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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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gerissen und gegen einen kräftigen Körper gedrückt. Sein stechender Geruch umfing sie. Sie spürte seinen heißen Atem.
    Verzweifelt trat Catherine um sich und versuchte, sich loszureißen oder sich so zu drehen, dass sie ihm die Pistole in die Rippen bohren konnte. Es war unmöglich, er hielt sie nur noch fester umklammert. Sie konnte sich nicht bewegen, nicht um Hilfe schreien.
    Die Stimmen kamen näher, und die Retter eilten die Treppe hinauf. Sie waren ganz in der Nähe. Charles war unterwegs. Sie musste nach ihm rufen, damit er sie finden konnte. Aber der Unhold presste seine Hand noch fester auf ihren Mund und zog Catherine nach hinten. Er hatte vor, sie wegzubringen!
    Charles suchte sie, und der Mörder wollte sie verschleppen.
    Catherine wollte ihn beißen. Vergeblich. Unbarmherzig bohrte er ihr die Finger in die Wangen. Der heftige Schmerz überwältigte sie völlig. Er zog sie immer weiter mit sich in die Dunkelheit. Weg von ihren Rettern. Weg von Charles. Ich muss ihn erschießen. Irgendwie muss es mir gelingen.
    Sie schob ihren Arm nach oben und zielte mit der Pistole auf seinen Kopf. Er versuchte, ihr die Waffe zu entreißen. Lange würde er nicht mehr dazu brauchen.
    Dann hätte er gesiegt.
    Catherine drückte ab. Der Knall war ohrenbetäubend. Ein Hagel von Putzbrocken prasselte auf sie herab. Der Entführer gab einen grunzenden Laut von sich und lockerte für den Bruchteil einer Sekunde seinen Würgegriff. Catherine riss ihren Kopf zur Seite und schrie aus Leibeskräften.
    Dann ging alles ganz schnell. Charles rief ihren Namen. Ihr Peiniger zögerte nur einen Moment, dann stieß er sie mit einem Knurren zur Seite und floh im Schutze der Dunkelheit. Catherine prallte gegen die Wand und sank erschöpft zu Boden.
    Licht erhellte den Flur. Im nächsten Moment kam Charles auf sie zu. Maidstone folgte ihm und trug die Laterne. Charles kniete neben ihr, während sich ihr Atem allmählich beruhigte, und nahm sie in die Arme. Inzwischen polterte auch James Benjamin hinter Maidstone durch das Zimmer und die angrenzenden Räume, wo sie vergeblich nach dem Unhold Ausschau hielten.
    Charles hatte Catherine an seine breite Brust gepresst, bedeckte ihr Haar mit Küssen. „Catherine, Catherine“, flüsterte er immer wieder.
    Sie schluchzte vor Erleichterung. Plötzlich hörten sie Maidstone rufen.
    „Verdammt! Er ist entwischt!“
    Catherine bebte am ganzen Körper. Sie saß in dem Sessel, den Charles ihr im Schlafzimmer ans Feuer gerückt hatte, war in eine Decke gehüllt und konnte trotzdem nicht aufhören zu zittern. Die Kälte, die Angst und die Anstrengung der aufreibenden Flucht durch das Haus waren zu viel für sie gewesen – sie fühlte sich wie betäubt.
    Sie horchte auf die gleichmäßigen Hammerschläge, die aus dem Nebenraum an ihr Ohr drangen, und Charles’ Stimme, der James Benjamin genaue Anweisungen gab, wie er die Geheimtür zunageln sollte. Sie konnte es kaum ertragen, dass Charles auch nur einen Moment nicht an ihrer Seite war. Schreckliche Angst erfasste Catherine dann sofort wieder, obwohl sie sich zwang, vernünftig zu sein. Nur das Zittern ließ sich nicht beeinflussen.
    Maidstone saß ihr gegenüber, die Ellbogen auf die Knie gestützt. Als es an der Tür klopfte, erhob er sich und ließ James Benjamin herein, der ein Tablett mit Punsch brachte. Der ganze Haushalt war auf den Beinen. Wen Catherines Schrei nicht aus dem Schlaf gerissen hatte, der war vom Knall des Schusses unsanft geweckt worden. Diener kamen von allen Seiten, viele trugen Gegenstände, die sich als Waffen eigneten, während die ängstlicheren Naturen vorsichtig um die Ecken spähten.
    Charles, der tatsächlich nie länger als eine Minute von ihrer Seite gewichen war, kam zurück ins Schlafzimmer, setzte sich auf die Armlehne ihres Sessels und legte ihr die Hand auf die Schulter. Maidstone reichte Catherine ein Glas Punsch und schenkte für Charles und sich Brandy ein. Auf einen Wink von Charles hin goss er auch in Catherines Glas einen kräftigen Schuss Brandy. Während sie schweigend tranken, hörte das Gehämmer auf und James Benjamin kam ins Zimmer.
    „Alles fertig?“ Charles gab Maidstone ein Zeichen, auch dem Reitknecht ein Glas zu geben.
    „Jawohl, Mylord. Da kommt er nicht wieder durch.“
    Dankbar nahm James Benjamin den Brandy entgegen und ließ ihn sich schmecken.
    „Was mich am meisten ärgert, ist, dass wir ihn schon beinahe erwischt hatten.“ Maidstone schlug sich mit der Faust aufs Knie. „Wenn wir

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