Gefahr entronnen war. „Vielleicht sollten wir unser Gespräch noch einmal von vorn beginnen.“
Er drehte sich um, ließ sich in den Sessel sinken und zog sie auf seinen Schoß. Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter und seufzte.
„Und nun, Catherine, erklär mir bitte, was dir solchen Kummer bereitet. Hast du Angst vor der Geburt? Vor den Schmerzen?“
Catherine richtete sich auf und schüttelte den Kopf. „Nein … Nein, es sind nicht die Schmerzen – oder vielleicht nur ein bisschen.“
„Was dann?“
Sie schluchzte laut auf und barg ihr Gesicht an seiner Brust. „Ich habe solche Angst, dass ich sterbe und du nicht für das Kind sorgen kannst. Und dass du ebenfalls stirbst und niemand es haben will und es lieb hat oder für es sorgt, und es schrecklich unglücklich ist und …“
Die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus, und sie hielt bestürzt die Hand vor den Mund, wie um ihnen Einhalt zu gebieten und keinen hysterischen Anfall zu bekommen.
Aha! Charles wurde allmählich klar, was dies alles zu bedeuten hatte. Er zog sie dichter an sich und strich ihr durchs Haar.
„So wie es bei dir war. Jetzt verstehe ich.“
Catherine nickte. „Ja. Wie es bei mir war. Ich will nicht, dass mein Baby unglücklich wird.“ Sie beruhigte sich etwas. „Aus diesem Grund habe ich nicht schon eher geheiratet. Ich habe mir so sehr ein Kind gewünscht, aber ich hatte Angst um seinetwillen. Und dann, als du um meine Hand angehalten hattest, redete ich mir ein, es würde schon alles gut werden, und ich hätte ohnehin keine Wahl, und dann hast du mich geküsst, und ich wollte …“
Wieder liefen ihr Tränen über die Wangen, doch nun schluckte Catherine und fasste sich. „Ich freue mich auf dein Baby. Ich wollte schon immer eins haben.“
„Und jetzt wirst du bald eins haben.“ Endlich hatte Charles das Rätsel gelöst, und sein Herz war erfüllt von Dankbarkeit und Stolz. Sie war glücklich, sein Kind zu bekommen. An diese Worte klammerte er sich und sah ihr in die Augen. „Du wirst mein Kind zur Welt bringen, und wir werden es beide über alles lieben. Wir werden bestens für den Kleinen sorgen, und ich werde mich gut um dich kümmern. Und auch auf mich aufpassen.“
Catherine versuchte zu lächeln, doch es wollte nicht so recht gelingen. „Aber, was wird sein, wenn uns tatsächlich etwas zustößt?“
Ernst sah Charles sie an und antwortete mit ruhiger Stimme. „Catherine, keiner von uns weiß, was die Zukunft bringt. Wenn ich dir versprechen könnte, dass nie etwas Böses geschehen wird, glaub mir, ich würde es tun. Wir beide jedoch wissen es besser. Wir werden ganz einfach unser Bestes tun und auf Gott vertrauen.“
Catherine betrachtete nachdenklich ihre Hände. „Ich bin mir nicht so sicher, dass Gott sich um uns kümmert.“
Charles streichelte ihre Wange, ehe er erwiderte: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Gott an allem selbst beteiligt ist, was uns widerfährt. Aber er hat die Welt geschaffen und die Welt nach seinem Willen geordnet. Und meistens können wir den Geschehnissen eine positive Wendung geben.“
Er hielt inne und überlegte, ob es klug wäre fortzufahren. Er entschied sich dafür, das Risiko einzugehen. „Ich bin mir sicher, dass der Verlust deines Vermögens dir damals als eine Katastrophe erschienen ist, doch es hat zu unserer Eheschließung geführt, und dafür bin ich dankbar. Sonst hättest du vielleicht niemals das Kind bekommen, das du dir gewünscht hast, und … und ich hätte dich niemals zur Frau bekommen.“
Fragend blickte er Catherine an. Sie zögerte nur einen Augenblick, dann legte sie ihm die Arme um den Nacken und presste ihre Wange an seine.
„Und ich hätte dich nicht zum Mann bekommen.“
Charles zog sie so heftig an sich, dass sie nach Luft ringen musste. So saßen sie eine Weile da, ganz erfüllt von diesem Gefühl der
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