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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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zwar, wenn auch widerwillig, die Tür zu dem eleganten Landsitz, machte, aber keinerlei Anstalten, sie hereinzubitten.
    Charles erwog bereits, sich mit Gewalt Zutritt zu verschaffen, doch endlich sah der Mann ein, dass er es hier mit Gesetzesvertretern zu tun hatte, und ließ sie notgedrungen eintreten.
    Als sie in der weitläufigen Eingangshalle standen, war ihnen sofort klar, warum der Diener sie am liebsten hätte draußen stehen lassen. Es roch nach Alkohol und anderen unaussprechlichen Dingen. Während sie dem Butler die Treppe hinauf und durch das Obergeschoss folgten, drangen Geraschel, Gestöhn und ab und zu Schnarchgeräusche an ihre Ohren, die aus einem Raum am Ende des Flures zu kommen schienen.
    Der Butler öffnete die Tür und sagte in das Dunkel hinein: „Der Earl of Caldbeck.“
    Charles spähte in den Raum und zog schnell wieder seinen Kopf zurück. Maidstone und Adam taten es ihm gleich. Sie sahen sich gegenseitig an und schüttelten sowohl amüsiert als auch angewidert den Kopf.
    Anscheinend hatte der Earl of Lonsdale Besuch. Das Zimmer war voller junger Menschen beiderlei Geschlechts, die überall herumlagen. Viele schliefen noch, andere schienen allmählich von den Ausschweifungen der Nacht aufzuwachen.
    Diejenigen, die es schafften, sich zu bewegen, taten dies sehr langsam und vorsichtig, immer darauf bedacht, den Kopf hochzuhalten. Etliche eilten zur Tür, die Hände vor den Bauch oder den Mund haltend.
    Rasch traten die Ermittler zur Seite, um ihnen ja nicht zu nahe zu kommen.
    Der Constable schmunzelte zufrieden. „Zumindest haben wir viele Zeugen – wenn die ganze Gesellschaft auch vorgestern Nacht hier war.“
    Seufzend blickte Charles zu Maidstone. „Aber nur, wenn sie da noch nüchtern gewesen sind. Können Sie Seine Lordschaft entdecken?“
    Er riskierte einen weiteren Blick auf das Durcheinander. „Nein. Unmöglich. Wie steht es mit Ihnen?“
    Charles schüttelte den Kopf. „Nein, es sei denn … warten Sie. Ist er das nicht dort hinter der Palme?“ Charles durchquerte den Raum, stieg vorsichtig über auf dem Bauch liegende Gestalten und machte einen Bogen um jeden, der aufzustehen versuchte. Maidstone folgte ihm. Adam bildete die Nachhut.
    Schließlich standen sie vor einem Paar, das halb gegen die Wand gelehnt hinter einer großen Topfpflanze lag. Charles beugte sich hinab und berührte den Tunichtgut an der Schulter. „Vincent. Vincent!“
    Der Angesprochene gab ein Knurren von sich und schlug mit dem Arm nach Charles. Dann lag er wieder reglos da. Charles packte Vincents Arm und zerrte daran. Sein Opfer stöhnte auf und wollte sich losreißen. „Geh weg.“
    „Steh auf, Vincent. Wir müssen mit dir reden.“ Charles zog ihn wieder am Arm, und dieses Mal richtete sich der Earl of Lonsdale auf und schaute den Quälgeist mürrisch an.
    „Scher dich zur Hölle!“ Vincent stützte seinen Kopf auf die Hände. „Kannst du nicht sehen, dass ich Gäste habe?“
    „Aha. So nennst du das also.“ Verächtlich blickte Adam um sich. „Ich hatte schon geglaubt, versehentlich in ein Bordell geraten zu sein.“ Vincent funkelte ihn wütend an, erwiderte jedoch nichts.
    „Wie lange sind Ihre Gäste schon hier, Mylord?“
    „Was geht Sie das an?“ Vincent kam mühsam auf die Beine, sein Gesicht war schmerzverzerrt.
    „Es hat einen weiteren Mord gegeben, Vincent.“ Charles deutete mit dem Kopf auf den Constable. „Maidstone muss wissen, wo du vorgestern Nacht gewesen bist.“
    Vincent brach in schallendes Gelächter aus, hielt sich aber sogleich wieder stöhnend den Kopf. Er wies mit einer Hand auf die sich langsam erhebenden Leute. „Da ist er auf dem Holzweg, wenn er mich verdächtigt. Ich war hier zusammen mit meinen Freunden. Wir haben gefeiert, und es gibt zwanzig Zeugen, die das bestätigen können.“
    „Vielleicht.“ Maidstone kratzte sich hinter dem Ohr und blickte Charles und Adam fragend an. „Meinen Sie, wir können diese Bande ausnüchtern?“
    „Ich kümmere mich darum.“ Adam ging in die Halle und rief einen Befehl in Richtung Hintertreppe. Augenblicklich erschienen zwei Lakaien. „Bringt sofort Kaffee“, befahl Adam, „und etwas Portwein wäre auch nicht schlecht, wenn welcher da ist. Ich glaube, uns bleibt nichts anderes übrig, als den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben.“
    „Ja, Mylord, sofort. Seine Lordschaft hat immer Portwein vorrätig.“
    „Das habe ich mir beinahe gedacht“, brummelte Adam, als er ins Zimmer zurückging.
    Inzwischen

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